Nationalsozialismus in Mosbach - Baden
: Rechtsextremismus und Neofaschismus : Anti-Semitismus : Anti-Ziganismus : Homophobie : Rassismus : Diskriminierung 

AKTUELLES: GERICHTLICHE VERFAHREN:
AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER
AUS DEUTSCHLAND bzw.
AUSSCHLUSS VOM ZUGANG
ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND

 Zuletzt AKTUALISIERT am 19.11.2023 ! 

Beantragung von WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN beim Amtsgericht Mosbach vom 17.11.2024
... wegen Amtsseitiger Expertisen-Beweismittelunterdrückung durch die Mosbacher Amtsrichterin Marina Hess unter 6F 9/22 und 6F 202/21 bei der gerichtlichen Beauftragung von Sachverständigen-Gutachten bzgl. möglichem Verschweigen, Verleugnen und Verharmlosen nationalsozialistisch rechtsextremistischer Umsturzversuche in Deutschland vor 1933 und nach 1945 und deren juristischen Aufarbeitungen.
241117_20221_AGMOS_rechtsextrem_umsturz_BLIND.pdf (199.04KB)
Beantragung von WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN beim Amtsgericht Mosbach vom 17.11.2024
... wegen Amtsseitiger Expertisen-Beweismittelunterdrückung durch die Mosbacher Amtsrichterin Marina Hess unter 6F 9/22 und 6F 202/21 bei der gerichtlichen Beauftragung von Sachverständigen-Gutachten bzgl. möglichem Verschweigen, Verleugnen und Verharmlosen nationalsozialistisch rechtsextremistischer Umsturzversuche in Deutschland vor 1933 und nach 1945 und deren juristischen Aufarbeitungen.
241117_20221_AGMOS_rechtsextrem_umsturz_BLIND.pdf (199.04KB)


Das Amtsgericht Mosbach hat jedoch seit dem 03.06.2022 eine gemäß § 158 StPO ordnungsgemäße Eingangsbestätigung mit den Benennungen der Konkreten Eingabedaten, der Konkreten Sachverhaltsbenennungen mit einer kurzen Zusammenfassung der Angaben zu Tatzeit, Tatort und angezeigter Tat bisher ausdrücklich und explizit versagt und NICHT ausgestellt. Siehe dazu auch Umgang des Amtsgerichts Mosbach mit NS- und Rechtsextremismusverfahren >>>

Symbolpolitische posthume juristische
Strafrechtliche Aufarbeitung von NS-Unrecht und NS-Verbrechen
zu Urteilen der Weimarer Republik

FRAGESTELLUNG
ZUR ROLLE UND BETEILIGUNG
DER DEUTSCHEN JUSTIZ
BEI BEFÖRDERUNG UND
DURCHSETZUNG
DES NATIONALSOZIALISMUS SOWIE BEI DER
NS-VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG NACH 1945


Seiteninhalt:

  1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach

    1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers

    1.2 Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND

  2. Online-Artikel und Bücher zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik

  3. Diaschau zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik

  4. YouTube-Videos zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik

  5. Stellungnahme der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen aus Kitzingen zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik, im Nazi-Terrorregime und in der BRD

  6. Beantragte Stellungnahme bei der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen familienpsychologischen Sachverständigen aus Kitzingen zu langjähriger konsequenter Anti-Rassistischer Menschenrechtsarbeit mit den Thematisierungen von historischen und aktuellen rechtsextremistischen Putschversuchen in 1924 und in 2022 gegen ein demokratisches Deutschland



1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach

1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers

In der Verfügung des Amtsgerichts Mosbach unter 6F 9/22 vom 17.08.2022, teilt das Amtsgericht Mosbach die Rechtsauffassung mit, dass es nicht Aufgabe des Gerichts sei, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, was SOWOHL entgegen der Rechtsaufassung des baden-württembergischen Justizministeriums unter JUMRIX-E-1402-41/878/4 vom 20.06.2022, dass heute und noch künftig NS-Verbrechen von der Justiz verfolgt würden,  ALS AUCH entgegen der Rechtsauffassung u.a. des Urteils vom 28.06.2022 beim Landgericht Neuruppin mit der Verurteilung eines 101-jährigen KZ-Wachmannes wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.500 Fällen steht.

 Das Amtsgericht Mosbach erklärt, die vom Antragsteller initiierten Verfahren zur Aufarbeitung von NS-Unrecht und NS-Verbrechen nicht bearbeiten, sondern laut Verfügungs-Mitteilung vom 17.08.2022 unter 6F 9/22 getrennt von der Akte lediglich in einem Sonderband anlegen zu wollen.

Das AG MOS äußert sich weiterhin auch in 6F 2/22 in und nach der Verhandlung vom 22.11.22 NICHT zu den beim AG MOS erhobenen konkreten Dienstaufsichtsbeschwerden und Anhörungsrügen u.a. gegen wiederholt nicht-ordnungsgemäße Bearbeitungen von konkreten Eingaben des Antragstellers zur Aufklärung und Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und von Nationalsozialistischen Verbrechen seitens des Amtsgericht Mosbach unter 6F 9/22 entgegen der geltenden Strafprozessordnung § 158 StPO. Siehe dazu auch u.a. KV-RA-Eingabe vom 22.06.22 unter 6F 2/22.

Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten. 

Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel 5 auf dieser Seite.

Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME ZUR ROLLE UND BETEILIGUNG DER DEUTSCHEN JUSTIZ BEI BEFÖRDERUNG, AUFRECHTERHALTUNG UND DURCHSETZUNG DES NATIONALSOZIALISMUS, wie beim Hitler-Putsch-Prozess in 1924, SOWIE IN DER NS-VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG NACH 1945 am Beispiel des Antragstellers von NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach in 2022 mit seinen jahrelangen Bemühungen um die außergerichtliche und gerichtliche Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.


Expertise der Forensischen Sachverständigen MA Antje C. Wieck aus Kitzingen zur Aufarbeitung von NS-Verbrechen und NS-Unrecht in der NS-Vergangenheitsbewältigung

Die HIER fallverantwortliche Richterin beim Amtsgericht Mosbach Marina Hess verfügt HIER unter 6F 9/22 und 6F 202/21 am 17.08.2022 EXPLIZIT, dass die gerichtlich beauftragte familienpsychologische Forensische Sachverständige für Familienrecht MA Antje C. Wieck, Praxis für KINDER- UND JUGENDLICHENPSYCHOTHERAPIE, Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, eine INHALTLICHE Sachverständigen-Auseinandersetzung mit der Dokumentations-Website "nationalsozialismus-in-mosbach.de" des Kindsvaters, Beschwerdeführers und Nazi-Jägers Bernd Michael Uhl durchführen solle (Siehe im Folgenden!), die diese Sachverständige Gutachterin HIER ABER AKTENKUNDIG NACHWEISBAR im anhängigen Verfahrenskomplex während ihren zwei gerichtlich bestellten Sachverständigengutachten von 2022 bis 2024 DANN ÜBERHAUPT NICHT durchführt.

UND DIES HIER EXPLIZIT AUCH NICHT bzgl. der DARIN KONKRET thematisierten nationalsozialistischen Verbrechen bis 1945 und deren juristischen, politischen und zivilgesellschaftlichen Aufarbeitungen in der NS-Vergangenheitsbewältigung seit 1945, insbesondere HIER auch in der lokalen-regionalen Fall- und Verfahrenszuständigkeit für Mosbach und für den Neckar-Odenwaldkreis.

Die HIER fallverantwortliche Richterin beim Amtsgericht Mosbach Marina Hess verfügt HIER unter 6F 9/22 und 6F 202/21 am 17.08.2022 EXPLIZIT bei der von ihr selbst gerichtlich beauftragten familienpsychologischen Forensischen Sachverständigen für Familienrecht MA Antje C. Wieck, Praxis für KINDER- UND JUGENDLICHENPSYCHOTHERAPIE, Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen eine Sachverständigen-Begutachtung bezüglich "der Notwendigkeit einer psychiatrischen Begutachtung" des Kindsvaters, Beschwerdeführers und Nazi-Jägers Bernd Michael Uhl "zur Beurteilung seiner Erziehungsfähigkeit" (Siehe im Folgenden!). UND DIES NACHDEM UNMITTELBAR ZUVOR das  erste gerichtlich beauftragte familienpsychologische Gutachten vom 07.04.2022 unter 6F 202/21 und 6F 9/22 sich für den perspektivischen Verbleib des damals anderthalb Jahre alten Kindes beim Kindsvater ausspricht. HIERBEI unterstellt die fallverantwortliche Mosbacher Amts-Familienrichterin Marina Hess im familienrechtlichen Zivilprozess dem Kindsvater, Beschwerdeführer und Bernd Michael Uhl eine mögliche angebliche psychische Erkrankung und eine damit einhergehende eingeschränkte Erziehungsfähigkeit auf Grund seiner konkreten Nazi-Jäger-Eingaben zu den seinerseits beim Amtsgericht Mosbach beantragten juristischen Aufarbeitungen von konkreten Tatbeteiligungen an NS-Verbrechen und NS-Unrecht 1933-1945 und deren mangelhaften juristischen Aufarbeitungen seitens der deutschen Nachkriegsjustiz seit 1945. UND DIES HIER insbesondere auch in der lokalen-regionalen Fall- und Verfahrenszuständigkeit bei NS-Verbrechen und NS-Unrecht in Mosbach und im Neckar-Odenwaldkreis sowie bezüglich dem Versagen der Mosbacher Nachkriegsjustiz seit 1945 bei deren juristischen Aufarbeitungen.

Amtsgericht Mosbach unterstellt Bernd Michael Uhl angebliche psychische Erkrankung auf Grund seiner Nazi-Jäger-Eingaben.

SIEHE DAZU AUCH:



Der Untergang einer Republik: Weimar und der Aufstieg des Nationalsozialismus (1918-1933) Taschenbuch – 27. Januar 2020

Die Weimarer Republik existierte nur 14 Jahre, doch ihre Geschichte und besonders ihr Untergang haben sich tief in die Psyche der Deutschen eingebrannt. Denn ihr Scheitern bedeutete „Machtergreifung“, Hitler und Holocaust. Weimar wurde somit zum Lehrstück für die Gefährdungen und das Scheitern einer Demokratie.Die Weimarer Republik war aufs Stärkste geprägt vom Zusammenspiel althergebrachter Belastungen und neuer Probleme, weshalb ihre Geschichte so komplex ist, dass sie nur in der Zusammenschau ihrer Einzelaspekte zuverlässig gewichtet und korrekt gedeutet werden kann. Die verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Felder der Weimarer Republik werden in diesem Buch vorgestellt und es wird aufgezeigt, in welchem Maße diese einzelnen Aspekte in ihrem Zusammenspiel zum Niedergang der Republik beitrugen. Rainer Schmidt, Professor für Neueste Geschichte, ist nicht nur ein hervorragender Kenner der Weimarer Republik in ihrem historischen Kontext, sondern auch ein mitreißender Erzähler, der die Zusammenhänge der Geschichte von Weimar spannend, gut strukturiert und somit leicht verständlich darstellt.


1.2 Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND

6F 9/22
OFFIZIELLE ANTRÄGE AN DAS AMTSGERICHT MOSBACH vom 03.06.2022 :
WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN am AG MOS
GEGEN >> A D O L F  H I T L E R << ZUR AUFHEBUNG DES URTEILS IM HITLER-PUTSCH-PROZESS VOM 01.04.1924 am AG MOS :AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND

Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND
220603_uhl_ag_mos_hitler_putsch.pdf (180.67KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND
220603_uhl_ag_mos_hitler_putsch.pdf (180.67KB)


Rechtsfolge-Zuständigkeit der BRD-Justiz sowohl für das Nazi-Terror- und Vernichtungsregime als auch für die demokratische Weimarer Republik: Das Reichstagsbrandurteil von 1933 und dessen Aufhebung in 2007 dient dazu, die rechtliche, fachliche und sachliche Zuständigkeit der AKTUELLEN BRD-Justiz in der systemübergreifenden Rechtsnachfolge der vorhergehenden politischen-administrativen Systeme, sowohl nach dem vorhergehenden Deutschen Reich unter dem Nazi-Terror-Regime als auch unter der davor vorhergehenden demokratischen Weimarer Republik, in der gesamtzeitlichen Komponente von 1933 bis 2007 zu begründen. Dadurch begründet sich u.a. auch die Zuständigkeit für die hier vorliegende und anhängige Rechtssache beim Amtsgericht Mosbach.

Antrag auf amtsseitig durch das AG Mosbach entsprechend einzuleitende verwaltungsgerichtliche Verfahren !

Rechtsfolge-Zuständigkeit der BRD-Justiz sowohl für das Nazi-Terror- und Vernichtungsregime als auch für die demokratische Weimarer Republik
Das Reichstagsbrandurteil und dessen Aufhebung dient dazu, die rechtliche, fachliche und sachliche Zuständigkeit der AKTUELLEN BRD-Justiz in der systemübergreifenden Rechtsnachfolge der vorhergehenden politischen-administrativen Systeme, sowohl nach dem vorhergehenden Deutschen Reich unter dem Nazi-Terror-Regime als auch unter der davor vorhergehenden demokratischen Weimarer Republik, in der gesamtzeitlichen Komponente von 1933 bis 2007 zu begründen. Dadurch begründet sich u.a. auch die Zuständigkeit für das Hitler-Putsch-Urteil von 1924.

AUSZÜGE AUS DEM OFFIZIELLEN ANTRAG vom 03.06.2022 zum
WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN unter 6F 9/22 beim Amtsgericht Mosbach

Gemäß und analog der Aufhebung des Reichstagsbandurteils vom 23. Dezember 1933, das dann im Wiederaufnahmeverfahren in 2007 vollständig aufgehoben wurde, wird hiermit der offizielle Antrag an das AG MOS unter 6F 9/22 vom 03.06.2022 zur Eröffnung des Wiederaufnahmeverfahren beim AG MOS gegen „Adolf Hitler“ beantragt mit der Zielsetzung das Hitler-Putsch-Urteil in eigener Zuständigkeit des AG MOS beim AG MOS vollständig aufzuheben.
Das AG MOS ist demnach eindeutig rechtlich, sachlich und fachlich zuständig für die hier anhängige Rechtssache „Adolf Hitler“ beim Amtsgericht Mosbach.


Nach Ansicht *** Antragstellers in 6F 9/22 hätte der Nicht-Deutsche Staatsbürger Adolf Hitler im Rahmen des Putsch-Prozesses und Putsch-Urteils in 1924 wegen Hochverrat gegen die Weimarer Republik und Hochverrat gegen Deutschland aus Deutschland unmittelbar ausgewiesen bzw. vom Zugang zu allen öffentlichen Ämtern in Deutschland ausgeschlossen werden müssen. Das AG MOS ist verpflichtet, diese Sachverhalte sowie die in der Begründung und Glaubhaftmachung angeführten Sachverhalte vollständig zu überprüfen und öffentlich aufzuklären.


„Der Hitler-Ludendorff-Prozess war die strafrechtliche Folge des gescheiterten Hitler-Putsches. Er fand vom 26. Februar bis zum 1. April 1924 vor dem Volksgericht in München statt. Der Prozess, der mit einer unverhältnismäßig milden Verurteilung der meisten Angeklagten endete, geriet aus mehreren Gründen in den Brennpunkt der öffentlichen Kritik.“
Quelle: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hitler-Ludendorff-Prozess,_1924
„Der Strafprozess gegen Adolf Hitler von 1924. Wie eine von Nationalsozialisten untermauerte Justiz ein vergleichbar mildes Urteil fällte und den Weg für einen Schreckensherrschaft eröffnete – ein Rückblick.“
Quelle: JUSTIZKLASSIKER: Der Hitler-Prozess 1924: Ein schicksalsschweres Urteil
https://jurios.de/2022/04/15/der-hitler-prozess-1924-ein-schicksalsschweres-urteil/
„Der viel zu milde Prozess hat eine historische Chance, Hitler völlig aus dem Verkehr zu ziehen, versäumt. Im Übrigen hätte die Ausweisung des österreichischen Staatsbürgers Hitler, die eigentlich dringend vorgeschrieben war, genügt, um für Deutschland künftiges Unheil zu verhindern.“ Reinhard Weber, Historiker,
Quelle: Der Hitlerputsch von München: Gründungsmythos der Nazis
https://www.mdr.de/geschichte/hitler-putsch-prozess-100.html

Das Gericht selbst ist von Amtswegen zur umfassenden Sachverhaltsermittlung und -aufklärung nach § 26 FamFG, § 27 FamFG, § 44 FamFG, § 138 ZPO verpflichtet, um möglichst eine Verletzung der Ansprüche auf rechtliches Gehör und faires Verfahren nach § 10 AEMR, § 6 EMRK, § 103 Abs. 1 GG sowie auf die Achtung des Familienlebens nach § 8 EMRK sowie auf das Recht auf Meinungsfreiheit § 19 AEMR, § 11 EMRK, § 5 GG sowie auf das Recht auf Diskriminierungsverbot § 14 EMRK auszuschließen.

AUSZÜGE AUS DEM OFFIZIELLEN ANTRAG vom 03.06.2022 zum WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN unter 6F 9/22 beim Amtsgericht Mosbach
Literatur- und Medienhinweise

3) Begründung und Glaubhaftmachung :
3a) Beispiele frei verfügbarer Literatur und Medien
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6709: Hitlerputsch 1923 (298 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6710: Hitlerputsch 1923 (297 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6711 Hitlerputsch 1923 (Plakate, Bekanntmachungen, Flugblätter) (175 Digitalisate)
taatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6712: Hitlerputsch 1923 (Verhöre von Zeugen und Festgenommenen) (267 Digitalisate) Hier findet sich insbesondere auch ein Digitalisat des Urteils des Volksgerichts München I gegen Josef Berchtold und 39 Genossen wegen Beihilfe zum Hochverrat vom 23. April 1924 (Aufnahmen 254 bis 266)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6713: Hitlerputsch 1923 (Verhöre von Zeugen und Festgenommenen) (414 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6714: Prozeß gegen Hitler und Ludendorff 1924 (98 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6715: Hitlerputsch 1923 (405 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6716: Prozeß gegen Adolf Hitler (240 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6717: Prozeß gegen Adolf Hitler (453 Digitalisate) Nr. 6718 Parlamentarischer Untersuchungsausschuß zur Untersuchung der Vorfälle am 1.5.1923 und der Vorgänge von September bis November 1923 (132 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6719: Untersuchungsausschuß des bayerischen Landtages über die politischen Ereignisse im Jahre 1923 (135 Digitalisate)
Staatsarchiv München: Polizeidirektion München Nr. 6720: Folgen des Hitlerputsches (Untersuchungsausschuss) (22 Digitalisate)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hitler-Prozess
Urteil im Hitler-Prozess
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/urteil-im-hitler-prozess.html

Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND
220603_uhl_ag_mos_hitler_putsch.pdf (180.67KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND
220603_uhl_ag_mos_hitler_putsch.pdf (180.67KB)


Ebenfalls auf dieser Seite Diaschau, YouTube-Links sowie Literatur- und Medienhinweise zum Thema des Hitler-Putsch-Urteils von 1924 und seiner Folgen.

Siehe auch :


2. Online-Artikel und Bücher zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik


Hitlerputsch vor 100 Jahren
"Der Vergleich taugt als Warnhinweis"

Stand: 08.11.2023 06:16 Uhr
Vor 100 Jahren startete Adolf Hitler einen Putschversuch. Er scheiterte, die Nationalsozialisten schlugen die Demokratie erst später - mit deren eigenen Waffen. Was zeigt ein Vergleich zu heute?
Von Paula Lochte, BR
Adolf Hitler greift zur Pistole und schießt in die Decke des Bürgerbräukellers in München. So verschafft er sich Gehör. Es ist der Abend des 8. November 1923. Der Beginn des Hitlerputsches. Im Bierkeller halten Teile der bayerischen Staatsregierung gerade eine Versammlung ab. Hitler zwingt sie, ihn zu unterstützen: Er will die Demokratie in Deutschland stürzen.100 Jahre später: Laut einer im September 2023 veröffentlichten Studie befürworten mehr als sechs Prozent der Menschen in Deutschland eine Diktatur. Gibt es Parallelen zwischen der Weimarer Republik und heute, zwischen 1923 und 2023? Ja, sagt der Historiker Paul-Moritz Rabe, der die Forschung am NS-Dokumentationszentrum München leitet. Wer die beiden Jahre gleichsetze, mache es sich aber zu einfach.
Zahlreiche Menschen gehen durch eine Fußgängerzone in Heilbronn.
Player: audioARD-DeutschlandTrend extra - Wie rechts denkt Deutschland?
29.09.2023
ARD-DeutschlandTrend extra
Wie rechts denkt Deutschland?
Die AfD ist derzeit im Aufwind. Dabei haben rechte oder rechtsextreme Einstellungen seit 2016 nicht zugenommen. mehr
Erste Parallele: InflationEine Parallele zwischen dem Jahr 1923 und heute ist die Geldentwertung. Die Inflation ist so hoch wie nie seit der Wiedervereinigung: 2022 stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent. Im September lagen sie 4,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Besonders beim Einkaufen, Tanken und Heizen ist das spürbar. Das hat politische Folgen: "Wirtschaftskrisen wirken damals wie heute radikalisierend", so Historiker Rabe. Abstiegsängste nähren die Sehnsucht nach einfachen Antworten und Erlöserfiguren. Und sie wirken in politischen Diskussionen polarisierend - etwa in der Debatte ums Heizungsgesetz.Mehr noch: "Sobald es den Menschen ans Geld geht, hinterfragen sie das große Ganze", sagt Rabe. Wenn die Wirtschaft in der Krise steckt, kann das also das Vertrauen in die Demokratie insgesamt erschüttern. So geschehen 1923. "Ein Aufstand des ganzen Volkes, ein Bürgerkrieg schien unvermeidlich", notierte damals etwa die Journalistin und überzeugte Demokratin Paula Schlier. Dem Hitlerputsch voraus ging eine soziale Not, die Zweifel am politischen System säte.
Porträt von Paula Schlier
Player: audioUndercover in der Hitler-Redaktion
PODCAST
08.11.2023
Vor 100 Jahren
Undercover in der Hitler-Redaktion
Paula Schlier schleicht sich 1923 in die Redaktion des "Völkischen Beobachters" ein. 11KM erzählt ihre Geschichte. mehr
Als Paula Schlier in der "Hungerzeit" 1923 durch München lief, traf sie auf unzählige Kriegsversehrte, Arbeitslose und abgemagerte Kinder. Auch sie selbst wusste nicht, wie sie sich einen Laib Brot leisten sollte. Im Oktober kostete ein Brot mehrere Millionen Reichsmark - vier Wochen später waren es bereits mehrere Milliarden.Das ist zugleich ein entscheidender Unterschied: Die Weimarer Republik rauschte 1923 in eine Hyperinflation. Mit Teuerungsraten von über 50 Prozent - kein Vergleich zu heute.
Paula Schier
Die Journalistin Paula Schlier berichtete über die Geschehnisse vor 100 Jahren.
Zweite Parallele: Multiple KrisenDen Jahren 1923 und 2023 gemeinsam ist das Gefühl, in mehreren Krisen gleichzeitig zu stecken. Neben wirtschaftlichen Krisen sind dies heute beispielsweise die Klimakrise, die gerade erst überwundene Corona-Krise, der Krieg in Europa - und nun auch wieder im Nahen Osten. "Ein solches Krisengefühl war auch in der Weimarer Republik deutlich zu spüren", so Historiker Rabe. Neben der Wirtschaftskrise waren es damals die Folgen des Ersten Weltkriegs oder auch das Erstarken des Faschismus im Nachbarland Italien.Gleichzeitig sind beide Epochen gekennzeichnet durch eine nie da gewesene gesellschaftliche Öffnung. In den 1920er-Jahren hatten Frauen gerade das Wahlrecht erkämpft und Großstädte wurden zu Orten sexueller Freiheit. Eine Parallele zu heute: Von der Ehe für alle bis zu geschlechtergerechter Sprache bewegt sich die Gesellschaft in Sachen Gleichberechtigung. Das gefällt nicht jedem: "Die gesellschaftliche Öffnung wirkt für die einen befreiend - und ist für andere Teile der Gesellschaft ein Faktor der Verunsicherung", sagt Rabe mit Blick auf damals wie heute.
Paul-Moritz Rabe
Der Historiker Paul-Moritz Rabe leitet die Forschung am NS-Dokumentationszentrum München.
Dritte Parallele: RechtsruckVor 100 Jahren jubelten Tausende den menschenverachtenden Parolen Hitlers und der von ihm geführten NSDAP zu. "Die Straßen waren schwarz vor eilenden Menschen", erinnert sich die Autorin Schlier an jene Abende im München der 1920er-Jahre, an denen Adolf Hitler in einem der vielen Bräuhäuser eine Rede hielt. Die junge Autorin ist von dieser Massenbegeisterung so schockiert, dass sie beim "Völkischen Beobachter", dem NSDAP-Parteiblatt, als Stenotypistin anheuert. Denn sie will die nationalsozialistischen Rattenfänger entlarven - eine der ersten investigativen Recherchen im deutschsprachigen Raum.Und heute? "Der rechte Rand wird lauter und die Unterstützung für die Demokratie schwindet", sagt Historiker Rabe. Die Zahl der Befürworter rechtsextremer Einstellungen hat sich zuletzt gegenüber den Vorjahren fast verdreifacht. Zu diesem Ergebnis kommt die sogenannte Mitte-Studie. Acht Prozent der Menschen in Deutschland haben ein rechtsextremes Weltbild.Bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen im Oktober erzielte die AfD jeweils wieder zweistellige Ergebnisse und wurde dort erstmals Oppositionsführerin. Der Verfassungsschutz stuft die Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall und in Teilen als gesichert extremistisch ein.
Alice Weidel
Player: videoDer Siegeszug der AfD im Westen
ANALYSE
09.10.2023
Nach den Landtagswahlen
Wie die AfD auch im Westen punktet
Nicht mehr nur Protestpartei: Immer mehr Menschen wählen die AfD aus Überzeugung, auch in Bayern und Hessen. mehr
Ein Warnhinweis"Der Vergleich der Jahre 1923 und 2023 taugt als Warnhinweis", sagt Historiker Rabe. Gleichzeitig sollte nicht aus dem Blick geraten, dass der Hitlerputsch scheiterte und auf das Krisenjahr der noch jungen deutschen Demokratie eine Zeit der wirtschaftlichen Erholung und kulturellen Blüte folgte: die Goldenen Zwanziger.  Der Blick in die Weimarer Zeit zeigt also auch, dass eine Demokratie Krisen überwinden kann. Der Regierung gelang es 1923, mit einer Währungsreform die Hyperinflation zu beenden. Die Wirtschaft erholte sich. Und die radikalen Kräfte wurden leiser, während die Demokratie, zumindest kurzzeitig, an Rückhalt gewann. "Wer damals mit heute vergleicht, erkennt sowohl Parallelen, die einem Angst einjagen - als auch solche, die Hoffnung geben", sagt Rabe. Denn Demokratien seien fragil. Aber sie zerbrechen nicht zwangsläufig. Mehr zu dem Thema gibt es im Podcast "Paula sucht Paula: Vergessene Heldin im Hitlerputsch?" und der Doku "Hitlerputsch 1923 - Das Tagebuch der Paula Schlier".
Player: audioHitlerputsch 1923 - Das Tagebuch der Paula SchlierHintergrundbild für den Audioplayer | ARD-aktuell
Hitlerputsch 1923 - Das Tagebuch der Paula Schlier
00:0002:40
Norbert Kuntze, RB, tagesschau, 08.11.2023 08:46 Uhr
https://www.tagesschau.de/

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Im Schatten des Hitler-Putsches: 100 Jahre Kriegerdenkmal Holzkirchen

Stand:11.11.2023, 07:50 Uhr
Von: Andreas Höger
Ein großer Tag für Holzkirchen: Am 11. November 1923, zwei Tage nach Scheitern des Hitler-Putschs, fand die Enthüllung des Kriegerdenkmals statt – unter großer Beteiligung, aber ohne die geplanten „Ehrengäste“
Ein großer Tag für Holzkirchen: Am 11. November 1923, zwei Tage nach Scheitern des Hitler-Putsches, fand die Enthüllung des Kriegerdenkmals statt – unter großer Beteiligung, aber ohne die geplanten „Ehrengäste“. © Archiv Markt Holzkirchen
Mitten in einer aufgewühlten Zeit lud der Markt Holzkirchen zum Großereignis: die Enthüllung des Kriegerdenkmals. Viel Prominenz, sogar Hitler, war eingeladen. Der große Tag fand heute vor 100 Jahren statt – im Schatten des gescheiterten Hitler-Putsches.
Holzkirchen – Es gärte im Land. Völkisch-nationalistische Kreise stifteten Unruhe, agitierten gegen die Weimarer Republik. Die NSDAP fand immer mehr Anhänger. Mitten in jener aufgewühlten Zeit lud der Markt Holzkirchen zu einem Großereignis: die Enthüllung des Kriegerdenkmals. Viel Prominenz, sogar Hitler, war eingeladen. Der große Tag fand heute vor 100 Jahren statt – im Schatten des kurz zuvor gescheiterten Hitler-Putsches.
Der 11. November 1923 war in Holzkirchen lange herbeigesehnt worden. Nach jahrelanger Vorbereitung und vielen Diskussionen wurde das Kriegerdenkmal am Marktplatz enthüllt, endlich. Viele Vereine hatte beim Bau mitgeholfen, Bauern lieferten Kies und Sand. Das Gemeinschaftswerk sollte helfen, die Verluste des Ersten Weltkriegs zu betrauern und einen Erinnerungsort zu schaffen. Handwerker hatte man teils mit Naturalien bezahlen müssen, weil die galoppierende Inflation das Papiergeld in aberwitzigem Tempo entwertete.
All die Anstrengung sollte an diesem 11. November in ein großes Einweihungsfest münden. Und dafür wollten die Organisatoren des Veteranen- und Kriegervereins und der Marktgemeinde große Namen in den Ort locken: Einladungen gingen an Generalstaatskommissar Gustav von Kahr, der in Bayern die politischen Fäden in der Hand hielt, an den Weltkriegs-General Prinz Rupprecht von Bayern sowie an Adolf Hitler, den schillernden „Star“ der aufstrebenden NSDAP.
Aufbauarbeiten: Der Markt entschied sich für die Steinfigur des knieenden Soldaten. Ein Angebot des Holzkirchner Künstlers Hygin Kiene wurde abgelehnt.
Aufbauarbeiten: Der Markt entschied sich für die Steinfigur des knieenden Soldaten. Ein Angebot des Holzkirchner Künstlers Hygin Kiene wurde abgelehnt. © Archiv Markt Holzkirchen
Auch Hitler sollte in die Hochburg kommen
Die Nationalsozialisten hatten Holzkirchen im Laufe des Jahres 1923 zu einer ihrer Hochburgen entwickelt – so schildert es Historikerin Susanne Meinl im heuer erschienenen Buch „Revolution und Reaktion – die Anfänge der NS-Bewegung im bayerischen Oberland“. Hitler war wohl bereit, hier einen seiner wenigen öffentlichen Auftritte zu inszenieren.
Es lag Umsturz-Stimmung in der Luft, genährt von einer Verbitterung über den „Schandfrieden von Versailles“, für den die junge Weimarer Republik verantwortlich gemacht wurde. So beschrieb etwa der Schriftführer des Kriegervereins die Denkmalfigur bei der Einweihung als einen „müdgekämpften Vater, seinen Sohn umschlungen, gleichsam sagend, was wir nicht vermochten, den Endsieg zu erkämpfen – an der deutschen Jugend liegt es, das Vaterland wieder hoch zu bringen“. Doch wie das zu schaffen war, da schieden sich die Geister. Pfarrer Joseph Imminger, der eine Chronik Holzkirchens verfasste, analysierte die Stimmung 1923 als eine „allgemeine Gereiztheit aller gegen alle“.
Hygin Kiene war tief enttäuscht
Das Denkmal-Projekt war jedoch nicht erst 1923 begonnen worden. 1919 schon, wenige Monate nach Ende des Weltkriegs, spendeten die Holzkirchner Geld, um den rund 80 Gefallenen des Orts ein Denkmal setzen zu können. Der Kupferschmied Hygin Kiene – ein damals schon deutschlandweit bekannter Künstler, von dem etwa der Waakirchner Löwe stammt – bot seinem Heimatort Hilfe an, kam aber nicht zum Zuge. „Warum der Markt nicht auf das Angebot einging, ist nicht bekannt“, sagt Holzkirchens Archivar Johannes Widmann. Kiene jedenfalls war tief getroffen und brach daraufhin mit seiner Heimat.
Platzähnlich soll der Bereich Münchner Straße an der Abzweigung zur Erlkamer Straße werden. Derzeit besticht diese Ecke Holzkirchens nicht gerade durch Aufenthaltscharakter.Platzähnlich soll der Bereich Münchner Straße an der Abzweigung zur Erlkamer Straße werden. Derzeit besticht diese Ecke Holzkirchens nicht gerade durch Aufenthaltscharakter.
Ursprünglich war angedacht, das Denkmal im alten Friedhof im Umfeld der dortigen Kreuzigungsgruppe zu errichten. Laut Imminger wurde das verworfen, als sich die Bevölkerung davon wenig angetan zeigte. Schließlich schlug der Kriegerverein den Platz vor der Kirche St. Laurentius vor, wo bis 1887 das von einem Brand gezeichnete Gasthaus Neuwirt stand. „Dort gab es wegen dem alten Brunnen auch einen Wasseranschluss“, weiß Archivar Widmann. Den Entwurf übernahm der renommierte Münchner Architekt Theodor Fischer, der Miesbacher Carl Wegele besorgte die Planung. Sein Honorar in den Tagen der Hyperinflation: 200 Millionen Mark und drei Kubik Sägeholz. Die Tuffsteine kamen von der Mangfall, aus dem Steinbruch der Stadt München. Die Figur des knieenden Soldaten entwarf der Münchner Bildhauer Pfeiffer, ausgeführt von Steinmetz Michael Mayer. Sein Lohn: ein Rucksack voller Papiergeld (186 Millionen), das kurz darauf kaum reichte, um ein Brot zu kaufen.
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Kurz vor dem Enthüllungstag entschlossen sich Hitler und seine Mitstreiter, in München den Putsch zu wagen. Wie dem Beitrag der Historikerin Susanne Meinl zu entnehmen ist, sprangen auch etliche Sympathisanten aus Holzkirchen auf Lkw und machten sich auf den Weg. Der Umsturz jedoch misslang, auch weil Gustav von Kahr Hitler die Gefolgschaft verweigerte. Ausgerechnet jener Mann, der in Holzkirchen zwei Tage später gemeinsam mit Hitler hätte auftreten sollen. „Man darf wohl ruhig sagen, dass in ganz Deutschland kein Ort so ahnungslos in den Schatten großen, noch nicht übersehbaren Geschichtwerdens hineingedrängt wurde wie der kleine Markt mit seiner Kriegerdenkmalfeier“, merkte Chronist Imminger dazu an. Hitler ließ den „Verräter“ Kahr 1934 im KZ Dachau ermorden.
Noch zeitgemäß? Das Kriegerdenkmal am Holzkirchner Marktplatz sucht 100 Jahre nach der Einweihung nach einer neuen Bestimmung. Die Gemeinde überlegt, das Denkmal zu versetzen oder mit neuen Botschaften zu versehen.
Noch zeitgemäß? Das Kriegerdenkmal am Holzkirchner Marktplatz sucht 100 Jahre nach der Einweihung nach einer neuen Bestimmung. Die Gemeinde überlegt, das Denkmal zu versetzen oder mit neuen Botschaften zu versehen.  © Thomas Plettenberg
Einweihung allen Befürchtungen zum Trotz
Die Frage war, ob sich – angesichts der vielen Hitler-Anhänger im Ort – die Lage zwei Tage nach dem blutigen Scharmützel an der Feldherrnhalle so weit beruhigt hatte, dass die Denkmal-Enthüllung nicht aus dem Ruder zu laufen drohte. „Es schien, als ob der im Innern des Landes ausgebrochene Bruderzwist eine Verschiebung der Feier auf ruhigere Zeiten ratsam erscheinen ließ“, notierte der Oberbayerische Gebirgsbote am 16. November.
Das Denkmal-Komitee jedoch zog den Termin durch, „unter allen Umständen“, wie es in der Zeitungs-Ankündigung hieß. Und tatsächlich, alles blieb ruhig. Die Bürgerschaft erschien, Fahnenabordnungen und Veteranen. Als Ehrengast und Redner kam „nur“ General von Reutter, Landespräsident des bayerischen Krieger- und Veteranenbundes – nicht Hitler, der just am gleichen Tag am Staffelsee verhaftet wurde. Auch von Reutter forderte indes in seiner Ansprache dazu auf, den „Schandfrieden von Versailles nicht anzuerkennen“. Anschließend wurde im Oberbräu-Saal weitergefeiert, dort erklang der eigens komponierte „Denkmalenthüllungsmarsch“ des Kapellmeisters Hofbauer.
Das Denkmal, vom Oberbayerischen Gebirgsboten 1923 als „Zierde des Marktes“ gefeiert, rückte 20 Jahre nach der Einweihung wieder in den Fokus, als es galt, die Opfer des Zweiten Weltkriegs zu würdigen. 2004 gönnte die Marktgemeinde dem Ensemble eine Generalsanierung.
Was wird aus dem Denkmal?
Passt ein „Kriegerdenkmal“, vor 100 Jahren enthüllt, überhaupt noch in die heutige Zeit? Die Marktgemeinde überlegt, das Denkmal im Zuge der Marktplatz-Neugestaltung zu versetzen oder sogar mit neuen, zeitgemäßen Botschaften zu versehen. „Wir sind offen für Vorschläge aus der Bevölkerung“, sagt Melanie Buchner von der Standortförderung im Rathaus.
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Stromausfall in Mittenwald ermöglichte Hitlers zweitem Mann im Reich die Flucht nach Tirol

Stand:10.11.2023, 10:26 Uhr
Von: Josef Hornsteiner
Das Zollamt Mittenwald um 1920. Von dort gelang Göring die Flucht am 9. November 1923 nach Innsbruck. © Privat
Am 9. November 1923 versucht Adolf Hitler in München zum ersten Mal, die Staatsgewalt an sich zu reißen. Der Marsch auf die Feldherrnhalle endet im Kugelhagel. Verletzt flieht der Naziführer und findet Unterschlupf im Haus Hanfstaengl in Uffing, wo er am 11. November verhaftet wird. Zur gleichen Zeit befindet sich „Hitlers Paladin“ Hermann Göring auf der Flucht: Über Mittenwald gelangt er nach Tirol.
Mittenwald/Garmisch-Partenkirchen – Er steht auf dem Balkon des Riessersee-Hotels. Hakenkreuz-Fahnen wehen im Wind. Gesinnungsfreunde aus Garmisch und Partenkirchen marschieren mit Fackeln die Straße hinauf. SA-Männer stehen stramm. Hermann Görings Worte donnern vom Balkon: „Jahre sind vergangen, da stand ich in tiefdunkler Nacht hier in diesen Bergen. In Nacht und Nebel musste ich aus dem Vaterlande fliehen.“
Dass Göring dort oben steht, hat er einigen verhängnisvollen Minuten in Mittenwald zu verdanken. Historiker Alois Schwarzmüller aus Garmisch-Partenkirchen hat die Begebenheiten jener Nacht am 10. November 1923 zusammengetragen. Sie zeigen, wie Göring, Hitlers zweiter Mann im Reich, vor den Schießereien während des Putschversuchs in München vor genau 100 Jahren nach Tirol fliehen konnte.
Viele Legenden ranken sich um Görings Grenzübertritt
Am 12. Mai 1933 wurde dem damaligen nationalsozialistischem Reichsminister für Luftfahrt in Garmisch und Partenkirchen die Ehrenbürger-Würde verliehen. Im Anschluss begrüßte er vom Hotelbalkon aus seine Gefolgschaft und sprach aus, was viele Einheimische schon ahnten oder gar wussten. Göring war schon einmal in den beiden Orten, die 1935 zwangsvereinigt wurden, fast zehn Jahre zuvor – damals allerdings dem Tode nahe und auf der Flucht.
In die Villa Gumpenburg in Partenkirchen ist der verletzte Hermann Göring am 9. November 1923 gebracht worden.
In die Villa Gumpenburg in Partenkirchen ist der verletzte Hermann Göring am 9. November 1923 gebracht worden. © Marktarchiv Garmisch-Partenkirchen
Viele Legenden ranken sich um Görings Grenzübertritt – die meisten von den Nazis selbst gesponnen (siehe Infobox unten). Die wahren Ereignisse dürften sich nach Schwarzmüllers Recherche folgendermaßen abgespielt haben: Am 9. November 1923 marschierte Göring zur Münchner Feldherrnhalle, ganz vorne mit Adolf Hitler. Laut US-Historiker David Clay Large gehörte er zu den ersten, die eine Kugel der Landespolizei traf. Das Geschoss landete in der Leistengegend, auf allen vieren suchte Göring Schutz im Einfahrtstor zur Residenz. Später schleppte ihn einer der Putschisten in ein nahe gelegenes Wohnhaus, wo die Frau eines jüdischen Möbelhändlers ihm Erste Hilfe leistete, recherchierte Clay Large. Wohin mit dem Verletzten?
Historiker recherchierte aus drei Berichten, wie Görings Flucht nach Österreich am 9. November ausgesehen hat
Aus drei Berichten recherchierte Schwarzmüller, dass Görings Flucht nach Österreich am 9. November zunächst in Partenkirchen endete. Eine der wichtigsten Personen: Franz Thanner, ein Vertrauensmann des Bundes Oberland. Er brachte den verwundeten Göring in die Partenkirchner Villa Gumpenburg des Majors Friedrich Schueler van Krieken (1885 bis 1936). Er hatte wie Göring als Offizier der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg gedient. Gegen 22 Uhr erhielt Thanner in der Villa den Auftrag, Göring und seine Gattin sofort außer Landes zu bringen. Mit im Auto saß Dr. Richard Meyer, Arzt im angesehenen Partenkirchner Sanatorium „Dr. Wiggers Kurheim“.
Über Griesen sollte der Weg führen. Doch verweigerten die Grenzbeamten Göring den Übertritt, nahmen ihn aber nicht fest, da noch kein Haftbefehl vorlag. In Begleitung der Landespolizei wurde er zum Bezirksamt Garmisch gefahren. Er bleibe weiter unter polizeilicher Beobachtung, könne sich aber selbst eine Unterkunft wählen, heißt es in Protokollen des Bezirksamts. Seine Begleitung entschied sich für das Kurheim Wiggers. Er solle den Wagen vorfahren und warten, wies man Thanner gegen 1.30 Uhr an. Mit abgestelltem Motor schob er mit Mitgliedern des Bundes Oberlandes das Fahrzeug vor die hintere Haustür.
Im Scharnitzer Gasthof Lamm war ein Feuerwehrball - zu viele Menschen und zu viel Lärm für den Verwundeten
Die Flucht sollte nun über Mittenwald erfolgen, da inzwischen der Haftbefehl telefonisch aus München in den Grenzstationen eingetroffen war. Göring erhielt den falschen Pass eines Dr. Klüter aus Garmisch. In Mittenwald hatten sie Glück: Es gab Stromausfall, da an den Leitungen gearbeitet wurde. Dadurch blieb der Schlagbaum der Grenzstation offen, um Unfälle in der Dunkelheit zu verhindern. „Ich habe angehalten, gab kurz Signal, fuhr aber gleich, nachdem niemand sichtbar war, mit Vollgas weiter“ So schilderte Thanner einst der NSDAP die Fluchtfahrt. Ein Beamter habe ihm noch einige Mal „Stop“ hinterhergeschrien. Geschossen wurde nicht. So entkam Göring, der im Scharnitzer Gasthaus „Lamm“ unterkommen sollte. Nur fand dort in jener Nacht ein Feuerwehrball statt – zu viele Menschen und zu viel Lärm für den Verwundeten. Also brachte Thanner den Putschisten nach Innsbruck ins Hotel Tirol, er kam ins dortige Krankenhaus.
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NATIONALSOZIALISMUS
100 Jahre Hitler-Putsch: Der Anfang vom Ende der Demokratie

SA-Truppen aus dem Umland kommen vor dem Bürgerbräukeller in München während des "Hitler-Putschs" an
08.11.2023, 06:43
3 Min.
In der jungen Weimarer Republik ist es unruhig. Immer wieder gibt es Demonstrationen und Umsturzversuche. Adolf Hitler putscht am 8. November 1923, scheitert aber. In den Jahren danach schlägt er die Demokratie mit ihren eigenen Waffen.
Der erste Anlauf scheitert: Von München aus wollen nationalistische Kräfte vor 100 Jahren Deutschland erobern. "Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden", proklamieren Adolf Hitler, Erich Ludendorff und Gesinnungsgenossen am 8. November 1923. Doch am Tag darauf endet der Putsch der Demokratiefeinde mit 20 Toten und vielen Verletzten. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wird verboten und Hitler wegen Hochverrats verurteilt. Ein Sieg für die Demokratie, der aber nicht von Dauer ist. Knapp zehn Jahre später, am 30. Januar 1933, greifen die Nationalsozialisten erneut nach der Macht - dieses Mal erfolgreich. Historiker ziehen daraus wichtige Lehren für heute.
Die Novemberverbrecher, das sind in der Denke der Rechtsextremen diejenigen, die zum Ende des Ersten Weltkrieges im November 1918 die Monarchie gestürzt und die parlamentarisch-demokratische Republik ausgerufen hatten. Ihnen lasten sie die Kriegsniederlage ebenso an wie die Reparationszahlungen, die Deutschland nach dem Frieden von Versailles zahlen muss. Die Hyperinflation tut ein Übriges. Sie macht mühsam Erspartes wertlos und lässt Preise etwa für Lebensmittel ins Fantastische steigen. So kostet zum Beispiel im November 1923 ein Kilogramm Roggenbrot 233 Milliarden Mark.
Hitlers Unterstützung wächst in Bayern
In diesen politisch äußerst unruhigen Anfangsjahren der Weimarer Republik begeistert der Österreicher Hitler die Menschen mit Hetzreden. Er habe vorhandene nationalistische, antibolschewistische und antisemitische Tendenzen gezielt bedient und zwischen 1920 und 1923 zunehmend ein Massenpublikum erreicht, sagt Andreas Wirsching, der Direktor des Instituts für Zeitgeschichte (ifZ). Einflussreiche Leute auch aus Regierung und Militär vor allem in Bayern sympathisieren mit ihm, zum Beispiel Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr, der ebenfalls einen Staatsstreich plant.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen AfD-Politiker und Burschenschaftler Daniel Halemba
INTERVIEW
FALL VON AFD-MANN HALEMBA
"Burschenschaften werden wieder gefährlicher"
Warum gerade Bayern und München, Hitlers "Stadt der Bewegung"? "Hier gingen Nationalismus, Rassismus und bajuwarisches Sonderbewusstsein auch in Teilen der Elite eine problematische Verbindung ein", erklärt Wirsching. Hinzu kamen separatistische Tendenzen: ""Weg von Berlin" war für viele eine durchaus attraktive Parole", schreibt der Historiker Wolfgang Niess im Buch "Der Hitlerputsch 1923 - Geschichte eines Hochverrats". "Hier arbeiteten führende Vertreter der Staatsregierung und der bewaffneten Macht ganz unverhohlen auf die Errichtung einer nationalen Diktatur in Berlin hin."
Hitler ist schneller als die anderen Verschwörer. "Hitler trieb die Sorge um, dass man nun offensichtlich ohne ihn Schritte gegen die verhasste Regierung in Berlin plante", heißt es in einem Audiobeitrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw). "Er ist nicht eingebunden, er weiß nicht genau, was da geschehen wird, und entscheidet sich dann eben, das Momentum zu nutzen", sagt darin der Historiker Peter Tauber, auf dessen Buch "Der Hitlerputsch 1923" der Beitrag beruht.
8. November: Putschisten stürmen den Bürgerbräukeller
Durchdacht ist offenbar nichts. Am 8. November stürmen Putschisten mit der Sturmabteilung (SA) der NSDAP den Bürgerbräukeller, wo von Kahr eine Rede hält. Die Aufmerksamkeit ist nicht wie erhofft, Hitler schießt erzürnt in die Decke. Es kommt zum Tumult, Putschisten nehmen Regierungsvertreter als Geiseln und versuchen in ganz München, zentrale Einrichtungen zu übernehmen, scheitern aber an Landespolizei und Reichswehr. Tags darauf soll ein Marsch auf die Feldherrnhalle mit tausenden Menschen den Umsturz retten, doch er endet blutig. 16 Demonstranten und 4 Polizisten sterben. Hitler flieht, wird zwei Tage später festgenommen und am 1. April 1924 wegen Hochverrats verurteilt - zur Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren. Schon rund neun Monate später kommt er auf Bewährung frei.
Der Historiker Tauber wertet das Verfahren als "Selbststilisierung". Hitler habe den Prozess als Bühne benutzt, etwa für Agitation gegen die Republik oder die Unterzeichner des Versailler Vertrages, und für antisemitische Tiraden. "Und der Richter lässt ihn gewähren." Dabei sollte eigentlich der Staatsgerichtshof in Leipzig Recht sprechen. Doch auf Betreiben der bayerischen Regierung ging es vors Münchner Volksgericht I. "In Leipzig wäre anders ermittelt, in Leipzig wären andere Urteile gesprochen worden", glaubt Niess. "Die nachgiebige Haltung der demokratischen Institutionen hatte katastrophale Folgen für Deutschland und die Welt."

Historiker zieht Parallelen zur AfD
Vielleicht hätte man Hitler mit seinem völkisch-nationalistischen Gedankengut damals Einhalt gebieten können. Bis zu seinem nationalen Durchbruch 1929 sei er aus außerbayerischer Sicht "wenig mehr als ein Münchner Bierkelleragitator" gewesen, sagt Wirsching. Zudem wird nach dem Putsch ein Redeverbot verhängt. Doch 1927 wird es aufgehoben - eine Chance, die der Demagoge zu nutzen weiß. Statt auf Umsturz setzt er mit der 1925 neu gegründeten NSDAP auf Legalität. Er habe Wahlen, Parlamentsmandate und vor allem das Demonstrationsrecht auf den Straßen zur agitatorischen Waffe gegen die Demokratie geschmiedet, beschreibt es Wirsching.
Chronik Von Euro-Gegnern zum Fall für den Verfassungsschutz: Wie die AfD seit Jahren immer radikaler wird
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Auch in heutiger Zeit kommen in Europa Rechtsextreme und Populisten wieder an die Macht, mit Wahlen. "Radikale Freund-Feind-Ideologien und teilweise reine Hetze haben heute erneut Einzug in die Parlamente gehalten, so auch im Bundestag", warnt Wirsching und verweist auf die AfD. Ihr Erstarken erschwere die demokratische Willensbildung massiv. Niess rät deshalb, den Anfängen zu wehren: "Wir sollten Feinden der Demokratie kein Podium lassen, auf dem sie ihre Propaganda verbreiten können, mögen sie im Moment noch so ungefährlich erscheinen."
jus DPA
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Im November 1923 griff Adolf Hitler in München zum ersten Mal nach der Macht. Der Antisemitismus war stark, die Verfolgung der Putschisten schwach.
8. 11. 2023, 13:55 Uhr

SA-Truppen aus dem Umland kommen vor dem Bürgerbräukeller in München und steigen vom Lastwagen
SA-Truppen aus dem Umland kommen in München während des sogenannten Hitler-Putsches anFoto: dpa
Eigentlich war für den Führer nur eine Nebenrolle vorgesehen. Denn das, was in die Geschichtsbücher als „Hitlerputsch“ einging, war weder allein und zuerst von Hitler geplant worden, noch sollte der Umsturzversuch auf München und Bayern beschränkt bleiben. Mit dem, was am 8. November 1923 in München nach einer Bierkellerrede begann und am 9. November nach einem Marsch in einem Feuergefecht mit 20 Toten vor der Feldherrnhalle endete, kam Hitler den anderen Verrätern nur zuvor.
Ein „Marsch auf Berlin“ nach Vorbild des faschistischen italienischen Diktators Benito Mussolini, der 1922 von Süd­tirol aus nach Rom marschiert war, schwebte rechtsgerichteten Kreisen auch außerhalb Bayerns vor. Manche sprachen auch von einer „Angora-Lösung“, nach Vorbild Atatürks, der im April 1920 von Angora (dem heutigen Ankara) aus das damals in Istanbul ansässige türkische Parlament stürzen wollte.
In Bayern wurde mobil gemacht gegen das „jüdische und marxistische Sündenbabel“ Berlin, die Reichshauptstadt, in der der „Versailler Schmachfrieden“ von den „Novemberverbrechern“ umgesetzt wurde, so die Diktion der Ultrarechten. Mit Verschwörungstheorien formten sie aus den Bemühungen der Republik, als Teil des Friedensabkommens von 1918 den Reparationszahlungen an die Alliierten nachzukommen, freche Lügen.
Ludendorffs Dolchstoßlegende
Hitlers prominentester Mitverschwörer am 8. November 1923, General Erich Ludendorff, gehörte bis 1918 zur Obersten Heeresleitung und war mitverantwortlich für die deutsche Kriegsführung im Ersten Weltkrieg. Statt dafür Verantwortung zu tragen, setzte Ludendorff die Dolchstoßlegende in die Welt, wonach jüdische und sozialdemokratische Kreise dem „unbesiegten“ deutschen Heer im November 1918 mit den Versailler Friedensverhandlungen in den Rücken gefallen seien.
In Bayern nährte Gustav Ritter von Kahr diese Lüge und wirkte als Ministerpräsident aktiv mit an der Schaffung eines demokratiefeindlichen Klimas. Der Königstreue hatte bereits im September 1923 konkrete Pläne, die Reichsregierung von Stresemann in Berlin zu stürzen, und konnte sich auf namhafte Mitverschwörer in Militär und Wirtschaft verlassen.
Am Abend des 8. November hielt von Kahr im Bürgerbräukeller die Rede „Vom Volk zur Nation“, bis Hitler, mit einer Pistole herumfuchtelnd, mit seinen Leuten den Saal stürmte und ihm das Zepter für 24 Stunden entriss. Die SA hatte bereits an jenem Abend jüdische Münchner in einem Nebenraum des Bürgerbräukellers eingesperrt und zusammengeschlagen, am nächsten Tag traf es SPD-Bürgermeister Eduard Schmid und weitere linke Münchner:innen.
Als Ministerpräsident (von 1920–1921) entwickelte von Kahr Bayern im Eiltempo zur „Ordnungszelle“. Mit diktatorischen Maßnahmen behielt er den nach der Räterepublik verkündeten Ausnahmezustand bei. So orchestrierte er 1920 eine Kampagne gegen „Ostjuden“ und ließ Hunderte von ihnen aus Bayern ausweisen. Juden, die während der Münchner Räterepublik wichtige Positionen erlangt hatten, waren von Kahr und der gesamten Rechten verhasst: Weder passte ihnen die pazifistische Gesinnung der Räte noch deren Eingeständnis der deutschen Kriegsschuld.
Nach der brutalen Niederschlagung der Münchner Räterepublik im Mai 1919 wurden diejenigen, die unter den Linken an die 2.000 Menschen massakriert hatten, von der Justiz nicht zur Verantwortung gezogen. Die Freikorps lösten sich nur zum Schein auf. Um der im Versailler Friedensvertrag festgeschriebenen Demilitarisierung zu entgehen, deklarierten sie sich um zu vaterländischen Vereinen, gaben zur Tarnung wenige Gewehre ab und schlossen sich unter Duldung von Polizei mit völkischen Ideologen zu einem Staat im Staate zusammen.
Straßenterror war Teil der Bewegung
Antisemitische Hetze und Straßenterror waren von Anfang an Teil der Bewegung. „Oberbayern wurde […] in ein Waffenlager verwandelt“, schreibt der Historiker Wolfgang Niess in seinem Buch „Der Hitlerputsch 1923“ (C. H. Beck, München 2023). Geheime Arsenale wurden auf adeligen Landsitzen, in Einödhöfen und Klöstern angelegt.
Politisch ging die bayerische Regierung auf separatistischen Konfrontationskurs mit Berlin, egal ob in der Steuerpolitik oder bei der Demilitarisierung, die noch auf tönernen Füßen stehende demokratische Grundordnung der Weimarer Republik wurde bekämpft. Dabei gelang es der Berliner Regierung, der zu jener Zeit grassierenden Inflation mit einer Reihe von Maßnahmen entgegenzuwirken. Doch die gehorteten Waffen der Rechten kamen bald zum Einsatz: Etwa am 26. August 1921, als der ehemalige Reichsfinanzminister Matthias Erzberger im Schwarzwald ermordet wurde.
Die Spur von Erzbergers Mördern führte nach München, wo der ehemalige Reichswehroffizier Hermann Ehrhardt aus seinem Freikorps die Organisation Consul (OC) geformt hatte. Nicht nur Politiker, auch die bayerische Bevölkerung wurde von Fememorden eingeschüchtert, gefährdet waren etwa Frauen und Männer, die von den Waffenlagern wussten. Die OC war „nach heutigem Rechtsverständnis […] eine terroristische Vereinigung, die aus nationalistischen Motiven schwerste Verbrechen verübte“, schreibt Wolfgang Niess. Die Täter für den Mord an Erzberger wurden zwar ermittelt, aber die Münchner Polizei verhalf ihnen aktiv zur Flucht nach Ungarn.
Der mittellose Postkartenmaler Adolf Hitler war bereits 1913 von Wien nach München übergesiedelt. Es ist nicht bekannt, wie er es schaffte, sich im Ersten Weltkrieg bei dem bayerischen Militär anzudienen. Nach Kriegsende konnte Hitler beim Militär bleiben und wurde 1919 V-Mann, der ausspionieren sollte, ob es unter bayerischen Soldaten noch Revolutionäre gab. Im Zuge dieser Arbeit absolvierte Hitler Rednerkurse an der Münchener Universität und kam in Kontakt mit dem national-konservativen Historiker Karl Alexander von Müller.
„Oberbayern wurde in ein Waffenlager verwandelt“, so der Historiker Wolfgang Niess
München Hochburg der Antisemiten
München war schon vor 1914 eine Hochburg von Antisemiten und völkischen Ideologen. Hitler setzte sich in diesem in den 1920ern blühenden Milieu nun fest und trat in die DAP ein, eine rechtsradikale Kleinpartei, die er als V-Mann zunächst observierte. Bald findet Hitler Gön­ne­r:in­nen in höchsten Kreisen, etwa in Helene Bechstein, Gattin des Klavierfabrikanten Edwin Bechstein. Von Müller charakterisierte Hitler als kuriose Erscheinung: „Durch die offene Tür sah man, wie er […] die Gastgeberin fast unterwürfig höflich begrüßte, wie er Reitpeitsche, Velourhut und Trenchcoat ablegte, schließlich einen Gürtel mit Revolver abschnallte. Das […] erinnerte an Karl May.“
Auch der Schriftstellerin Paula Schlier ist Hitler in jener Zeit begegnet. Schlier, die aus Ingolstadt stammte und durch ihre ältere Schwester, eine Klassenkameradin von Marieluise Fleißer, zur Pazifistin wurde, veröffentlichte 1926 den neusachlichen und von heute aus feministisch zu lesenden Coming-of-Age-Roman „Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit“. Ein Kapitel des autobiografisch inspirierten Werks dreht sich um eine Stenotypistin, die in den Monaten vor dem Hitlerputsch in der Redaktion des NSDAP-Parteiorgans Völkischer Beobachter arbeitet und darüber Tagebuch führt.
Chefredakteur Dietrich Eckart diktiert der Protagonistin im Brüllton: „Adolf Hitler – gesperrt schrei­ben: Hitler! – wird sprechen in vierzehn großen Massenversammlungen über den Verrat, nein, schreiben Sie, den schändlichen, nein noch einmal, den verruchten, schändlichen Verrat – gesperrt schreiben.“ Wenig später schaut Hitler – im gelben Gummimantel – selbst in der Redaktion vorbei und verlangt, sein Porträtfoto müsse vergrößert werden. Er „brüllt, noch lauter als E. […] mit Gebärden, als wolle er den ganzen Raum durchfegen.“
Zu Lebzeiten bemühte sie sich in den 1950ern und 1970ern vergeblich darum, dass aus dem Kapitel über ihre Zeit als Stenotypistin ein Hörspiel beim Bayerischen Rundfunk wird.
Alles Cholerische half nicht, Hitlers dilettantisch durchgeführter Putschversuch im November 1923 scheiterte kläglich. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe hätte er nach Österreich abgeschoben werden müssen. Das unterließ die bayerische Justiz, wie auch ihr Prozess gegen Hitler und die anderen Hochverräter im Jahr darauf zur Farce geriet. Von Kahr und andere Rechte sorgten dafür, dass sie im Prozess nicht als Mitwisser belangt wurden. Hitler ließ von Kahr im Zuge des Röhm-Putsches 1935 umbringen. Paula Schlier überlebte die Nazidiktatur und eine zeitweilige Gestapohaft übrigens in Tirol. Ihr Roman wurde erst 2018 von dem Salzburger Otto-Müller Verlag wiederveröffentlicht.
Zu Lebzeiten bemühte sie sich in den 1950ern und 1970ern vergeblich darum, dass aus dem Kapitel über ihre Zeit als Stenotypistin ein Hörspiel beim Bayerischen Rundfunk wird. Das realisiert der BR nun endlich.
Was sind die Lehren aus dem Hitlerputsch?
Was sind die Lehren aus dem Hitlerputsch? Mit Blick auf die vereitelten Umstürze von Reichsbürgern gilt: Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten, damit sie sich auf keinen Fall wiederholt. Demokratie ist kein Selbstzweck und muss jeden Tag gegen ihre Feinde verteidigt werden.
Für Bayern, das nun erneut von dem Naziflugblattverteiler und Winnetou-Freund Hubert Aiwanger und seinen Freien Wählern in einer Koalition mit der CSU regiert wird, brechen unruhige Zeiten an. Eine erstarkte AfD wird die Arbeit im Landtag erschweren. Vor der ersten Sitzung im Landtag wurde dem rechtsextremen AfD-Abgeordneten und ehemaligen Messdiener Daniel Halemba am 8. Oktober die Immunität entzogen, weil ein Haftbefehl gegen ihn vorlag.
Anders als in Berlin können sich Juden in Bayern sicher fühlen, erklärte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann vergangenen Samstag im Bayerischen Rundfunk mit Nachdruck. Zuvor hatte eine jüdische Münchnerin erklärt, sie traue sich angesichts der propalästinensischen Demonstrationen seit 7. Oktober nicht mehr auf die Straße. Hubert Aiwanger hatte für den in muslimischen Milieus anzutreffenden Antisemitismus erst kürzlich pauschal die Migration verantwortlich gemacht. Mit dieser Aussage konfrontiert, lobte CSU-Innenminister Herrmann immerhin die differenzierte Rede von Robert Habeck. Auf Aiwangers Aussage ging er dagegen nicht näher ein.
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Der Hitlerputsch 1923 und seine Folgen

Vor 100 Jahren, am 8. November 1923, stürmt Adolf Hitler mit Trupps der „Sturmabteilung” (SA) eine politische Versammlung im Bürgerbräukeller in München.
Videolänge:14 min Datum:08.11.2023
MrWissen2go Geschichte
Gemeinsam mit seinem Verbündeten, dem Weltkriegsgeneral Erich Ludendorff, zwingt Hitler die damals mächtigsten Männer Bayerns – den bayerischen Generalstaatskommissar Gustav von Kahr, den Polizeichef Hans von Seißer und den Landeskommandant der Reichswehr Otto von Lossow – sie bei ihrem Putsch zu unterstützen.
In ganz München herrscht der Ausnahmezustand: Mit zahlreichen Aktionen wollen Hitler und seine Anhänger, darunter spätere NS-Größen wie Heinrich Himmler und Hermann Göring, die Weimarer Republik beseitigen. Hitler erklärt, dass die nationale Revolution ausgebrochen ist und die bayerische Regierung und die Reichsregierung abgesetzt sind.
Doch Hitlers Putschversuch scheitert – und damit auch die Machtergreifung der NSDAP, der noch relativ kleinen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei. Wie der Putsch abläuft, woran er scheitert und wieso er trotz allem zu einem Sprungbrett für Hitlers Karriere wird, erfahrt ihr in diesem Video.
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100 Jahre Hitler-Putsch: Das Fiasko, das die NSDAP zum finsteren Triumph nutzte

Am Abend des 8. November 1923 ruft Hitler die "nationale Revolution" aus und erklärt die bayerische und die Reichsregierung für abgesetzt. Auf Lkw treffen Einheiten der Sturmabteilung (SA) aus der Provinz zur Verstärkung der Münchner Putschisten ein
© Scherl/ SZ-Photo
von Cay Rademacher
07.11.2023, 14:08
34 Min.
Am 8. November 1923 putscht Hitler mit 3000 Bewaff­neten gegen die Staatsmacht in München und in Berlin. Keine 24 Stunden später endet der Aufstand im Feuer der Polizei. Doch das Desaster macht Hitler im ganzen Reich bekannt – und ist sein erster Schritt auf dem Weg zur Macht
München, Donnerstag, 8. November 1923, gegen 11.00 Uhr in der Redaktion des "Völkischen Beobachters". Adolf Hitler stürmt in das Büro des Chefredakteurs in der Schellingstraße 39: das Gesicht noch fahler als sonst, denn Kopf- und Zahnschmerzen plagen ihn, der schmächtige Körper umhüllt von einem zerknitterten Trenchcoat, in der Faust, wie meist, eine Reitpeitsche aus Rhinozerosleder.
"Der Moment zum Handeln ist gekommen!", ruft Hitler den erschrocken aufspringenden NSDAP-Funktionären zu. "Was das heißt, wissen Sie selbst. Doch darüber zu keiner lebenden Seele ein Sterbenswort! Heute Abend schlagen wir im ‚Bürgerbräukeller‘ los!"
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Weilheimer Polizisten verhaften Adolf Hitler: „Tut mir leid, aber ich komme, dich festzunehmen“

Stand:07.11.2023, 07:32 Uhr
Als Polizisten Hitler nach seinem Putschversuch 1923 in Uffing verhaften wollen, hält der sich eine Waffe an den Kopf. Helene Hanfstaengl verhindert, dass er abdrückt. Doch was machte Hitler in Uffing? Und was hatte die Weilheimer Polizei damit zu tun? Eine Spurensuche.
Der Auftrag, den er am Nachmittag des 11. November erhalten hatte, machte Oberleutnant Rudolf Belleville vom Landespolizeiposten Weilheim wenig Freude. Für die Fahrt nach Uffing standen nur wenige Beamte zur Verfügung, sogar den Fahrer für einen der beiden Lastwagen musste er sich an diesem Sonntag ausborgen: von der Brauerei „Bräuwastl“. „Leider ein Sozialdemokrat“, so Belleville später verächtlich. Das Ziel der Polizeiaktion vermochte die Stimmung des Offiziers nicht zu heben. Er sollte einen Freund und Bekannten festnehmen: Adolf Hitler. Der hatte nach seinem missglückten Putsch in Uffing Zuflucht gesucht, genauer: im Haus von Ernst Hanfstaengl – Spitzname „Putzi“.
Ernst Hanfstaengl (l.) und Adolf Hitler
„Putzi“ und der Führer: Ernst Hanfstaengl (l.) und Adolf Hitler waren seit 1921 befreundet – so gut, dass Hitler nach seinem Putschversuch zu Hanfstaengl nach Uffing floh. Der war allerdings nicht zu Hause, er hatte sich nach Österreich abgesetzt.   © ullstein bild
Der Faschistenführer hatte das Debakel leicht verletzt überstanden. Untergehakt bei Max-Erwin von Scheubner Richter war Hitler in Richtung Feldherrnhalle marschiert. Als die Landespolizei das Feuer eröffnete, stürzte Scheubner-Richter tödlich getroffen zu Boden und renkte Hitler dabei die Schulter aus. Hitlers Leibwächter Ulrich Graf warf sich über den Parteichef und fing elf Kugeln auf. Er überlebte schwer verletzt. Wenige Minuten später hatte sich Hitler aus der Schusslinie gerettet und bestieg mit dem SA-Arzt Walter Schulze einen Wagen. Zur Flucht nach Österreich rieten Fahrer und Begleiter, Hitler aber dirigierte den Wagen um: in Richtung Staffelsee, nach Uffing – zum Haus seines Freundes Hanfstaengl.
17 Bilder: In Bayern daheim – in der Welt bekannt
München vor Alpenpanorama.
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Der Putschist verehrte Helene Hanfstaengl
„Es wäre mir nicht eingefallen, zu meinem Haus zu fahren, wo die Polizei mich gewiss suchen und festnehmen würde“, sagte Hanfstaengl selber. Der Bonvivant, seit 1921 mit Hitler befreundet, setzte sich nach Österreich ab. Warum der desorientierte Faschistenführer die Villa am Staffelsee aufsuchte, ist nicht klar. Die Familie Bechstein – der Name stand für hochwertige Musikinstrumente – hatte Hitler einen Fluchtwagen versprochen. Mag sein, dass der damals 34-Jährige den Wagen in angenehmer und vertrauter Umgebung abwarten wollte. Hanfstaengl schrieb später von der „verstiegenen Verehrung“ Hitlers für Helene Hanfstaengl. Möglicherweise hatte Hitler die Abneigung gegen seine Heimat Österreich zögern lassen
Dass die Landpolizei selber den Weg von Weilheim nach Uffing finden würde, konnten einige nicht glauben. So entwickelte sich das Gerücht, ein Spitzel habe einen Tipp gegeben. Der Informant, ein Angestellter Hermann Görings, soll dem Politabenteurer bis nach Uffing nachgespürt haben. Sogar führende Nazis wie Gottfried Feder hielten diese Version für unwahrscheinlich. Feder, einer der Urheber des Parteiprogramms der NSDAP, der 1941 in Murnau starb, berichtete zum Putschversuch: „Hitlers Beziehungen dorthin (zur Villa Hanfstaengl, Anm. d. Red.) waren zu bekannt, sodass es trotz vorkommender Unvorsichtigkeiten keineswegs auf Verrat hat beruhen müssen, dass am 2. Tag abends zwei Lastautos mit Landespolizei das Haus, in dem er Zuflucht gesucht hatte, umstellten...“
Polizist war ein Bekannter von Rudolf Heß
Sie umstellten, ja, aber das mit Verzögerung. Denn zuerst durchsuchten die Polizisten aus Weilheim versehentlich das Anwesen von Hanfstaengls Mutter, das ein wenig außerhalb Uffings lag. Belleville, 29 Jahre alt, kannte Hitler seit 1920. Als Kampfbeobachter hatte er im 1. Weltkrieg mit Rudolf Heß Einsätze geflogen. Vermutlich stand Belleville den völkisch-nationalen Krawallmachern in München mit Sympathie gegenüber. In seinem Auftrag ließ sich der Offizier allerdings nicht beirren. Vor das zweite Hanfstaengl-Haus kommandierte er einen Wachposten.
Anschließend, etwas gefasster, diktierte Hitler sein „politisches Testament“. Dann klopfte es an der Tür: Helene Hanfstaengl öffnete Belleville, hinter ihr stand Hitler bereits auf der Treppe: vor Erregung kalkweiß im Gesicht, der viel zu große Morgenmantel seines Gastgebers schlotterte ihm um die Schultern. „Tut mir leid, aber ich komme, dich festzunehmen“, sagte Belleville zu dem verhinderten Putschisten.
Hitler wurde nach Weilheim transportiert, wo die Ankunft der Lastwagen einen Menschenauflauf verursachte. Dort wurde die Festnahme im Polizeiregister notiert, bevor es weiter nach Landsberg ging. In München wurde Hitler, der als Beruf „Schriftsteller“ angegeben hatte, vor Gericht gestellt – eine Farce: Hitler nützte den Gerichtssaal als Podium für seine Propaganda, der Faschistenführer und seine Mitangeklagten erhielten lächerlich niedrige Haftstrafen. „München lacht sich über das Urteil ins Fäustchen, es wird als ausgezeichneter Aprilscherz gewertet“, berichtete die Londoner Times über die Verhandlung am 1. April 1924. Nach einigen Monaten komfortabler Haft in Landsberg war der Faschistenführer wieder frei und konnte sich bei Hanfstaengl für die wirren Umstände seines Besuchs in Uffing entschuldigen: „Ein recht dummer Einfall, das Ganze“.
Der Putschversuch: Das geschah um den 9. November 1923
München am 8. November 1923: Anklänge an eine Bananenrepublik: Adolf Hitler marschiert mit einer Schlägertruppe der SA in den „Bürgerbräukeller“, wo Generalstaatskommissar Gustav von Kahr eine Kundgebung abhält. Der Desperado aus Braunau springt auf einen Tisch, feuert einen Schuss an die Decke ab. Schließlich zwingt er Kahr und dessen Freunde zur Teilnahme an der „Nationalen Erhebung“. Danach hält er eine zündende Ansprache – die Stimmung schlägt um. Hitler proklamiert sich selbst zum Chef der provisorischen nationalen Regierung, die im Keller versammelten Mitglieder der bayerischen Staatsregierung werden von Nazis einkassiert. Doch Kahr und seine Freunde Lossow und Seisser fühlen sich nicht an ihre erpresste Zusage gebunden – in aller Heimlichkeit bereiten sie bereits den Gegenschlag vor. Am Morgen des 9. November macht sich im „Bürgerbräukeller“ in München Ernüchterung breit. Ludendorff, für die Rechten als Feldherr des Ersten Weltkriegs eine nationale Ikone, rät zum schnellen Handeln – zum Zug nach Berlin. 2000 Putschisten setzen sich daraufhin in Bewegung. An der Ludwigsbrücke durchbrechen sie einen ersten Polizeikordon. Doch bereits an der Feldherrenhalle stoppen die Gewehrsalven der Landespolizei den Marsch. 15 Putschisten, ein Passant, vier Polizisten sterben im Kugelhagel.
Der Haupträdelsführer Adolf Hitler aber entkommt. Und er vergisst nicht: Am 30. Juni 1934 wird er Gustav von Kahr ermorden lassen. München brodelt, empört sich gegen den „Verräter“ Gustav von Kahr. Der blutige 9. November 1923 wird im Volksmund zum „Kahrfreitag“. An der Universität in München randalieren die Studenten. Für Ruhe sorgt da der berühmte Professor Sauerbruch. Er klettert aufs Podium und sagt nur einen einzigen Satz: „Adolf Hitler wurde gestern verhaftet.“ we
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Spurensuche
100 Jahre Hitlerputsch

Ein Beitrag von: Hans Hinterberger
Stand: 04.11.2023 |Bildnachweis
Wolfgang Gräßel vor der Feldherrenhalle in München | Bild: BR / Hans Hinterberger
Am 9. November 1923 versuchte Adolf Hitler in München erstmals die Macht an sich zu reißen. Dass der Putsch niedergeschlagen wurde, ist Gustav von Kar zu verdanken. Aber wer war dieser Mann? Sein Urenkel hat sich auf Spurensuche begeben.
SENDUNG
zum Fernsehtipp
Schwaben + Altbayern
Sonntag, 05.11.2023 um 17:45 Uhr [BR Fernsehen]
zum Fernsehtipp
Schwaben + Altbayern
Nacht auf Montag, 06.11.2023 um 04:10 Uhr [BR Fernsehen]
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Rechtsterrorismus in der Weimarer Republik. Das Krisenjahr 1923

Ausschnitt aus dem Cover des Buchs 'Außer Kontrolle. Deutschland 1923' von Peter Longerich.
28.02.2023 18:00 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Peter Longerich
Cover des Buchs 'Außer Kontrolle. Deutschland 1923' von Peter Longerich.
Im Rahmen der Vortragsreihe "Terror von Rechts. Gestern und Heute" referiert am Dienstag, den 28. Februar 2023, 18:00 Uhr, Prof. Dr. Peter Longerich zum Thema "Rechtsterrorismus in der Weimarer Republik. Das Krisenjahr 1923".
Die Niederlage, die Novemberrevolution von 1918/19 und die als demütigend empfundenen Friedensbedingungen von Versailles führten zu einer Welle eines sehr stark ethnisch fundierten Nationalismus und zu einer Stärkung der völkischen Bewegung. Belastend für die Demokratie wirkte sich auch die nahezu uneingeschränkte Kontinuität der antidemokratisch geprägten Eliten des Kaiserreichs aus. Kenntnisreich und gestützt auf reichhaltige Quellen zeigt der Zeithistoriker und Bestsellerautor auf, dass die Situation des Jahres 1923 nicht einfach durch den Zusammenprall verschiedener Konfliktlagen zur Krise eskalierte, sondern entscheidend durch die – infolge der nationalistischen Aufbruchsstimmung während des „Ruhrkampfes“ gestärkte – politische Rechte vorangetrieben wurde. Die politische Rechte wollte die Krise weiter radikalisieren und letztlich nutzen, um durch die Errichtung einer Diktatur die Weimarer Republik zu stürzen. Höhepunkt der rechtsterroristischen Staatsstreich- und Diktaturpläne war der Hitler-Ludendorff-Putsch am 8. November 1923.
Peter Longerich zählt zu den Experten für deutsche Zeitgeschichte, den Nationalsozialismus und seine Entstehung. Der Zeithistoriker war Professor am Royal Holloway College in London und lehrte an der Universität der Bundeswehr. Internationale Anerkennung erfuhr er für das Buch "Davon haben wir nichts gewusst. Die Deutschen und die Judenverfolgung" sowie die Biografien "Heinrich Himmler" (2008) und "Hitler" (2015).
Terror von Rechts. Gestern und Heute
Eine Vortragsreihe der Dokumentationsstelle Rechtsextremismus im Generallandesarchiv Karlsruhe
Dienstag, 28. Februar 2023, 18.00 Uhr
Prof. Dr. Peter Longerich, Zeithistoriker und Bestsellerautor, referiert zum Thema "Rechtsterrorismus in der Weimarer Republik. Das Krisenjahr 1923"
Dienstag, 7. März 2023, 18.00 Uhr
Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler und Soziologe, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, führt zum Thema "Entwicklung des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. 1949 bis 2019". Eine historische Beschreibung und analytische Einschätzung aus vergleichender Perspektive
Dienstag, 18. April 2023, 18.00 Uhr
Andrea Röpke, Journalistin und Sachbuchautorin, informiert über "Rechtsextremer Terror in den Jahren 2019 bis heute". Traurige Höhepunkte des Rechtsterrorismus sind der antisemitisch motivierte Anschlag in Halle und die rassistisch motivierte Mordserie in Hanau
Donnerstag, 22. Juni, 2023, 18.00 Uhr
Prof. Dr. Fabian Virchow, Sozialwissenschaftler, Hochschule Düsseldorf, stellt "Manifeste im Rechtsterrorismus" dar – politische Botschaft, praktische Anleitung und Avantgardeanspruch. Ergebnisse einer Analyse rechtsterroristischer Manifeste aus den vergangenen dreißig Jahren
Donnerstag, 27. Juli 2023
Podiumsdiskussion "Terror von Rechts. Gestern und Heute" mit:
Generalbundesanwalt Dr. Peter Frank, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz Benjamin Strasser, Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) des Landtags von Baden Württemberg
https://www.landesarchiv-bw.de/


Geschichtliche und rechtliche Hintergründe zum Hitler-Ludendorff Putsch und dem folgenden Prozess 1924

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: Vollbefriedigend, Ludwig-Maximilians-Universität München (Juristische Fakultät), Veranstaltung: Deutsche Rechtsgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden geschichtliche und juristische Aspekte zum Hitler-Ludendorff-Putsch und dem darauf folgenden Prozess 1924 vorgelegt. Die Arbeit setzt sich mit den Vorgängen und Hintergründen des Putsches, der Richterschaft, der Prozessführung und dem rechtswidrigen Urteil auseinander. Um die Sachzusammenhänge und Bezugnahmen der folgenden Abhandlung über den Hitler-Prozess besser nachvollziehen zu können, wird eine kurze geschichtliche Einführung gegeben. Der Nationalsozialist, künftiger Führer des Dritten Reiches und Schwerverbrecher, Adolf Hitler startete am 08.11.1923 in Zusammenarbeit mit General Ludendorff seinen berüchtigten Putschversuch und den dazugehörigen, am nächsten Tag folgenden Marsch auf die Feldherrnhalle, in der Absicht die bestehende Reichsordnung zu beseitigen. Sein Plan war es die Regierung zu stürzen und ein neues, seiner nationalsozialistischen Ideologie entsprechendes System aufzubauen. Nach Scheitern seiner Unternehmung wurde er festgenommen und ihm wurde der Prozess gemacht. Jedoch war die von Befangenheit und Schwachsinn gezeichnete Prozessführung verantwortlich für die Machtübernahme 1933. Jener Richter, welcher Hitlers Bestrebungen hätte Einhalt gebieten sollen, ermöglichte es ihm erst Europa den Schaden zuzufügen, den es von 1933-45 erlitten hatte.


Geschichte des politischen Prozesses: Der Hitler-Prozess

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 12 Punkte, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Hitler-Ludendorff Prozess, welcher im Jahr 1924 stattfand, sollte, aus der ex-post Betrachtung wissend, noch ungeahnte Nachwirkungen haben und sorge schon spätestens zur Urteilsverkündung für Aufsehen. Zu klären gilt es, ob es sich bei diesem Prozess, um einen politischen Prozess handelte.Zuvor ist jedoch auf die historischen Hintergründe einzugehen, um sich dann mit den sich die Anklage beziehenden Putsch vom 8./9. November und den darauffolgenden Prozess zu befassen. Dem sich anschließend folgen die Beurteilung der Entscheidung, ihrer Folgen und die schlussendliche Klassifizierung als poltischen Prozess.


Hitler vor Gericht: Der Prozess nach dem Putsch von 1923 - Fakten, Hintergründe, Anlaysen. Das Buch zum Dokumentarspiel von BR-alpha

Hitler vor Gericht. Der Prozess nach dem Putsch 1923 Fakten, Hintergründe, Analysen - das Buch zum gleichnamigen Dokumentarspiel, das BR-alpha für den Bayerischen Rundfunk produziert hat. In Film und Buch geht es um den Hitler-Prozess von 1924. Hitler hatte 1923 in München die Nationale Revolution ausgerufen und die bayerische Staatsregierung und die Reichsregierung für abgesetzt erklärt. Nach diesem Putsch-Versuch stand Hitler wegen Hochverrats vor Gericht. Nach 24 Prozesstagen wurde er von dem mit den Nationalsozialisten sympathisierenden Landgerichtsdirektor Georg Neithardt lediglich zu der Mindeststrafe von 5 Jahren verurteilt: Dieses Urteil und die vielen Rechtsbeugungen hatten weitreichende Folgen für die deutsche Geschichte. Neben der ausführlichen Beschreibung und Analyse des Hitler-Putsches und des darauf folgenden Prozesses bietet dieses Buch dem Leser die Möglichkeit, einzelne Bereiche des Themas zu vertiefen: die Vorgeschichte in Deutschland und Bayern, Hitlers Karriere bis zum Putsch, Verstöße und Versäumnisse gegen das geltende Recht im Hitler-Prozess, Hitlers Verfassung, die Wahrnehmung des Putsches in der deutschen und ausländischen Presse, Hitlers Karriere nach dem Putsch sowie der Werdegang der am Putsch beteiligten Personen, usw. Die Rekonstruktion der historischen Ereignisse und des Prozesses basiert auf umfangreichen historischen Recherchen und auf teilweise der Öffentlichkeit noch nicht bekannten Quellen, wie den stenografierten Gerichtsprotokollen und Zeichnungen während des Prozesses. Für alle, die sich für Geschichte interessieren, sowie für Schüler und Lehrer ist dieses Buch ein absolutes Muss.


The Trial of Adolf Hitler: The Beer Hall Putsch and the Rise of Nazi Germany Audible

Hörbuch – Ungekürzte Ausgabe. February 26, 1924 The Trial of Adolf Hitler: The  
Beer Hall Putsch and the Rise of Nazi Germany was the first day of the greatly anticipated high treason trial that would galvanize Germany - but few in the courtroom that morning anticipated that the leading defendant, General Erich Ludendorff, whose risky offensives during World War I doomed Germany to defeat, would soon be eclipsed by the private first class at his side, Adolf Hitler. Hitler was charged with treason after unsuccessfully trying to seize power in the notorious Beer Hall Putsch in Munich in 1923. Before the trial, Hitler was only a minor, if ambitious, local party leader. Yet, once the proceedings began, his days of relative obscurity were over. Including never-before-published sources, this richly informed, day-by-day account shows how Hitler metamorphosed into a mesmerizing demagogue and used his trial as a stage for Nazi propaganda. Chilling in the hypothetical questions it raises, The Trial of Adolf Hitler illuminates our understanding of Hitler's path to power.


Der deutsche Abgrund

In den folgenden TV- und Film-Dokumentationen wird die politische Justiz der Weimarer Republik thematisiert, die auf dem rechten Auge gegenüber der rechten Gewalt und gegenüber dem rechtsextremistschen Terror blind ist, und damit eindeutig den Aufstieg des Nationalsozialismus befördert.


Der deutsche Abgrund: Saat der Gewalt 1918-1922
Krieg und Holocaust (1/10)
Am Anfang steht die Verheißung von alter Größe und neuer Ordnung, am Ende millionenfacher Mord. Was dazwischen liegt, ist eine Warnung der Geschichte.
Videolänge:45 min Datum:08.05.2021 :UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 07.05.2031
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/
The Abyss: The Seeds of Violence 1918-1922
The Rise and Fall of the Nazis

In 1940, Adolf Hitler forces the defeated French to sign their surrender in a train carriage - the Germans had experienced the same humiliation at the end of the First World War.
Videolänge:52 min Datum:08.05.2021
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 29.04.2031, in Deutschland
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/


In den folgenden TV- und Film-Dokumentationen wird die politische Justiz der Weimarer Republik thematisiert, die auf dem rechten Auge gegenüber der rechten Gewalt und gegenüber dem rechtsextremistschen Terror blind ist, und damit eindeutig den Aufstieg des Nationalsozialismus befördert. Dazu gehört der rechtsextremistisch-nationalsozialistische Putsch in München am 08.11.1923; der darauf folgende historisch nachgewiesene skandalöse rechtsbeugende Hitler-Putsch-Prozess von 1924 mit offenen Justiz-Sympathien für die rechts-nationalsozialistische Propaganda und für Adolf Hitler und die dann raus resultierende äußert milde Haftzeit bei Hochverrat und Verschwörung gegen die Weimarer Republik, die dann die Verfassung des Buches "Mein Kampf" durch Adolf Hitler ermöglicht und befördert.


Der deutsche Abgrund: Täuschung 1923-1928
Krieg und Holocaust (2/10)

1923 ist die NSDAP auf 55 000 Mitglieder angewachsen, ihr Parteivorsitzender Adolf Hitler inszeniert sich als starker Mann der rechtsextremen Szene. Doch was führt er im Schilde?
Videolänge:45 min Datum:08.05.2021 :UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 07.05.2031
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/
The Abyss: Deceit and Delusion 1923-1928
The Rise and Fall of the Nazis (2/10)

By 1923 the Nazi Party had grown to around 55,000 members, with Adolf Hitler at its head. Hitler presented himself as the strong-man of the right-extremist scene, but what was he up to?
Videolänge:51 min Datum:08.05.2021
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 29.04.2031, in Deutschland
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/


Hitler-Prozess
Der Richter und die fatale Hitler-Show

Der Prozess, in dem Adolf Hitler für seinen gescheiterten Putsch vor Gericht steht, beginnt im Februar 1924. Die Anklage lautet auf Hochverrat.
24 Tage dauert das Verfahren vor dem "Volksgericht München", bevor am 1. April 1924 das Urteil verkündet wird.
Rein rechtlich gesehen hätte der Richter auch die Todesstrafe verhängen können, zumindest aber hätte dem landfremden Adolf Hitler nach seiner Haftentlassung die Ausweisung aus Deutschland gedroht. Stattdessen verurteilt Landsgerichtsdirektor Georg Neithardt den überführten Hochverräter Adolf Hitler zu fünf Jahren Haft – von denen der Anführer des Putsches lediglich neun Monate tatsächlich im Gefängnis in Landsberg absitzt.
Der Richter sympathisiert offen mit den Putschisten und schreitet nicht ein, als der Putschist Hitler den Gerichtssaal zum öffentlichen Forum für mehrstündige Propagandareden gegen die "Novemberverbrecher" in Berlin, die parlamentarische Demokratie und die Weimarer Verfassung macht. "Ich habe natürlich das Bestreben und erkenne an, dass es im Interesse der Angeklagten liegt, möglichst vor breiter Öffentlichkeit zu verhandeln. Das Gericht wird dem selbstverständlich, soweit es möglich ist, Rechung tragen", so Neithardt zu Beginn der Hauptverhandlung.
Was sollte vertuscht werden?
Der Richter - der Hitler schon bei früheren Prozessen recht milde behandelt hatte - ist bewusst ausgewählt worden. Allerdings nicht zum Schutz Hitlers, sondern um die Verstrickung der hohen Staatsbeamten Gustav von Kahr, Otto von Lossow und Hans von Seißer in die Ereignisse zu verschleiern. Dass auch der Staat und einige seiner herausgehobenen Vertreter einiges zu verbergen haben, macht es Hitler leicht, sich zum Opfer eines "Verrats" zu stilisieren. Den Prozessbeobachtern und Journalisten ist bald klar, dass der Justiz nicht wirklich an einer Aufklärung der Vorgänge gelegen ist. So wird der Prozess das Top-Thema der bayerischen Presse im März 1924 - mit durchschlagender Wirkung auf den Landtagswahlkampf, der gerade im Gange ist.
Desaster bei der Wahl
Der Prozess wird zum Propaganda-Fest der Rechten - und die anschließende Landtagswahl am 6. April 1924 zum Desaster für die republikanischen Kräfte: Die großen Verlierer sind die SPD und die katholische Bayerische Volkspartei (die allerdings noch stärkste Fraktion bleibt). Gewinner sind die nationalen Rechten, darunter mit mehr als 17 Prozent die Extremisten vom Völkischen Block. Der hat sich nach dem Verbot der NSDAP gegründet. Seine Anhänger bekennen sich offen zu Hitler und wollen das parlamentarische System "von innen zerstören".
Privilegierter Häftling Hitler
Die Haftzeit in Landsberg am Lech verlebt Adolf Hitler mehr als Pensionsgast denn als Strafgefangener. Unzensiert darf er Post verschicken, ungehindert zahlreiche Besucher empfangen. Die Zeit nutzt er, um eine erste Version von "Mein Kampf" zu verfassen. Hitler verlässt Landsberg schließlich 3 Jahre, 333 Tage, 21 Stunden und 50 Minuten vor Ablauf der Strafe – mit einer weit größeren Anhängerschar als je zuvor. Den Putsch 1923 hatte er verloren, den Prozess 1924 gewonnen.
Epilog: Der "Führer" wird zum Staatenlosen
Hitlers Ausweisung aus Deutschland scheiterte daran, dass auch Österreich den Agitator nicht im Lande haben wollte. Österreichs Behörden bestanden darauf, dass Hitler Deutscher sei, weil er der deutschen Reichswehr im Krieg gedient hatte. Hitler setzte dann selbst allen Ausweisungsversuchen ein Ende: 1925 bat er  - erfolgreich - um die Entlassung aus dem österreichischen Staatsverband. Die Abschiebung war damit passé. Hitler konnte sich auf seinen Plan B konzentrieren: die Eroberung der politischen Macht in Deutschland – nun auf (zumindest formal) legalem Wege.
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Die Juristen beim Hitler-Prozess

Dr. Georg Neithardt, der Richter
Geboren am 31. Januar 1871 in Nürnberg. 1919 wird er Leiter des Volksgerichts München I. Bereits im Prozess gegen Eisners Mörder Anton Graf Arco-Valley 1920 fällt er ein sehr mildes Urteil. Am 14. Mai 1920 legt er den Eid auf die Verfassung Bayerns und die Weimarer Reichsverfassung ab. Als Stellvertretender Direktor beim Landgericht München I leitet Neithardt vom 26. Februar bis 1. April 1924 den Hitler-Prozess. Von 1933 bis 1937 ist er Präsident des Oberlandesgerichts München, am 1. Mai 1937 geht er in Ruhestand. Neithardt stirbt am 1. November 1941 in Rottach-Egern.
Dr. Ludwig Stenglein, der Staatsanwalt
Geboren am 27. Dezember 1869 in Regensburg. 1898 tritt er in den bayerischen Justizdienst ein und macht nach dem Hitler-Prozess Karriere: 1926 wird Stenglein Landgerichtspräsident in Bamberg, 1928 Landgerichtspräsident beim Landgericht II und 1933 Senatspräsident am bayerischen Obersten Landesgericht. Am 1. Januar 1934 wird Stenglein pensioniert. Er stirbt am 12. November 1936 in Köln.
Dr. Hans Ehard, Staatsanwalt
Geboren am 10. November 1887 in Bamberg. Ehard ist beim Hitler-Prozess Untersuchungsführer und Staatsanwalt. Zur Zeit des "Dritten Reiches" arbeitet er als Präsident eines Zivilsenats am Oberlandesgericht München. 1945 ist Ehard bayerischer Justiz-Staatssekretär, von 1946 bis 1954 und 1960 bis 1962 bayerischer Ministerpräsident. 1962 wird er bayerischer Justizminister und bleibt dies bis 1966. Ehard stirbt am 18. Oktober 1980 in München.
Dr. Lorenz Roder, Hitlers Verteidiger
Geboren 1881. Roder arbeitet als Rechtsanwalt in München. Im Hitler-Prozess verteidigt er Hitler, Pöhner und Frick. 1938 wird Roder zum Justizrat ernannt. Im Entnazifizierungsverfahren wird er 1948 als Minderbelasteter eingestuft. Roder stirbt 1958.
Dr. Wilhelm Hoegner, Jurist
Geboren am 23. September 1887 in München. Der als Staatsanwalt tätige Jurist Hoegner tritt 1919 der SPD bei und vertritt seine Partei von 1924 bis 1933 im Bayerischen Landtag. 1928 veröffentlicht er anonym eine Schrift über die Hintergründe des Putsches mit Auszügen aus den Prozessakten. 1930 wird Hoegner außerdem Reichstagsabgeordneter. Nach 1933 emigriert er. Von 1945 bis 1946 und von 1954 bis 1957 ist Hoegner Bayerischer Ministerpräsident. Bis 1970 bleibt er Mitglied des Bayerischen Landtags. Hoegner stirbt am 5. März 1980 in München.
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Der Hitlerputsch von München: Gründungsmythos der Nazis
8. NOVEMBER 1923

Stand: 08. März 2021, 12:38 Uhr
Am 8. November 1923 will Adolf Hitler mit einen Militärputsch die Macht in Bayern an sich reißen. Doch der Putsch wird schnell niedergeschlagen. Hitler wird wegen Hochverrat angeklagt und zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt - ein ausgesprochen mildes Urteil. Nach nur neun Monaten wird er dann bereits auf Bewährung wieder entlassen. Der gescheiterte Putsch wird in den Folgejahren zum Gründungsmythos der nationalsozialistischen Bewegung hochstilisiert.
Hitlers Versuch, sich am 8. November 1923 in München an die Macht zu putschen, scheiterte kläglich. Gleichwohl ließ Hitler den Putschversuch später in einen heroischen Aufstand umdeuten und das trostlose Geschehen mythisch verklären. Der Putschversuch galt ihm hinfort als "Bluttaufe" der nationalsozialistischen Bewegung. Die mit dem Blut der Putschisten getränkte "Blutfahne" wurde zu einer Nazi-Reliquie - mit ihr wurden alle neuen NSDAP-Fahnen "geweiht".
Hitler überfällt den Münchner Bürgerbräukeller
Es ist der Abend des 8. November 1923. Der 33-jährige Chef der NSDAP, Adolf Hitler, überfällt mit Gesinnungsgenossen den Bürgerbräukeller in München. In dem Lokal findet gerade eine Kundgebung des bayerischen Regierungschefs, Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr, statt. Anwesend ist die halbe Regierung. Die SA umstellt das Lokal, drinnen richten Hitlers Leute ihre Maschinengewehre auf die Politiker. Um auf sich aufmerksam zu machen, schießt Hitler mit seiner Pistole in die Decke. Dann ruft er: "Ich erkläre die bayerische Regierung für abgesetzt. Eine provisorische Regierung wird gebildet. Bis zum Ende der Abrechnung mit den Verbrechern, die Deutschland heute zu Grunde richten, übernehme ich die Leitung der provisorischen Regierung."
Hitler sieht sich schon als neuer Regierungschef
Nach langen Unterredungen verspricht von Kahr den Putschisten, sie zu unterstützen. Hitler sieht sich schon als neuer Regierungschef. Alles scheint grandios für ihn zu laufen. Doch es kommt anders, weil er den Fehler macht, von Kahr und seine Mitstreiter noch in der Nacht gehen zu lassen. "Dadurch war er eines wesentlichen Druckmittels beraubt", erklärt der Historiker Reinhard Weber. Kaum nämlich sind von Kahr und seine Leute in Freiheit, stellen sie sich gegen Hitler und verurteilen dessen Putschversuch.
Nationalistische Kräfte auf dem Vormarsch
Im Freistaat Bayern sind seit Anfang der zwanziger Jahre nationalistische Kräfte auf dem Vormarsch. Der Regierung steht seit September 1923 Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr "mit diktatorischen Vollmachten" vor. Kahr sind sowohl die Demokratie als auch die Weimarer Republik zutiefst zuwider.
Es gab in Bayern starke Kräfte in Politik und Militär, die die Weimarer Verfassung revidieren wollten. Das war das eine. Das andere: Aufgrund dieser rechtslastigen Politik haben sich im Freistaat sehr viele Rechtsradikale angesammelt. Die fühlten hier Mogenluft und die bayerischen Behörden haben sie gewähren lassen und zum Teil auch unterstützt.
Reinhard Weber, Historiker
Zu den Rechtsradikalen gehört auch der Österreicher Adolf Hitler. Seit 1921 steht er an der Spitze der NSDAP. Bei jeder Gelegenheit ruft er zum Sturz der Reichsregierung auf. Gustav von Kahr und seine politischen Mitstreiter haben im Grunde nichts gegen Hitler und seine NSDAP einzuwenden - sie wollen sich nur von den Nationalsozialisten die Macht nicht streitig machen lassen.
Hitlers Marsch durch München
Am Morgen des 9. November 1923 ahnt Hitler bereits, dass der Putsch gescheitert ist. Doch er gibt nicht auf. Gegen Mittag verlässt er mit seinen Gefolgsleuten den Bürgerbräukeller und begibt sich auf einen Marsch durch München. Durch eine Besetzung der Innenstadt will Hitler das Blatt doch noch zu seinen Gunsten wenden. An der Feldherrnhalle werden die Putschisten jedoch von der Landespolizei gestoppt. Wenig später kommt es zu einer Schießerei. Vier Polizisten und 16 Aufständische sterben im Kugelhagel. Dabei wird auch jene NSDAP-Fahne mit dem Blut von drei gefallenen Putschisten getränkt, die als "Blutfahne" in die Geschichte eingehen wird - als eine der wichtigsten Reliquien der Nazi-Bewegung.
Kult um "Blutfahne" der NSDAP
Die "Blutfahne" hatte einer der Putschisten retten können. Er hatte sie sich um den Körper gewickelt und war nach Hause geeilt. Lange wurde die Fahne in Wohnungen von NSDAP-Mitgliedern versteckt, ehe sie 1931 in der "Fahnenhalle" des "Braunen Hauses" in München ihren endgültigen Platz fand. Seit 1926 war die "Blutfahne" zentraler Bestandteil des schaurigen nationalsozialistischen Märtyrerkults, insbesondere bei den alljährlichen Gedenkfeiern am Jahrestag des gescheiterten Putschversuchs und den Nürnberger Parteitagen. Durch eine Berührung mit der "Blutfahne" wurden später außerdem alle neuen Fahnen der NSDAP "geweiht" - als ob der "Blutfahne" besondere mysthische Kräfte innewohnen würden.
Anklage wegen Hochverrats
Hitler selbst wird bei dem Putschversuch leicht verletzt und kann in einem Krankenwagen entkommen. Er versteckt sich in der Nähe von München, in Uffing am Staffelsee. Zwei Tage später, am 11. November 1923, wird er dort aufgespürt und festgenommen.
Hitler rechnet mit dem Schlimmsten. Er weiß, die Anklage wird auf Hochverrat lauten. Dafür kann er auch zum Tode verurteilt werden. Hochverrats-Prozesse werden vor dem Reichsgericht in Leipzig verhandelt. Doch einen Prozess in Leipzig will Bayern auf jeden Fall verhindern - als Hitlers Komplize wäre vor dem Reichsgericht nämlich auch Gustav von Kahr, der den Putsch anfänglich unterstützte, angeklagt worden. Und so beginnt der Prozess gegen die Putschisten im Februar 1924 in München. "Die Angeklagten sind verdächtig, es unternommen zu haben, die Verfassung des Deutschen Reichs und des Freistaats Bayern gewaltsam zu verändern. Unter den Truppen hat sich besonders der Stoßtrupp Hitler durch sein gewalttätiges Vorgehen ausgezeichnet", heißt es in der Anklageschrift.
Hitler kommt glimpflich davon
Der Prozess in der bayerischen Landeshauptstadt verläuft für Hitler und die anderen Mitangeklagten ganz nach ihren Vorstellungen. Der Vorsitzende Richter sympathisiert unverhohlen mit den Nationalsozialisten und lässt Hitler ausführlich zu Wort kommen. Und der macht die Anklagebank umgehend zu einem Forum für nationalsozialistische Propaganda.
Der viel zu milde Prozess hat eine historische Chance, Hitler völlig aus dem Verkehr zu ziehen, versäumt. Im Übrigen hätte die Ausweisung des österreichischen Staatsbürgers Hitler, die eigentlich dringend vorgeschrieben war, genügt, um für Deutschland künftiges Unheil zu verhindern.
Reinhard Weber, Historiker
Kurze, komfortable Festungshaft
Hitler wird, entgegen den Vorschriften, nicht ausgewiesen. Das äußerst milde Urteil lautet auf fünf Jahre Festungshaft. Verbüßen muss er die Strafe in Landsberg am Lech. Am 1. April 1924 wird Hitler in die Festung eingewiesen. Doch mit einem Zuchthaus haben seine Haftbedingungen nichts zu tun: Hitler steht eine eigene Zelle zur Verfügung, er darf nach Belieben Besucher empfangen und sich mit seinen ebenfalls inhaftierten Gesinnungsgenossen in einem Gemeinschaftsraum treffen. Nach nur neun Monaten wird er auf Bewährung schon wieder entlassen. Im Koffer hat er ein fertiges Manuskript - den ersten Band von "Mein Kampf", geschrieben in den neun Monaten Festungshaft. Jetzt hat die faschistische "Bewegung" auch ein Programm.
Hitlerputsch als Gründungsmythos der NSDAP
Und schon bald wird sie auch einen Gryndungsmythos haben: den gescheiterten Hitlerputsch von München. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wird darum alljährlich ein bombastischer Kult betrieben. In gespenstischen Totenfeiern wird der gefallenen Putschisten gedacht. Sie werden zu Märtyrern verklärt, die ihr Leben für die Sache des "Nationalsozialismus" geopfert hätten. Hitler stiftet 1933 den sogenannten "Blutorden", der allen am Putsch beteiligten Männern verliehen wird - es ist eine der höchsten Auszeichnungen der NSDAP. 1939 schließlich wird der 9. November als "Gedenktag für die Bewegung" sogar zum staatlichen Feiertag erklärt. In einer Gedenkrede erklärt Hitler am 8. November 1939, aus den Opfern der misslungenen Revolte sei "doch erst recht die Rettung Deutschlands gekommen".
https://www.mdr.de/

Der Hitler-Putsch 1923

Geschrieben von: Jan Vermeiren
Erstellt: 7. Oktober 2004
Die Münchner Ereignisse vom 8./9. November 1923, gemeinhin als „Hitler-Putsch“ bezeichnet obwohl maßgeblich auch durch Erich Ludendorff geprägt, sind keine für sich stehende abenteuerliche Episode, sondern müssen im Kontext bayrischer Entwicklungen und divergierender Tendenzen auf der nationalistischen Rechten gesehen werden. Tatsächlich symbolisiert der gescheiterte Versuch Hitlers und seiner Mitstreiter, vom Münchner Bürgerbräukeller aus den „Marsch nach Berlin“ anzutreten (nach dem Vorbild Mussolinis) und die „nationale Revolution“ anzufachen, den Bruch zwischen nationalbürgerlichen Rechtskonservativen und den radikaleren, aktivistischen Nationalrevolutionären, die sich die Jahre zuvor in Bayern in einer Phase fundamentaler Umbrüche politischer, wirtschaftlicher und ideologischer Art in einer gemeinsamen Opposition zusammengefunden hatten.
Die „Ordnungszelle des Reiches“
Bayern und hier insbesondere München war nach den besonderen Erfahrungen von Revolution und Räterepublik anfällig für rechte Agitation und antidemokratische Strömungen gewesen. Hinzu kam eine föderalistische und eher reichsfeindliche Tradition, deren Vertreter sich nach dem Abbau der bayrischen Reservatrechte durch die Weimarer Reichsverfassung provoziert fühlten. Rechtsgerichtete Koalitionsregierungen, antidemokratisches Beamtentum, parteiliche Justiz und politisch einseitige Polizei prägten die bayrische Innenpolitik ebenso wie zahlreiche außerparlamentarische rechte Gruppierungen, die z.T. mit paramilitärischen Mitteln versuchten, ihre Ziele durchzusetzen. In diesem gegenrevolutionären Klima begegneten sich die zwei Haupttendenzen des rechten Lagers: die eher rückwärtsgewandten, konservativ-wilhelminischen Honoratioren aus bürgerlichen Kreisen, und die jungen Weltkriegsveteranen und Studenten, die revolutionären Aktivismus und eine komplette Neuformierung Deutschlands propagierten. Die Geschichte der Zusammenarbeit zwischen den beiden Strömungen verlief bis 1923 sehr spannungsreich und war immer wieder von Abspaltungen, Übertritten und gegenseitigen Einflussversuchen geprägt. In den verschiedenen Dachorganisationen wie zuletzt den VVVB („Vereinigte Vaterländische Vereine Bayerns“, 1922/23) versuchten die weiß-blauen Rechtskonservativen, die aktivistischen Radikalen zu kontrollieren und ihr militärisches und politisches Potential auszunutzen. Doch die Einheitsfront des rechten Lagers bröckelte zunehmend (u.a. „Königsputsch“ vom Herbst 1921); über eine gemeinsame negative Zielsetzung kam die Rechte angesichts ideologischer und personeller Querelen nicht hinaus.
Die frühe NSDAP und das Krisenjahr 1923
Die gegen Ende 1922 stärkste Gruppe im Lager der Rechtsradikalen, die NSDAP, sollte durch ihr provokatives Vorgehen die Spannungen noch verschärfen. Gegründet im Januar 1919 als Deutsche Arbeiterpartei (DAP), hatte sie zunächst nur eine von mehreren völkisch-nationalistischen Gruppierungen repräsentiert, die gegen den Versailler Vertrag, die Weimarer Republik und die Juden agitierten. Die Nationalsozialisten erhielten dabei Unterstützung durch Rechtskonservative und Teile der bayrischen Staatsregierung, die dem Glauben anhingen, die Partei würde den Sozialisten die Anhänger abwerben und ließe sich leicht kontrollieren. Nach ihrer Neustrukturierung und unter dem stärkeren Einfluss Adolf Hitlers agierte die NSDAP, die in Bayern im Gegensatz zu Preußen und Thüringen nicht verboten worden war, jedoch zunehmend selbstbewusster, nicht zuletzt dank ihres eigenen Wehrverbandes, der SA.
Das Krisenjahr 1923 beschleunigte und radikalisierte schließlich die Entwicklung. Zunächst schien das rechte Lager in Bayern angesichts der politischen und wirtschaftlichen Probleme (Ruhrbesetzung, Inflation) erneut zusammenzurücken. Doch mit ihrer radikalen und betont eigenständigen Haltung während der Ruhrkrise und der trotzigen Durchführung des ersten Parteitages führte die NSDAP den organisatorischen Bruch bei: die Aktivisten um Ludendorff und Hitler scherten aus den VVVB aus, um am 4. Februar ihre eigene, von der Reichswehr unterstützte und ausgerüstete paramilitärische Dachorganisation zu gründen, die „Arbeitsgemeinschaft vaterländischer Kampfverbände“. Es folgten diverse Kraftproben mit der bayrischen Staatsregierung, die zunächst am 1. Mai mit der Niederlage der Rechtsradikalen unter Hitler endeten. Zum ersten Mal hatte sich hier in aller Deutlichkeit gezeigt, dass die staatlichen Machtmittel (Staatsregierung, Landespolizei, Reichswehr) radikalen Putschabsichten ablehnend gegenüberstanden. In der Folgezeit verschlechterte sich das Verhältnis zwischen den beiden Hauptströmungen weiter. Die Aktivisten unter Ludendorff und Hitler formierten sich im September im „Deutschen Kampfbund“ neu, dessen Programm das Ziel einer nationalen Diktatur zur inneren Reinigung Deutschlands und der Wiederherstellung alter Weltmachtstellung verkündete.
Der Weg zum Putsch
Ende September 1923 sah sich schließlich die bayrische Staatsregierung genötigt, den Ausnahmezustand auszurufen, um mögliche Putschabsichten Hitlers zu verhindern. Es folgte die Ernennung des ehemaligen Ministerpräsidenten und Kopf des bayrischen Rechtskonservatismus, Gustav Ritter v. Kahr, zum mit außerordentlichen Exekutivvollmachten ausgestatteten Generalstaatskommissar. Ein großer Teil der bayrischen Rechten sah sich nun am Ziel. Auf das völkisch-nationalrevolutionäre Lager wirkte die Position Kahrs als quasi-Diktator jedoch verwirrend und lähmend; nicht wenige Aktivisten schwenkten auf die gemäßigte weiß-blaue Linie um. Dazu trug nicht zuletzt der „Fall Lossow“ bei, ein Verfassungskonflikt zwischen Bayern und Reich um die Führung bayrischer Reichswehrtruppen. Die gesamte bayrische Rechte stand hinter Lossow, dem Landeskommandanten, und Kahr. Man war sich einig, dass es diesmal kein Nachgeben gegenüber Berlin geben dürfte. Kahr schmiedete unterdessen Pläne für den Sturz Stresemanns und ein nationales Direktorium, in das auch General v. Seeckt, der Chef der Heeresleitung, einbezogen werden sollte. Die Aktivisten sollten dabei durch ihren Einsatz gegen die Linken den „kalten“ Staatsstreich unterstützen; darüber hinaus war für sie jedoch keine einflussreiche politische Position vorgesehen. Während Kahr also in seinen Plänen durch Lossow und die bayrische Reichswehr sowie durch die Landespolizei unter Seißer unterstützt wurde, sah sich Hitler in den letzten Oktobertagen zunehmend isoliert. Angesichts ungünstiger Verhältnisse in Berlin und der Zurückhaltung v. Seeckts warteten die Rechtskonservativen ab. Das Triumvirat Kahr-Lossow-Seißer beanspruchte jedoch weiterhin die alleinige Führung für die bayrische Aktion und erklärte, gegen jede Eigenmächtigkeit vorgehen zu wollen. Eine spontane völkisch-nationale Revolution sei mit ihnen nicht zu machen, vielmehr müsse alles genau durchorganisiert und die Mitwirkung der norddeutschen Reichswehr gesichert sein.
Der Putsch-Versuch
Im „Kampfbund“ war man mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass die Konservativen den Absprung von allein nicht finden würden. Die Aktivisten um Ludendorff und Hitler beschlossen daraufhin am 6. November, von sich aus zu handeln. Sie einigten sich schnell auf den Abend des 8. November, an dem Kahr im Münchner Bürgerbräukeller sein politisches Programm als Generalstaatskommissar vorstellen wollte. Neben dem Mitreißen der zögernden Konservativen mögen auch die Angst, bei einem separatistisch-monarchistischen Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, der Aktionsdrang ungeduldiger Anhänger sowie die Sorge vor dem Zerfall des „Kampfbundes“ als Motive eine Rolle gespielt haben. Der Plan war schlecht durchdacht, nur wenige waren aufgrund von Zeitdruck und Geheimhaltung eingeweiht. Zu mehr als einem bloßen Handstreich auf den Bürgerbräukeller, wo sich die gesamte bayerische politische Prominenz aufhielt, reichten weder die Kräfte noch die Bewaffnung. Die Hoffnung auf Erfolg beruhte einzig und allein auf den Sympathien, die man seit geraumer Zeit von der bayrischen Regierung, der Landespolizei und der Reichswehr erfahren hatte. Die politische Konzeption der Aktivisten war dabei ähnlich diffus wie die militärische Vorbereitung. Am 8. November gegen 20.30 Uhr platzte Hitler dann mitten in Kahrs Rede und erklärte die bayrische Regierung Knilling sowie die Reichsregierung für abgesetzt. Während er das anwesende Publikum schnell für sich gewinnen konnte, stimmten Kahr, Lossow und Seißer erst nach dem Eintreffen Ludendorffs (zumindest scheinbar) der Zusammenarbeit mit den Putschisten zu. Hitler proklamierte eine neu gebildete Nationalregierung, die – bestehend aus ihm als politischen Führer, Ludendorff als Führer der nationalen Armee, Lossow als Reichswehrminister und Seißer als Reichspolizeiminister – von München aus den Marsch nach Berlin kommandieren werde. Trotz der Betonung Kahrs, er sei nur als Statthalter der Monarchie bereit, sich zur Verfügung zu stellen, wähnten sich Hitler und seine Verbündeten von der „Reichskriegsflagge“, dem „Bund Oberland“ und dem „Kampfbund München“ in Sicherheit. Nach der Freilassung durch Ludendorff stellte sich das Triumvirat jedoch gegen die Putschisten und erklärte seine Zustimmung für erpresst. Gegen Mittag des folgenden Tages kam es schließlich zum Schusswechsel zwischen der Polizei und den Putschisten, die gehofft hatten, durch einen Demonstrationszug doch noch die Lage zu ihren Gunsten zu verändern. Der Putsch brach vor der Feldherrnhalle in sich zusammen; 16 Putschisten und drei Polizisten bezahlten die Aktion mit ihrem Leben. In Berlin war noch in der Nacht Seeckt mit der Ausübung des militärischen Oberbefehls und der höchsten vollziehenden Gewalt beauftragt worden. Seinem Ziel, die politische Macht in Deutschland an der Spitze eines Direktorialkabinetts auszuüben, war er damit aber nur scheinbar näher gerückt, denn seine weitreichenden Befugnisse waren auf den Sicherungszweck beschränkt und richteten sich in erster Linie gegen die Gefahr aus Bayern.
Der Hitler-Prozeß
Trotz zahlreicher Demonstrationen wurde Hitler sowie zehn seiner Mitstreiter vom „Kampfbund“ am 26. Februar 1924 vor einem bayrischen Sondergericht der Prozess wegen Hochverrats gemacht. Während sich die rechtskonservativen Beteiligten bemühten, ihre zweifellos vorhandene Mitschuld zu verwischen, nutzte Hitler das Gericht als wirkungsvolles Propagandaforum, auf dem er sich als nationaler Märtyrer stilisieren und damit über Bayerns Grenzen hinaus bekannt werden konnte. Das Urteil vom 1. April fiel erwartungsgemäß milde aus: Hitler erhielt fünf Jahre Festungshaft (ist jedoch vorzeitig entlassen worden); Ludendorff wurde gar unter Würdigung seiner Verdienste als Weltkriegsgeneral freigesprochen. Hitler zog aus dem missglückten Putschversuch vor allem eine Lehre: die politische Macht war nur auf legalem Wege und nicht gegen den Widerstand der staatlichen Gewaltmittel zu erobern. Diese Erfahrung nutzte er, um Ende der zwanziger Jahre die politische Bühne mit ungleich höherer Gefährlichkeit wieder zu betreten.
Autor: Jan Vermeiren
Literatur
Benz, Wolfgang / Hermann Graml /Hermann Weiß: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 1997.
Benz, Wigbert / Bernd Bredemeyer / Klaus Fieberg: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Beiträge, Materialien Dokumente. CD-Rom, Braunschweig 2004.
Kammer, Hilde / Elisabet Bartsch / Manon Eppenstein-Baukhage / Manon Eppenstein- Baukhage: Lexikon Nationalsozialismus, Berlin 1999
Deuerlein, Ernst (Hrsg.): Der Hitler-Putsch, Bayerische Dokumente zum 8./9. November 1923, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1962.
Fenske, Hans: Konservativismus und Rechtsradikalismus in Bayern nach 1918, Bad Homburg v. d. H. – Berlin – Zürich: Gehlen, 1969.
Franz-Willing, Georg: Krisenjahr der Hitlerbewegung 1923, Preußisch Oldendorf: Schütz, 1975.
Franz-Willing, Georg: Putsch und Verbotszeit der Hitlerbewegung. November 1923 bis Februar 1925, Preußisch Oldendorf: Schütz, 1977.
Geyer, Martin H.: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne. München 1914-1924, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1998.
Gordon, Harold J. jr.: Hitlerputsch 1923. Machtkampf in Bayern 1923-1924, übers. von H. J. Baron von Koskull, Frankfurt a. M.: Bernard & Graefe, 1971.
Hofmann, Hanns H.: Der Hitlerputsch. Krisenjahre deutscher Geschichte 1920-1924, München: Nymphenburger Verlags-Handlung, 1961.
Mommsen, Hans: Adolf Hitler und der 9. November 1923, in: Johannes Willms (Hrsg.), Der 9. November. Fünf Essays zur deutschen Geschichte, München: Beck, 1994, S. 33-48.
Thoss, Bruno: Der Ludendorff-Kreis 1919-1923. München als Zentrum der mitteleuropäischen Gegenrevolution zwischen Revolution und Hitler-Putsch, München: Wölfe, 1978.
https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/


Was Hitler während seiner Haft in Landsberg tat

KULTUR
NS-REGIME
Nach seinem gescheiterten Putsch 1923 wurde Hitler zu einer Haftstrafe verurteilt, die er in Landsberg ableisten musste. Dort schrieb er seine hetzerische Programmschrift „Mein Kampf“...
https://www.welt.de/

Der Hitler-Prozess 1924: Ein schicksalsschweres Urteil

JUSTIZ
Von
Kristijan Maticevic & Jannina Schäffer
15. April 2022
Vor etwas weniger als 100 Jahren wurde vom Volksgericht in München eines der wohl skurrilsten und geschichtsträchtigsten Urteile der deutschen Rechtsdogmatik gefällt. Der Strafprozess gegen Adolf Hitler von 1924. Wie eine von Nationalsozialisten untermauerte Justiz ein vergleichbar mildes Urteil fällte und den Weg für einen Schreckensherrschaft eröffnete – ein Rückblick.
Schon wenige Jahre nach ihrer Gründung 1918 wankte die Weimarer Republik. Im November 1923 wollte Hitler, in seiner Rolle als Parteiführer der 1921 gegründeten NSDAP, durch einen schwerbewaffneten Putsch die Regierung rund um die Große Koalition von Gustav Stresemann (DVP) sowie die Reichsregierung absetzen und selbst an die Macht gelangen. Zu diesem Zweck verbündete er sich mit rechtsradikalen Kräften in Bayern. Anlässlich des 5. Jahrestages der Novemberrevolution sollte am 8. November 1923 der Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr im Münchner Bürgerbräukeller reden. Dort stürmte Hitler mit seinen Männern die Bühne und verkündete die „Nationale Revolution“, welche die Absetzung der Regierung zur Folge hatte. Wenig später traf der ehemalige General Erich Ludendorff am Ort des Geschehens ein und erklärte, sich der neuen Nationalregierung zur Verfügung zu stellen.
Gescheiteter Putschversuch
Allerdings scheiterte der Putsch, weil die Reichswehr nicht mitspielte. Bereits in der Nacht vom 8. auf den 9. November zeichnete sich ab, dass die Revolution misslingen würde. Ein Marsch durch München sollte die Bevölkerung am nächsten Tag für den Staatsstreich
mobilisieren. Die Bayerische Polizei beendete den Aufzug der Putschisten gewaltvoll am 9. November 1923. Dabei kamen insgesamt 20 Personen zu Tode. Im Nachgang des Putschversuches wurde die NSDAP zeitweise verboten und Hitler flüchtete an den Staffelsee, wo er am 11. November festgenommen und am nächsten Tag in das Festungsgefängnis Landsberg eingeliefert wurde. Bei einer ersten Vernehmung vor dem Hilfsstaatsanwalt Hans Ehard leugnete Hitler, Hochverrat begangen zu haben. Trotzdem wurde Anklage vor dem bayerischen Volksgericht beim Landgericht München I erhoben. Und das, obwohl für den Hochverratsprozess eigentlich das Reichsgericht in Leipzig zuständig gewesen wäre. Zahlreiche Bemühungen seitens der Reichsregierung um eine Verlegung vor das Staatsgericht blieben erfolglos. Denn damals befürchtete man bei einem Prozess außerhalb Bayerns die Anhörung von v. Kahr, der sich ursprünglich Hitlers Machtbestrebungen im Bürgerbräukeller unterworfen hatte.
Der Strafprozess gegen Hitler begann am 26. Februar 1924. Neben Hitler selbst waren noch neun weitere Putschisten des Hochverrats (gem. § 81 RStGB) angeklagt. Insgesamt waren 368 Zeug:innen geladen. Als Erster Staatsanwalt fungierte Ludwig Stenglein. Den Gerichtsvorsitz übernahm der rechtsnational voreingenommene Georg Neithardt mit dem Richter August Leyendecker sowie drei Schöffen. Hitler war Neithardt aus einem früheren Prozess aus dem Jahre 1922 bekannt, bei dem ihm Neithardt eine glimpfliche Bewährungsstrafe für die gewaltvolle Sprengung einer Versammlung des Bayernbundgründers Otto Ballerstedt auferlegt hatte. Diese Begünstigung sollte, wie sich zeigte, nicht die letzte bleiben. Zu Hitlers Verteidigung gehörte der Rechtsanwalt Lorenz Roder.
Ein Prozess voller Theater und Propaganda
Der Hitler-Prozess war seit dem ersten Tage ein politisches Theater. Die drei Schöffenrichter erklärten bereits zu Prozessbeginn, nicht kompromissbereit zu sein und lediglich einer Verurteilung Hitlers zuzustimmen, wenn ihm eine Bewährungsstrafe erlassen werde. Der Höhepunkt fand sich jedoch in der vierstündigen Verteidigungsrede Hitlers wieder, die dieser gekonnt für seine Propaganda missbrauchte. Den Versuch eines gewalttätigen, hochverräterischen Staatsumsturzes, bestritt er nicht. Er rechtfertigte sein Verhalten aber als notwendige Gegenwehr gegen die angeblichen Landesverräter von 1918:
„ICH TRAGE DIE VERANTWORTUNG GANZ ALLEIN, ERKLÄRE ABER EINES: VERBRECHER BIN ICH DESHALB NICHT, UND ALS VERBRECHER FÜHLE ICH MICH NICHT. ICH KANN MICH NICHT SCHULDIG BEKENNEN, ABER ICH BEKENNE MICH ZUR TAT. ES GIBT KEINEN HOCHVERRAT GEGEN DIE LANDESVERRÄTER VON 1918. […]”
Im Laufe des Strafprozesses verdrehten sich die Rollen immer weiter. Der Staatsanwalt schwang sich zum Verteidiger der Angeklagten auf. Zwar konnte Stenglein nicht bestreiten, dass die Angeklagten Hochverrat begangen hatten. Er argumentierte jedoch, dass ein minderschwerer Fall vorläge. Die Angeklagten hätten sich enttäuscht gefühlt und aus zwiespältiger Motivation zu den Waffen gegriffen. Hitler bezeichnete er als hochbegabten Mann aus einfachen Verhältnissen. Er habe sich durch harte Arbeit eine angesehene Stellung im öffentlichen Leben errungen und sei ein Mann, der sich einer fixen Idee bis zur Selbstaufgabe hinzugeben vermöge. Gleichzeitig lobte er Hitlers Einsatz als Soldat im Ersten Weltkrieg und dessen charismatisches Potential. Wie Recht er mit dieser Einschätzung behalten würde, war dem Staatsanwalt damals sicherlich nicht bewusst.
Hitler spielte sich zum Richter auf
Hitler selbst übernahm unter Applaus die Verantwortung für den Putschversuch und schwang sich in seiner Erklärung zum Richter auf:
„MÖGEN SIE UNS TAUSENDMAL SCHULDIG SPRECHEN, DIE GÖTTIN DES EWIGEN GERICHTES DER GESCHICHTE WIRD LÄCHELND DEN ANTRAG DES STAATSANWALTES UND DAS URTEIL DES GERICHTES ZERREISSEN; DENN SIE SPRICHT UNS FREI.
Am 1. April 1924 fällte das Gericht schließlich sein Urteil. Mit Ausnahme von Erich Ludendorff wurden alle Angeklagten für schuldig befunden. Vier der Angeklagten kamen auf Bewährung frei. Hitler wurde zu fünf Jahren Festungshaft (Mindeststrafe) nebst einer Geldbuße von 200 Goldmark verurteilt. Zusätzlich wurde ihm der Erlass einer Bewährungsstrafe nach Ablauf von sechs Monaten in Aussicht ausgestellt. Unberücksichtigt blieb dabei, dass Hitler durch Neithardt im Jahre 1922 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde, die zur Zeit des Prozesses noch andauerte und somit eigentlich einer weiteren Bewährungsstrafe entgegengestanden hätte.
Ausdrücklich bestätigte die Urteilsbegründung, dass Hitler eine „gewaltsame Verfassungsänderung“ beabsichtigt hatte. Gleichwohl schloss der Vorsitzende Richter Neithardt an das an, was die „Staatsanwaltschaft zu Gunsten der Angeklagten hervorgehoben hatte. Alle Angeklagten seien bei ihrem Tun von “rein vaterländischem Geiste” und dem “edelsten selbstlosen Willen” geleitet worden.
Die obligatorische Ausweisung Hitlers nach § 9 des Republikschutzgesetzes wurde unter Verweis darauf, dass Hitler sich als Deutscher betrachtete, viereinhalb Jahre im deutschen Heer Kriegsdienst geleistet und sich durch Tapferkeit ausgezeichnet hatte, nicht angewandt. Für die ohnehin rechtsextremistisch befangene Zuhörerschaft ein Erfolg.
Ein Urteil mit berechtigter Kritik
Schon am 20. Dezember 1924 wurde Hitler aus der Festungshaft entlassen. Die Haftzeit in Landsberg hatte sich für Hitler außerdem recht angenehm gestaltet. Er durfte unzensiert Post verschicken und ungehindert zahlreiche Besucher empfangen. Die Zeit nutzte er um eine erste Version seines Buches “Mein Kampf” zu verfassen.
Erwartungsgemäß erlangte Neithardt mit seinem Urteil im Hitler-Ludendorff Prozess historische sowie rechtsdogmatische Berühmtheit. Von den Rechtsradikalen als Held verehrt, wurde er zu seiner Zeit mit mutigen Stimmen sowie heute aufs schärfste für seine unsorgfältige Arbeit verachtet. Warum wurde die Bewährungsstrafe Hitlers nicht berücksichtigt? Wie wäre ein Prozess vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig ausgegangen? Und inwieweit hätte ein fehlerfreies Urteil die künftigen Machtbestrebungen Hitlers aufgehalten? All das sind Fragen, für die keine genauen Antworten vorliegen. Klar ist aber: Mit kraftlosen Argumenten ermöglichte man Hitler durch die milde Strafe, seine Schreckensherrschaft voranzutreiben und eröffnete den Weg für eine Diktatur, in der es zur millionenfachen Ermordung unschuldiger Menschen kam und die in den Zweiten Weltkrieg mündete.
https://jurios.de/2022/04/15/


Der Hitler-Putsch und die Folgen: Warum wurde der Hitler-Prozeß zu einer Farce?

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 2.0, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie/Abteilung Geschichte), Veranstaltung: Recht und Gerechtigkeit in der Weimarer Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit soll der Prozeß um den Hitler-Putsch untersucht werden. Im Zentrum der Fragestellung soll dabei stehen, welche Umstände es begünstigt haben, daß das Urteil gegen Adolf Hitler und seine Mitputschisten im Vergleich zu Urteilen gegenüber linken Umstürzlern so mild ausfiel. Dabei soll zunächst ein Blick darauf geworfen werden, in welchem historischen Umfeld der Hitler-Putsch stattfand und wie der eigentliche Putsch abgelaufen ist. In diesem Rahmen soll auch zusammengefaßt werden, welche einzelnen Taten während des Putsches begangen wurden. Im Anschluß daran werden der Hitler-Prozeß und das Gericht beleuchtet, vor dem der Prozeß stattfand. Hierbei wird im Rückblick auf die Beschreibung des Hitler-Putsches geschaut, welche Rolle die im Rahmen des Putsches verübten Verbrechen spielen, gefolgt von einem Blick auf die möglich en Motivation von Staat und Gericht, Hitler für den versuchten Putsch nicht ernstlich zu belangen. Eine Zusammenfassung soll am Ende noch einmal die Gründe beleuchten, die zu dem Urteil geführt haben. In einem Fazit und Ausblick erfolgt eine Einschätzung der vorliegenden Materialien und Vorgänge.


3. Diaschau zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik

 

  • Hitler-Putsch_GDW
  • Hitler-Putsch_Justizklassiker
  • Hitler-Putsch_Verhandlungssaal_Bayerisches Staatsarchiv
  • Hitler-Putsch_Anniversary_Holocaust_Encyclopedia


Bildquellen:

JUSTIZKLASSIKER
Der Hitler-Prozess 1924: Ein schicksalsschweres Urteil
https://jurios.de/2022/04/15/der-hitler-prozess-1924-ein-schicksalsschweres-urteil/

Historisches Lexikon-Bayerns
Hitler-Ludendorff-Prozess, 1924
https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hitler-Ludendorff-Prozess,_1924

United States Holocaust Memorial Museum
CELEBRATION OF THE ANNIVERSARY OF HITLER'S FAILED BEER HALL PUTSCH
Adolf Hitler and other participants in the Hitler Putsch, during the annual anniversary celebration of his failed attempt to seize power. Behind Hitler stand Rudolf Hess (left) and Heinrich Himmler. Munich, Germany, November 9, 1934.
https://encyclopedia.ushmm.org/

WELT : GESCHICHTE „NATIONALE REVOLUTION“
Sein Putsch macht Hitler zum Pseudo-Legalisten
Am 8. November 1923 rief Hitler im Münchner Bürgerbräukeller die „nationale Revolution“ aus. Tags darauf scheiterte sein Aufstand. Die nationalsozialistische Mythologisierung einer Niederlage begann.
Veröffentlicht am 07.11.2013
Frage: Wie erklärt sich die milde Strafe, die gegen Hitler nach dem Putschversuch verhängt wurde?
Wirsching: Das ist kein Ruhmesblatt der bayerischen Justiz. Es ist bekannt, dass die Justiz der Weimarer Republik insgesamt und insbesondere in Bayern auf dem rechten Auge blind war. Hitler war eindeutig ein Hochverräter, aber man sagte, er habe aus nationalen Motiven gehandelt und stünde damit im Prinzip auf der guten Seite.
Das war die Verblendung der Justiz und führte zu einem Strafmaß, das, wenn man es zugespitzt sagt, ein Witz war. Hitler hätte eigentlich für viele Jahre in Haft verschwinden müssen. Es war eine echte Schwäche der Justiz, dass sie diese Gefahr von rechts nicht sehen wollte oder unterschätzte. Ganz anders hat sie bei der extremen Linken gehandelt. Da waren die Strafen wesentlich höher. Die Protagonisten der Münchner Räterepublik sind teilweise zum Tode verurteilt worden.
In der Münchner Innenstadt errichteten NSDAP-Mitglieder Barrikaden. Vor dem Bayerischen Kriegsministerium etwa stand der 23-jährige Hühnerzüchter Heinrich Himmler (M., mit Brille).

Quelle: picture-alliance / Mary Evans
https://www.welt.de/



4. YouTube-Videos zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik


Abi Geschichte 2022
31.05.2018 - Hitlers Machtübernahme | musstewissen Geschichte

MrWissen2go Geschichte
Machtübernahme jetzt auf legalem Wege erreichen – durch Wahlen. Dass sich die Weimarer Republik in einer politischen Dauerkrise befindet, begünstigt Hitlers Machtergreifung.
Auch die Weltwirtschaftskrise von 1929 kann helfen, den Aufstieg der NSDAP und Hitlers spätere Machtübernahme zu verstehen. Denn in der Krise wenden sich viele Menschen radikalen Parteien zu. Um Hitlers Machtübernahme zu ermöglichen, setzt die NSDAP auf einen aufwändigen Wahlkampf – und Einschüchterung. Die SA tötet Dutzende politische Gegner.
Doch trotz eines großen Wahlkampferfolges scheitert Hitlers Machtübernahme erneut. Hitler hat nicht die Mehrheit im Parlament und wird nicht zum Reichskanzler ernannt. Bei den nächsten Wahlen verliert die NSDAP wieder Stimmen. Wie konnte es also trotzdem zu Hitlers Machtübernahme kommen? Durch die Hilfe von Antidemokraten. Der ehemalige Reichskanzler von Papen und Berater aus Politik und Wirtschaft überzeugen Reichspräsident Hindenburg davon, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Von Papen denkt, er kann Hitler kontrollieren, doch stattdessen hat er Hitlers Machtübernahme ermöglicht.
Nach Hitlers Machtübernahme beginnt die NSDAP sofort damit, eine Diktatur zu errichten. Alles was du sonst noch zu den Gründen für Hitlers Machtergreifung und den Aufstieg der NSDAP wissen musst, erklärt dir Mirko in diesem Video.
https://www.youtube.com/watch?v=ErSO_z2SYtE


Weimarer Republik einfach erklärt I Geschichte
03.04.2022 - Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 einfach erklärt - Hitler-Putsch - Ursache, Verlauf, Folgen erklärt!

EinfachSchule
Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 einfach erklärt - Hitler-Putsch - Ursache, Verlauf, Folgen erklärt! Der Hitler-Ludendorff-Putsch: Im Jahr 1923 wurde die Weimarer Republik von einem erneuten Umsturzversuch erschüttert. In Bayern planten NSDAP-Parteiführer Adolf Hitler und General Erich Ludendorff den Sturz der Regierung und einen anschließenden Marsch nach Berlin. Welche Ursachen der Putschversuch hatte, wie er ablief und welche Folgen er hatte, erfährst du in diesem Video. Viel Spaß!
https://www.youtube.com/watch?v=l4qCiVuYBQI


Geschichte Abitur 2021 / 2022
29.07.2022 - Hitler-Putsch 1923 einfach erklärt! - Folgen | München | Erklärung der Folgen | Weimarer Republik

selbstorientiert
https://www.youtube.com/watch?v=s1d9f4RpWc4


24.02.2016 - Hitler vor Gericht 1923

Aus der Geschichte lernen
Über den Hitler-Ludendorff-Putsch / Bürgerbräu-Putsch bzw. den  Marsch auf die Feldherrnhalle am 8. und 9. November 1923
https://www.youtube.com/watch?v=bQ4_FMYJ1as

 

Nationalsozialismus & 2. Weltkrieg (1933-1945) | MerkGeschichte
13.09.2015 - Hitlers Machtergreifung - Der Aufstieg der NSDAP | Nationalsozialismus 6

Die Merkhilfe
Hitlers Machtergreifung war ein Prozess, der über mehrere Jahre zu betrachten ist. Wir beginnen zunächst mit der Definition "Machtergreifung". Danach schauen wir uns die Vorgeschichte von 1923-1931 an, und besprechen die Grundzüge der autokratischen Weimarer Verfassung. Als letztes besprechen wir die wichtigsten Ereignisse der Machtergreifung von 1932, 1933, 1934.
https://www.youtube.com/watch?v=pDEdTyFAyi4



5. Stellungnahme der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen aus Kitzingen zum Hitler-Putsch-Prozess und zur rechtsbelasteten deutschen Justiz in der Weimarer Republik, im Nazi-Terrorregime und in der BRD

FRAGESTELLUNG
ZUR ROLLE UND BETEILIGUNG
DER DEUTSCHEN JUSTIZ
BEI BEFÖRDERUNG UND
DURCHSETZUNG
DES NATIONALSOZIALISMUS SOWIE BEI DER
NS-VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG NACH 1945

Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten.
Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel 1 auf dieser Seite.


Während die vom Familiengericht-Amtsgericht Mosbach beauftragte forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, zunächst EINERSEITS ein familienpsychologisches Sachverständigengutachten in einem Umfang von über 100 Seiten zum 07.04.2022 unter 6F 202/21 erstellt hat, entschließt sich dieselbe Gutachterin sodann, ANDERERSEITS eine ergänzende Stellungnahme von zwei ganzen DIN A4-Seiten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute, insbesondere zum Kontext der historisch nachgewiesenen Beteiligungen an NS-Massenmordverbrechen in Mosbach wie Judenverfolgung und Holocaust, NS-Verfolgung von Sinti und Roma, Nazi-Euthanasie unter 6F 202/21 zum 31.08.2022 an das Amtsgericht Mosbach zu generieren.
Die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, ERWÄHNT LEDIGLICH MIT EINEM WORT DEN "NATIONALSOZIALISMUS" auf Seite 2, Absatz 2 und erwähnt lediglich mit einem Satz auf Seite 2, Absatz 2, dass der Antragsteller von NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach sich gegen den Nationalsozialismus wendet.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen hat hier die GERICHTLICH BEAUFTRAGTE EINDEUTIGE GELEGENHEIT gehabt, mit einer entsprechend beim Amtsgericht Mosbach beantragten Fristverlängerung SICH SACHLICH UND FACHLICH auch auf über 100 Seiten bezüglich der Nazi-Thematik bzw. der Nazi-Problematik vor einem deutschen BRD-Gericht EXPLIZIT ZU ÄUSSERN. Diese Gelegenheit für eine sachliche und fachliche gutachterliche Expertise zum Nationalsozialismus und nationalsozialistischen Verbrechen, deren Auswirkungen und Aufarbeitungen nach 1945, u.a. auch in Mosbach, besteht zukünftig weiterhin jederzeit für die forensische Sachverständige aus Kitzingen.
Siehe dazu auch:


Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME ZUR ROLLE UND BETEILIGUNG DER DEUTSCHEN JUSTIZ BEI BEFÖRDERUNG, AUFRECHTERHALTUNG UND DURCHSETZUNG DES NATIONALSOZIALISMUS, wie beim Hitler-Putsch-Prozess in 1924, SOWIE IN DER NS-VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG NACH 1945 am Beispiel des Antragstellers von NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach in 2022 mit seinen jahrelangen Bemühungen um die außergerichtliche und gerichtliche Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.


EINERSEITS:
Mit den Verfügungen des Familiengerichts-Amtsgericht Mosbach vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 hat die gerichtlich beauftragte forensische Sachverständige aus Kitzingen nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Chance und das gerichtliche explizite Angebot, sich sachlich und fachlich zur NS-Vergangenheitsbewältigung seit 1945 bis heute, auch zur NS-Vergangenheitsbewältigung und Nazi-Kontinuität in Mosbach und in Baden-Württemberg, AUSFÜHRLICH EXPLIZIT gutachterlich zu äußern.


ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 ZUR ROLLE UND BETEILIGUNG DER DEUTSCHEN JUSTIZ BEI BEFÖRDERUNG, AUFRECHTERHALTUNG UND DURCHSETZUNG DES NATIONALSOZIALISMUS, wie beim Hitler-Putsch-Prozess in 1924, SOWIE BEI DER NS-VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG NACH 1945.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen des Antragstellers sowohl aus dem Zeitraum um 2022 als auch aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten EXPILZIT BEAUFTRAGT.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen, die auch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin ist, VERZICHTET DAMIT EXPLIZIT DARAUF, den Opfern und Verfolgten der politischen rechtsbelasteten Justiz der Weimarer Republik und der Nazi-Terrorjustiz sowie ihren Familienangehörigen vor einem deutschen Gericht im Jahr 2022 in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach eine Stimme mit Anerkennung und Respekt für Opfer und Verfolgte der politischen rechtsbelasteten Justiz der Weimarer Republik und der Nazi-Terrorjustiz zu geben.


ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 ZUM SACHVERHALT DES HITLER-PUTSCH-PROZESSES VON 1924, als historisch nachgewiesener deutscher Justizskandal, der als Schande der deutschen Justiz sowohl Adolf Hitler als auch den Nationalsozialismus unter gezielter Rechtsbeugung als rechtsbelastete deutsche Justiz mit den bekannten Folgen der Verbrechen des Nazi-Terror- und Vernichtungsregimes gezielt befördert.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 ZUM SACHVERHALT, dass bis heute in 2022 DER HITLER-PUTSCH-PROZESSES VON 1924, als historisch nachgewiesener deutscher Justizskandal, als historisch nachgewiesene Schande der deutschen Justiz, von der BRD-Justiz, u.a. auch in Mosbach - Baden, JURISTISCH IMMER NOCH NICHT AUFGEARBEITET ist.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen des Antragstellers sowohl aus dem Zeitraum um 2022 als auch aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten EXPILZIT BEAUFTRAGT.


ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 ZUM SACHVERHALT DES KONKRETEN ANTRAGES VOM 03.06.2022 DES ANTRAGSTELLERS VON NS-WIEDERAUFNAHME-VERFAHREN BEIM AMTSGERICHT MOSBACH ZUM HITLER-PUTSCH-PROZESSES VON 1924 mit der konkret beantragten Absicht, die AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. den AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND symbolpolitisch posthum und juristisch sowie die Rechtsbeugung in Prozessführung und Urteil des Hitler-Putsch-Prozesses juristisch von der BRD-Justiz aufarbeiten zu lassen.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum konkreten Sachverhalt der Rechtsfolge-Zuständigkeit der BRD-Justiz sowohl für das Nazi-Terror- und Vernichtungsregime als auch für die demokratische Weimarer Republik.
Das Reichstagsbrandurteil von 1933 und dessen Aufhebung in 2007 dient dazu, die rechtliche, fachliche und sachliche Zuständigkeit der AKTUELLEN BRD-Justiz in der systemübergreifenden Rechtsnachfolge der vorhergehenden politischen-administrativen Systeme, sowohl nach dem vorhergehenden Deutschen Reich unter dem Nazi-Terror-Regime als auch unter der davor vorhergehenden demokratischen Weimarer Republik, in der gesamtzeitlichen Komponente von 1933 bis 2007 zu begründen. Dadurch begründet sich u.a. auch die Zuständigkeit für die hier vorliegende und anhängige Rechtssache beim Amtsgericht Mosbach.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen des Antragstellers sowohl aus dem Zeitraum um 2022 als auch aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten EXPILZIT BEAUFTRAGT.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen, die auch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin ist, VERZICHTET DAMIT EXPLIZIT DARAUF, den Opfern und Verfolgten des Nationalsozialismus sowie ihren Familienangehörigen vor einem deutschen Gericht im Jahr 2022 in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach eine Stimme mit Anerkennung und Respekt für Opfer und Verfolgte des Nationalsozialismus zu geben.
Siehe dazu auch:

Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND
220603_uhl_ag_mos_hitler_putsch.pdf (180.67KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag auf Wiederaufnahmeverfahren beim Amtsgericht Mosbach vom 03.06.2022 unter 6F 9/22 bezüglich der symbolpolitischen posthumen juristischen AUSWEISUNG VON ADOLF HITLER AUS DEUTSCHLAND bzw. dem AUSSCHLUSS VON ADOLF HITLER VOM ZUGANG ZU ALLEN ÖFFENTLICHEN ÄMTER IN DEUTSCHLAND
220603_uhl_ag_mos_hitler_putsch.pdf (180.67KB)

Siehe dazu auch:

ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zur menschenverachtenden Nazi-Terrorjustiz
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum konkreten Antrag vom 11.07.2022 des Antragstellers auf gerichtlich zu beantragende symbolpolitische posthume juristische Aberkennung der Promotion in den Rechtswissenschaften von Karl Roland Freisler, Präsident am Nazi-Volksgerichtshof, als höchster deutscher Richter im nationalsozialistischen Terror- und Vernichtungsregime. 
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren EXPILZIT BEAUFTRAGT.

GRUNDSÄTZLICHE EINSTELLUNG zur Person und zum Symbol Roland Freislers sowie zum Phänomen der Nazi-Terrorjustiz
Antrag vom 11.07.2022 auf gerichtlich zu beantragende Aberkennung der Promotion in den Rechtswissenschaften von Karl Roland Freisler, Präsident am Nazi-Volksgerichtshof
220711_uhl_ag_mos_ja_roland_freisler.pdf (186.87KB)
GRUNDSÄTZLICHE EINSTELLUNG zur Person und zum Symbol Roland Freislers sowie zum Phänomen der Nazi-Terrorjustiz
Antrag vom 11.07.2022 auf gerichtlich zu beantragende Aberkennung der Promotion in den Rechtswissenschaften von Karl Roland Freisler, Präsident am Nazi-Volksgerichtshof
220711_uhl_ag_mos_ja_roland_freisler.pdf (186.87KB)

Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zur konkreten Petition des Antragstellers beim DEUTSCHEN BUNDESTAG Pet 4-16-007-312-03523 aus 2008, Justiz : Optimierung einer strafrechtlichen Verfolgung von sogenannten Nazi-Blutrichtern, u.a. am Beispiel von Kurt Bode.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen des Antragstellers aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten EXPILZIT BEAUFTRAGT.
Siehe dazu auch:

Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zu den in den Medien, in der Öffentlichkeit und in der Fachliteratur frei verfügbaren Thematisierungen der Opfer und Verfolgten der Nazi-Terrorjustiz seit 1945 bis heute.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen VERZICHTET DAMIT EXPLIZIT DARAUF, den Opfern und Verfolgten der Nazi-Terrorjustiz sowie ihren Familienangehörigen eine Stimme mit Anerkennung und Respekt für die Opfer und Verfolgten des NS-Regimes vor einem deutschen Gericht im Jahr 2022 in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach zu geben.


ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zu den Nazi-Juristen, hauptsächlich in der NS-Tätergruppe der Schreibtischtäter aktiv, und deren spätere Kontinuitäten als NS-Funktionseliten nach 1945.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zur Nazi-Justiz in Mosbach-Baden vor 1945 und deren Aufarbeitung nach 1945.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zu den in den Medien, in der Öffentlichkeit und in der Fachliteratur frei verfügbaren Thematisierungen zu den Kontinuitäten der Diskriminierung bei der Anerkennung und Entschädigung von NS-Opfern und NS-Verfolgten in der Verwaltungs- und Justizpraxis. Wobei sich die ideologische Kontinuität von Opferdiskriminierungen gemäß nationalsozialistischer Diskriminierungsschemata (wie Sinti und Roma, Asoziale und Arbeitsscheue, Kommunisten, Menschen mit afrikanischer Herkunft, Homosexuelle, etc.) fortsetzt. Wobei die Kontinuität von Opferdiskriminierungen nach 1945 auch auf die personelle Kontinuität von NS-Funktionseliten nach 1945 in der NS-Vergangenheitsbewältigung zurück zu führen ist.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik, der Sicherheitsdienste und Sicherheitskräfte.


ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum konkreten Sachverhalt, dass die Kontinuität von Nazi-Juristen nach 1945 zu viel diskutierten negativen Konsequenzen führt, u.a. wie zur Kontinuität der politisch rechtsbelasteten, rechts-blinden deutschen Justiz seit der Weimarer Republik.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum konkreten Sachverhalt, dass die politische deutsche Justiz, "auf dem rechten Auge blind" seit der Weimarer Republik (siehe Hitler-Putsch-Prozess und -Urteil), zusammen mit der unzureichenden NS-Vergangenheitsbewältigung dann zur Problematik des umstrittenen Radikalenerlasses, dessen Auslegung und Anwendung und den sich daraus ergebenden Berufsverboten in der Nachkriegszeit führt.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum konkreten Sachverhalt, dass die deutsche BRD-Justiz und die deutschen BRD-Sicherheitsdienste erhebliche Probleme haben mit einer Aufarbeitung der rechtsextremistischen NPD-Parteiverbotsverfahren, mit der Aufarbeitung des rechtsextremistischen Terrors des NSU (Nationalsozialistischer Untergrund), etc.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik, der Sicherheitsdienste und Sicherheitskräfte.
Siehe dazu auch:



6. Beantragte Stellungnahme bei der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen familienpsychologischen Sachverständigen aus Kitzingen zu langjähriger konsequenter Anti-Rassistischer Menschenrechtsarbeit mit den Thematisierungen von historischen und aktuellen rechtsextremistischen Putschversuchen in 1924 und in 2022 gegen ein demokratisches Deutschland


Der Antragsteller von NS- und Rechtsextremismusverfahren beim Amtsgericht Mosbach seit Sommer 2022 hat sich bereits im Rahmen seiner Anti-Rassistischen Menschenrechtsarbeit sowie seiner Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen beim Amtsgericht Mosbach unter 6F 9/22 mit zwei konkreten Eingaben zu Wiederaufnahmeverfahren des historischen rechtsextremistischen Hitler-Putsch-Prozess aus 1924 am 03.06. und am 05.06.2022 hinsichtlich der Thematisierungen ab 2022 zu rechtsextremistischen Putschversuchen in Deutschland über die darin beantragte posthume Aufhebung des Hitler-Putsch-Urteils gewandt. Und zwar verfahrenstechnisch-analog und zeitachsenbezogen über die verschiedenen politisch-administrativen Systeme in Deutschland zum Wiederaufnahmeverfahren der posthumen Aufhebung des Reichstagsbrandurteils aus 1933 in 2007. Bisher, d.h. bis zum 03.01.2023, gibt es jedoch keinerlei Eingangsbestätigung und/oder Sachstands- bzw. Bearbeitungsmitteilung seitens des angerufenen Amtsgerichts Mosbach unter 6F 9/22 zu den am 03.06 und 05.06.2022 beantragten Wiederaufnahmeverfahren zur Thematisierung des historischen rechtsextremistischen Hitler-Putsches aus 1924.


Wie schon in 1924 ergibt sich dann aber im Dezember 2022 wieder eine ähnliche Situation, dieses Mal eines aktuellen rechtsextremistischen Putschversuches in Deutschland gegen das demokratische System, d.h. in 2022 aus der rechtsextremistischen Reichbürgerszene heraus, was dann zum bis dato größten Anti-Terroreinsatz in der BRD führt. Sowohl in 1924 als auch in 2022 sind u.a. Richter und ehemalige Soldaten in rechtsextremistische Umsturzpläne und -versuche sowie in dessen Rechtfertigung verwickelt.


Bei der forensischen familienpsychologischen Sachverständigen aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, wird am 03.01.2022 beantragt, wie beauftragt vom Familiengericht- Amtsgericht Mosbach in der Verfügung am 17.08.2022 unter 6F 202/21 und 6F 9/22, diese konkrete langjährige konsequente Anti-Rassistische Menschenrechtsarbeit u.a. beim Amtsgericht Mosbach hinsichtlich der Thematisierungen ab 2022 "zu historischen und aktuellen rechtsextremistischen Putschversuchen aus 1924 und aus 2022 gegen ein demokratisches Deutschland" in ihren Stellungnahmen an das Amtsgericht Mosbach dahingehend zu überprüfen und an das Amtsgericht Mosbach zu berichten, ob diese langjährige konsequente Anti-Rassistische Menschenrechtsarbeit zu Thematisierungen von konkreten rechtsextremistischen Putschversuchen in Deutschland möglicherweise auf eine psychische Persönlichkeitsstörung zurück zu führen sein könnte, und ob sie Kriterien für Anzeichen einer psychischen Erkrankung und einer eingeschränkten Sorgerechtsfähigkeit bei dem zu begutachtenden Petenten, Menschenrechtsaktivisten und KV darstellen könnte.
Siehe dazu auch:


Siehe auch:



 

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