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HISTORISCHES:
Kriegsende und
Endphasenverbrechen (Todesmärsche)
in Mosbach - Baden
Zuletzt AKTUALISIERT am 28.01.2024 !
Seiteninhalt:
- NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
- Online-Artikel zum Kriegsende und zu Endphasenverbrechen in Mosbach - Baden
1. NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Amtsgericht Mosbach | NS- und Rechtsextremismus-Verfahren bei der Mosbacher Justiz: |
Nach Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg mit Beschluss vom 15.12.2022 - 6 S 1420/22 - unterliegt der Nationalsozialismus nicht der grundrechtlich geschützten Weltanschauungsfreiheit gemäß Art. 4 Abs. 1 GG.
Das Amtsgericht Mosbach hat jedoch seit dem 03.06.2022 eine gemäß § 158 StPO ordnungsgemäße Eingangsbestätigung mit den Benennungen der Konkreten Eingabedaten, der Konkreten Sachverhaltsbenennungen mit einer kurzen Zusammenfassung der Angaben zu Tatzeit, Tatort und angezeigter Tat, insbesondere zu beantragten NS- und Rechtsextremismusverfahren, bisher ausdrücklich und EXPLIZIT versagt und NICHT ausgestellt.
Auch für die beim Amtsgericht Mosbach beantragten Wiederaufnahmeverfahren und gerichtlichen Prüfungen in NS- und Rechtsextremismus-Angelegenheiten verweigert das Amtsgericht Mosbach ordnungsgemäße Eingangs- und Weiterbearbeitungsbestätigungen mit konkreten Sachverhaltsbenennungen.
Siehe dazu auch Umgang des Amtsgerichts Mosbach mit NS- und Rechtsextremismusverfahren >>>
Expertise der Forensischen Sachverständigen MA Antje C. Wieck aus Kitzingen zur Aufarbeitung von NS-Verbrechen und NS-Unrecht in der NS-Vergangenheitsbewältigung
Die HIER fallverantwortliche Richterin beim Amtsgericht Mosbach Marina Hess verfügt HIER unter 6F 9/22 und 6F 202/21 am 17.08.2022 EXPLIZIT, dass die gerichtlich beauftragte familienpsychologische Forensische Sachverständige für Familienrecht MA Antje C. Wieck, Praxis für KINDER- UND JUGENDLICHENPSYCHOTHERAPIE, Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, eine INHALTLICHE Sachverständigen-Auseinandersetzung mit der Dokumentations-Website "nationalsozialismus-in-mosbach.de" des Kindsvaters, Beschwerdeführers und Nazi-Jägers Bernd Michael Uhl durchführen solle (Siehe im Folgenden!), die diese Sachverständige Gutachterin HIER ABER AKTENKUNDIG NACHWEISBAR im anhängigen Verfahrenskomplex während ihren zwei gerichtlich bestellten Sachverständigengutachten von 2022 bis 2024 DANN ÜBERHAUPT NICHT durchführt.
UND DIES HIER EXPLIZIT AUCH NICHT bzgl. der DARIN KONKRET thematisierten nationalsozialistischen Verbrechen bis 1945 und deren juristischen, politischen und zivilgesellschaftlichen Aufarbeitungen in der NS-Vergangenheitsbewältigung seit 1945, insbesondere HIER auch in der lokalen-regionalen Fall- und Verfahrenszuständigkeit für Mosbach und für den Neckar-Odenwaldkreis.
Die HIER fallverantwortliche Richterin beim Amtsgericht Mosbach Marina Hess verfügt HIER unter 6F 9/22 und 6F 202/21 am 17.08.2022 EXPLIZIT bei der von ihr selbst gerichtlich beauftragten familienpsychologischen Forensischen Sachverständigen für Familienrecht MA Antje C. Wieck, Praxis für KINDER- UND JUGENDLICHENPSYCHOTHERAPIE, Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen eine Sachverständigen-Begutachtung bezüglich "der Notwendigkeit einer psychiatrischen Begutachtung" des Kindsvaters, Beschwerdeführers und Nazi-Jägers Bernd Michael Uhl "zur Beurteilung seiner Erziehungsfähigkeit" (Siehe im Folgenden!). UND DIES NACHDEM UNMITTELBAR ZUVOR das erste gerichtlich beauftragte familienpsychologische Gutachten vom 07.04.2022 unter 6F 202/21 und 6F 9/22 sich für den perspektivischen Verbleib des damals anderthalb Jahre alten Kindes beim Kindsvater ausspricht. HIERBEI unterstellt die fallverantwortliche Mosbacher Amts-Familienrichterin Marina Hess im familienrechtlichen Zivilprozess dem Kindsvater, Beschwerdeführer und Bernd Michael Uhl eine mögliche angebliche psychische Erkrankung und eine damit einhergehende eingeschränkte Erziehungsfähigkeit auf Grund seiner konkreten Nazi-Jäger-Eingaben zu den seinerseits beim Amtsgericht Mosbach beantragten juristischen Aufarbeitungen von konkreten Tatbeteiligungen an NS-Verbrechen und NS-Unrecht 1933-1945 und deren mangelhaften juristischen Aufarbeitungen seitens der deutschen Nachkriegsjustiz seit 1945. UND DIES HIER insbesondere auch in der lokalen-regionalen Fall- und Verfahrenszuständigkeit bei NS-Verbrechen und NS-Unrecht in Mosbach und im Neckar-Odenwaldkreis sowie bezüglich dem Versagen der Mosbacher Nachkriegsjustiz seit 1945 bei deren juristischen Aufarbeitungen.
SIEHE DAZU AUCH:
- Rechtsanwaltlicher und gerichtlicher Umgang mit Sachverständigen-Gutachten in Fallbegleitungen - Verfahrensführungen - Verfahrensbearbeitungen- Verfahrensbegleitungen durch RECHTSANWALT Simon Sommer >>>
- Verfahrensinhaltliche und prozessuale Benachteiligungen des Mandanten von Rechtsanwalt Simon Sommer beim Amtsgericht Mosbach unter 6F 211/21, 6F 202/21, 6F 9/22, 6F 2/23, 6F 2/22, etc. sowie unter amtsseitigen KV-BS-Sonderbänden zu Nationalsozialismus, Rechtsextremismus, Rassismus >>>
2. Online-Artikel zum Kriegsende und zu Endphasenverbrechen in Mosbach - Baden
Bahnstrecke Neckarelz–Osterburken
Zeit der Deutschen Reichsbahn (1920–1949)
Mitte der 1920er Jahre folgten weitere Ausbauten: Durch Verstärkung der Brücken konnte die zulässige Achslast erhöht werden. Darüber hinaus wurden zusätzliche Überholgleise gebaut. Unter kriegsstrategischen Gesichtspunkten eröffnete die Deutsche Reichsbahn am 20. Dezember 1939 in Neckarelz den „Mosbacher Verbindungsbogen“ zwischen der Neckartalbahn aus südlicher Richtung und der Osterburkener Strecke. Mit seiner Hilfe konnte die durch den „Iko-Verkehr“ (Italien-Kohle-Verkehr) stark belegte Untere Jagstbahn entlastet werden.
Während des Luftkriegs über Deutschland war die Strecke im Gegensatz zum Eisenbahnknoten Neckarelz kein bevorzugtes Ziel alliierter Angriffe. Erst ab dem September 1944 kam es zu häufigeren Verkehrsunterbrechungen. Am 30. November 1944 wurde der Bahnhof von Seckach Ziel eines Luftangriffs, bei dem ein Verletzter zu beklagen war und zwei Lokomotiven zerstört wurden.
Nach Kriegsende wurde der Zugbetrieb zwischen Neckarelz und Osterburken bereits im Juni 1945 wiederaufgenommen, da der Strecke für die US-Besatzung eine hohe Bedeutung als Nachschubroute innerhalb der amerikanischen Besatzungszone zukam.
https://de.wikipedia.org/
Todesmarsch und Befreiung
Der Betrieb der unterirdischen Produktion endete am 23. März 1945.[5] Am 28. März wurden wegen des Vorrückens amerikanischer Truppen in den Neckarraum die zu diesem Zeitpunkt dort befindlichen 4.000 gehfähigen Häftlinge der Außenlager Heppenheim, Bensheim und Neckarelz über Neuenstadt und Kupferzell zum Bahnhof in Waldenburg in Marsch gesetzt. Der Marsch sollte als „Todesmarsch“ traurige Bekanntheit erlangen, da circa 600 Häftlinge die von ihnen geforderten Strapazen nicht überlebten. Von Waldenburg aus erfolgte gruppenweise der Bahntransport nach Dachau, eine Gruppe von 400 Häftlingen musste den gesamten Weg bis Dachau bei München zu Fuß bewältigen. Knapp 900 nicht mehr gehfähige Häftlinge aus Neckarelz sollten per Zug nach Dachau verbracht werden, blieben aber wegen zerstörter Bahngleise mit dem Zug bereits im 30 km entfernten Osterburken liegen, wo bis zum Eintreffen der amerikanischen Truppen über 40 weitere Tote zu beklagen waren. Eine Gruppe weiblicher Gefangener, die ab Neckargerach dem Bahntransport angehörten, sind allem Anschein nach durch Verbrennen der Waggons getötet worden. Über 800 Gefangene konnten am 3. April von amerikanischen Truppen aus dem Zug befreit werden.
In Obrigheim sprengten unterdessen die nach Osten abrückenden deutschen Truppen am 30. März 1945 die Neckarelzer Eisenbahnbrücke, um den Alliierten ein Überschreiten des Neckars an dieser Stelle unmöglich zu machen. Auch Stollenzugänge wurden noch kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner gesprengt. Am 2. April 1945 wurden die Stollen von amerikanischen Truppen besetzt und noch einige wenige bei den unterirdischen Produktionsanlagen zurückgebliebene Häftlinge befreit.
http://stadtwiki-heilbronn.de/KZ_Neckarelz#Todesmarsch_und_Befreiung
Zweiter Weltkrieg: Kriegsende in Baden-Württemberg
Landeszentrale für politische Bildung BWKriegsende in Baden-Württemberg
Das zerstörte Stuttgart im Jahr 1946: Blick vom Rathaus über die Altstadt zur Leonhardskirche. Foto: LMZ Baden-Württemberg
Das zerstörte Stuttgart im Jahr 1946: Blick vom Rathaus über die Altstadt zur Leonhardskirche. Foto: LMZ Baden-Württemberg
In den sechs Jahren des Krieges waren mehr als 225.000 Wehrmachtsangehörige aus dem Südwesten und annähernd 40.000 Zivilpersonen umgekommen. Neunzig Prozent der getöteten Zivilpersonen - deutlich mehr als die Hälfte waren Frauen – und mehr als die Hälfte der gefallenen Soldaten waren seit Januar 1944 vom Nazi-Regime regelrecht geopfert worden. Noch in den letzten Kriegstagen war es zu sinnlosen Verteidigungsgefechten und zu völlig unnötigen Todesurteilen gegen Deserteure und einzelne Mutige gekommen, die versucht hatten, dem grausamen Treiben durch Zusammenarbeit mit den alliierten Truppen ein Ende zu setzten.
Einzelne Städte wie Freudenstadt, Waldenburg im Hohenlohischen, Neuenburg und Breisach am Rhein waren noch in den letzten Kriegstagen dem Erdboden gleichgemacht worden. Insgesamt fielen die Zerstörungen im Südwesten recht unterschiedlich aus: Generell waren die industriellen Zentren und die Städte stärker betroffen als die ländlichen Gebiete, generell auch hatte es die Mitte und den Westen des heutigen Landes Baden-Württemberg stärker getroffen als den Süden und den Osten.
Zu der schrecklichen Bilanz des Krieges zählen auch die mehr als 10.000 deportierten deutschen Juden aus Baden, Württemberg und Hohenzollern, die dem Rassenwahn des NS-Regimes zum Opfer gefallen waren. Von den annähernd 150 jüdischen Kultusgemeinden, die vor dem „Dritten Reich“ im Südwesten existiert hatten, gab es nach dem Krieg gerade noch sieben.
Der NS-Rassenwahn hatte in nur wenigen Jahren vernichtet, was über Jahrhunderte gewachsen war: eine lebendige und vielfältige jüdische Kultur als wichtiger Bestandteil der südwestdeutschen Gesellschaft. Zu den Opfern zählten auch über 10.000 Menschen, die in Grafeneck im Zuge des NS-"Euthanasie“- Kranken- und Behindertenmordes getötet worden waren. Zu erinnern ist auch an tausende von Menschen aus den vom NS-Regime besetzten europäischen Ländern, die im weit verzweigten Außenlagersystem des NS-Terrors ihr Leben lassen mussten.
Eine fast unvorstellbare Zahl von rund einer halben Million Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern kommt hinzu, die in den Südwesten Deutschlands verschleppt worden war. Die Zivilpersonen, die sich als Zwangsarbeiter, Zwangsverschleppte und überlebende KZ-Häftlinge außerhalb ihres Heimatstaates befanden und die von den Alliierten nun als „Displaced Persons“ bezeichnet wurden, irrten in den zerstörten Städten oder in den ländlichen Gegenden umher. Für viele von ihnen war ihre Leidenszeit mit der Befreiung durch die alliierten Truppen keineswegs beendet. Sie waren ausgehungert, erschöpft und teilweise auch aggressiv – es kam zu Plünderungen, Vergewaltigungen und Morden. Ursprünglich sollten die „DPs“ bis zur Rückkehr in ihre Heimat in „Sammelstellen“ betreut werden, aus denen aber rasch „Lager“ mit Bewachung und Stacheldraht wurden. Im heutigen Baden-Württemberg waren es rund 180.000 Menschen, darunter etwa 70.000 sogenannte „Ostarbeiter“, die „repatriiert“ werden sollten. Viele kehrten zwar wieder in ihre Heimat zurück, andere aber blieben in Deutschland und lehnten die Rückkehr in den stalinistischen Osten ab, wo sie als „NS-Kollaborateure“ erneute Verfolgung, „Sibirien“ oder gar den Tod zu befürchten hatten.
Die einheimische Bevölkerung erlebte das Kriegsende mit der Auflösung der staatlichen und militärischen Ordnung in ganz unterschiedlicher Art und Weise. In nur etwas mehr als einem Monat hatten Amerikaner und Franzosen Baden, Württemberg und Hohenzollern erobert. Die Erfahrung des Kriegsendes unterschied sich recht deutlich, je nachdem, ob es in den jeweiligen Orten noch zu Kampfhandlungen und gleichzeitigen Bombenangriffen gekommen oder ob die Übergabe kampflos vonstatten gegangen war. Dort, wo noch bis in die letzten Stunden gekämpft wurde, war es ein Unterschied, ob die deutschen Truppen aus Wehrmachtseinheiten bestanden oder ob es sich um SS-Männer handelte, die in aller Regel fanatischer agierten. Letztlich war es auch ein bedeutender Unterschied, welche der beiden Besatzungsmächte einmarschierte. Vor allem in den Gebieten Badens und Württembergs, die von französischen Truppen besetzt wurden, kam es zu massenweisen Vergewaltigungen und Plünderungen.
Unmittelbar am Ende des Krieges lebten rund eine Million Menschen auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg, die sich nicht an ihrem eigentlichen Wohnort aufhalten konnten – Ausgebombte sowie Evakuierte aus anderen Reichs- und Landesteilen. Sie alle versuchten, auf irgendeine Weise ihre Heimat zu erreichen und stellten die Verantwortlichen angesichts eines völlig daniederliegenden Verkehrssystems vor riesige Herausforderungen.
Zehntausende von deutschen Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft geraten waren, sollten erst sehr viel später heimkehren können. Noch 1947/48 waren deutlich über 100.000 Männer aus dem Südwesten von den alliierten Siegermächten in Kriegsgefangenenlagern inhaftiert. Ein Großteil davon konnte 1949 heimkehren, die Letzten unter ihnen kamen erst im Januar 1956 aus der Sowjetunion zurück.
Im Land der Besiegten mochten nur wenige den Zusammenbruch als Befreiung vom Joch des Nationalsozialismus empfinden: die dem Tode Geweihten, Drangsalierten und Verfolgten des Regimes, die im Verborgenen wirkenden Opponenten, wohl auch manch Ausgebombter. Es bedurfte langer Jahre des Wandels, bis die Kapitulation von der Mehrheit der Bevölkerung als Befreiung akzeptiert wurde. Aber auch diejenigen, die das Kriegsende als Niederlage sahen, waren von existenziellen Sorgen und Zukunftsängsten geplagt. Noch war für niemanden zu ahnen, dass die Zusammenbruchsgesellschaft von 1945 inner halb weniger Jahre eine starke wirtschaftliche Dynamik entfalten sollte.
Mit der bedingungslosen Kapitulation der letzten Regierung des Deutschen
Reiches mit dem Großadmiral Karl Dönitz als Reichspräsidenten, vertreten
durch das Oberkommando der Wehrmacht, hatte das Deutsche Reich und damit auch sein Verwaltungsaufbau zu existieren aufgehört. Während die hohen NS-Funktionäre in aller Regel geflüchtet waren oder Selbstmord begangen hatten, waren zahlreiche Bürgermeister auf ihren Posten geblieben. An ihnen und an den neu berufenen, unbelasteten Stadtoberhäuptern lag es nun, unter der Kuratel der Besatzungsmächte die dringlichsten Probleme des Nachkriegsalltags zu bewältigen.
Die Deutschen waren in dieser Situation ein Volk ohne Staat, aber eines mit Kommunen. So lange die Länderverwaltungen nicht wieder funktionierten, mussten und konnten die weitgehend intakt gebliebenen Kommunalverwaltungen staatliche Aufgaben übernehmen. Dies gelang nicht zuletzt aufgrund einer ganzen Reihe herausragender Bürgermeister, die tatkräftig anpackten und die die niedergeschlagene Bevölkerung motivieren konnten. Hinzu kam, dass sich dort, wo Verfolgte des NS-Regimes und Unbelastete zur Verfügung standen, eine überaus engagierte Art der Bürgerinitiative bewährte, die gemäß dem Imperativ „Nie wieder!“ und mit einem antinationalsozialistischen Grundkonsens über die alten Parteigrenzen hinweg funktionierte. Nicht zu unterschlagen ist dabei, dass unter den Aktiven der ersten Stunde nicht nur Sozialdemokraten, Liberale und Zentrumsanhänger waren, sondern oft auch Kommunisten mit einer KZ-Leidensgeschichte. Sie wurden als „normaler“ Bestandteil der deutschen Parteienlandschaft angesehen, bis die KPD ihren Weg hin zur stalinisierten Kaderpartei nahm.
Auch für die notgeplagte Bevölkerung war der kommunale Zusammenhang der unmittelbare Orientierungsrahmen im Alltag: bei der Sicherung der menschlichen Grundbedürfnisse wie Ernährung, Wohnen, Energieversorgung zum Heizen und Kochen sowie bei der Trümmerbeseitigung und beim Wiederaufbau.
Heimatvertriebene und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg
Zwischen 1939 und 1945 war die Bevölkerungszahl in Südwestdeutschland bedingt durch die Kriegshandlungen und aufgrund einer niedrigen Geburtenrate von etwa 5,5 Millionen Menschen auf etwas weniger als 5,1 Millionen zurückgegangen. Nach dem Krieg wuchs die Bevölkerung zumindest in manchen Landesteilen rasant, was nur zum geringeren Teil auf die nun ansteigende Geburtenrate, sondern vor allem auf die Bevölkerungsverschiebungen im Zuge der militärischen Niederlage Deutschlands zurückzuführen war.
Schon vor dem Kriegsende waren Menschen aus den deutschen Ostgebieten vor der Sowjetarmee auch nach Südwestdeutschland geflüchtet. Die Massentransporte der Heimatvertriebenen kamen aber seit Herbst 1945 an. Auf der Potsdamer Konferenz hatten sich die drei „großen" Siegermächte auf eine vertragliche Regelung „zur ordnungsgemäßen Überführung deutscher Bevölkerungsteile" geeinigt, wie die Vertreibung amtlich hieß. Sie lösten damit eine Welle zwangsweiser Migration in bislang unbekanntem Ausmaß aus, die die Aufnahmeländer völlig unvorbereitet traf.
Die Unterbringung, Versorgung und Integration der Heimatvertriebenen – wenig später auch der SBZ-Flüchtlinge – war eine der größten Herausforderungen der Nachkriegszeit. Auch hier verlief die Entwicklung regional sehr unterschiedlich: Die Franzosen, die an der Potsdamer Konferenz nicht beteiligt waren, fühlten sich auch nicht an die dort getroffenen Beschlüsse gebunden und verweigerten zunächst die Aufnahme von Vertriebenen in ihrer Besatzungszone. Nicht zuletzt fürchteten sie eine wirtschaftliche und politische Destabilisierung der Nachkriegsgesellschaft. Entsprechend stagnierte in den beiden französisch besetzten südwestdeutschen Ländern vorerst auch die Bevölkerungszahl.
Bis 1949 war hier von einem „Flüchtlingsproblem" nicht zu sprechen: In (Süd-)Baden waren im Jahr 1946 lediglich etwa 20.000 „Alt-Evakuierte" und Flüchtlinge im Land, die vor Erlass der Zonensperre „eingesickert" waren. In Württemberg-Hohenzollern waren es 28.000 (vgl. Tabelle). Erst ab 1949/50 stiegen nun auch hier die Flüchtlingszahlen deutlich an, weil beide Länder im Rahmen des Länderflüchtlingsausgleichs der ersten Bundesregierung Kontingente aufnehmen mussten. Aufgrund der geringeren Wirtschaftskraft und damit geringerer Zuweisungen erreichten aber hier die Werte nie das Niveau der amerikanischen Zone.
Völlig anders gestaltete sich dagegen die Entwicklung im amerikanisch besetzten Württemberg-Baden: Innerhalb nur eines Jahres kamen hier seit Herbst 1945 über eine halbe Million „Flüchtlinge" an, wie sie von Amts wegen noch genannt wurden. Rund 321.000 waren es im weniger stark zerstörten Nordwürttemberg und 183.000 in Nordbaden. Schon im Sommer 1945 waren die zerstörten industriellen Zentren wie Ulm, Heilbronn, Stuttgart, Mannheim und Pforzheim als „Brennpunkte des Wohnungsbedarfs" für jeglichen Zuzug gesperrt worden. Um ein länger dauerndes „Lagerleben" zu verhindern, schrieb die US-Besatzungsmacht vor, dass die Vertriebenen möglichst rasch und unter Beibehaltung der Familien-, nicht aber der Dorfgemeinschaft über das Land zu verteilen und dafür privater Wohnraum der ansässigen Bevölkerung zu beschlagnahmen war.
Die Heimatlosen waren damit den Zufällen des behördlich organisierten Bevölkerungstransfers ausgeliefert. Sie kamen zunächst in staatliche Durchgangslager und wurden dann auf die orte ihrer „Erstplatzierung“ verteilt. In Nordwürttemberg erfolgte diese Verteilung relativ gleichmäßig, wobei der Anteil der Zwangszuwanderer an der Gesamtbevölkerung in den Landkreisen bei fast 18 Prozent und in den Stadtkreisen bei etwa fünf Prozent lag. Aufgrund der starken Kriegszerstörungen in den Landkreisen Bruchsal, Mannheim und Pforzheim mussten hier vor allem in den stärker landwirtschaftlich geprägten Kreisen Buchen, Mosbach, Sinsheim und Tauberbischofsheim zusammenrücken. Hier machten die Vertriebenen im Schnitt 23 Prozent der Bevölkerung aus, in einzelnen Kreisen gar fast dreißig Prozent. Die ökonomischen Rahmenbedingungen in den Kreisen, in denen die Vertriebenen „erstplatziert" wurden, bestimmten dann auch ganz entscheidend deren Start- und Integrationschancen.
Auf das gesamte Land Baden-Württemberg gesehen wurde der Höchststand der Zahl der Zwangszuwanderer erst 1961, im Jahr des Baus der Berliner Mauer, erreicht. Nun waren 1,2 Millionen Heimatvertriebene und weitere 415.000 SBZ-Flüchtlinge im Land. Zusammengenommen machten die „Neubürger", wie sie inzwischen amtlicherseits genannt wurden, fast 21 Prozent der gesamten baden-württembergischen Bevölkerung aus.
In vielerlei Hinsicht lässt sich die Integration der Zwangszuwanderer aus der ex post-Perspektive als Erfolgsgeschichte lesen. Weite Teile der Vertriebenen kamen mit Erfahrungen in der Landwirtschaft, aber auch mit fundierter handwerklicher oder anderer Ausbildung. In der deutschen Nachkriegsgesellschaft waren sie ein Aktivum, zumal die Industrie zusehends nach Arbeitskräften verlangte. Ohne das einsetzende Wirtschaftswunder wäre ihre Integration sicherlich problematischer verlaufen, aber ohne die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge wäre wiederum das Wirtschaftswunder kaum möglich gewesen.
Die „Neubürger" waren leistungs- und aufstiegsorientiert und versuchten, mit viel Fleiß und Ehrgeiz den sozialen Status wieder zu erreichen, den sie in ihrer Heimat gehabt hatten. Die rege Bautätigkeit der Vertriebenen, die vor allem mit dem Lastenausgleichsgesetz von 1952 einsetzte, war symptomatisch, denn das Eigenheim war auch hier soziales Leitbild und Symbol für das „Ankommen" in der bundesrepublikanischen Gesellschaft.
Allerdings ist der „Mythos der schnellen Integration" (Thomas Grosser) auch zu hinterfragen. Durch die zum Teil erheblichen Konfessionsunterschiede zwischen einheimischer und vertriebener Bevölkerung entstanden kulturell bedingte Konflikte und Vorbehalte, die nur langsam abgeschliffen werden konnten. Gerade im vorwiegend protestantischen Nordwürttemberg führte die Zuwanderung der überwiegend katholischen Vertriebenen zur größten Verschiebung der Konfessionsverhältnisse seit dem Dreißigjährigen Krieg. So blieb beispielsweise die Verbindung der Vertriebenen mit den Einheimischen durch Heirat auch wegen dieser konfessionellen Unterschiede vor allem in den ländlichen Gebieten lange Zeit die Ausnahme.
Hinzu kam, dass sich nach der wirtschaftspolitisch liberalisierenden Weichenstellung der Währungsreform auch die Konflikte um Arbeitsplätze, Bezahlung und Wohnraum deutlich verschärften. Zumindest zwischenzeitlich stieg bei den „Neubürgern" die Arbeitslosigkeit deutlich stärker an als bei der „einheimischen" Bevölkerung. Weitere sozialökonomische und sozialkulturelle Integrationsbarrieren sind zu nennen: Wohl gelang relativ rasch die Teilhabe am expandierenden Konsumgütermarkt, noch lange aber blieben deutliche Unterschiede bei der Vermögenssubstanz bestehen, an denen auch der Lastenausgleich nichts änderte, wenngleich er vielen Alteingesessenen als ungerecht erschien. Zwar sorgten Wohnungsbauprogramme dafür, dass die Heimatvertriebenen verhältnismäßig schnell ein eigenes Dach über dem Kopf hatten, doch wurde noch lange Zeit bei den Vertriebenen nicht die Wohneigentümerquote der „Altbürger" erreicht.
Quelle: Karl Moersch, Reinhold Weber: Die Zeit nach dem Krieg: Wiederaufbau in Südwestdeutschland. Landeskundliche Reihe Bd 37. Die Zeit nach dem Krieg: Städte im Wiederaufbau.
https://www.lpb-bw.de/kriegsende-baden-wuerttemberg/
Mosbach Germany 1944 stock footage and images
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Soldiers of United States 18th Field Artillery Battalion fire multiple rocket launchers in Mosbach, Germany.
A rocket barrage and attack push off in Mosbach, Germany during World War II. Soldiers of United States 18th Field Artillery Battalion load and fire multiple rocket launchers. Explosions with smoke fuming in the area. U.S. soldiers camouflage the rocket launchers. United States 3rd Armored Division vehicles drive towards Mosbach. German shell bursts near the convoy.
Location: Mosbach Germany
Date: 1944, November 15Duration: 3 min 21 secSound: NoColor: MonochromeClip Type: UneditedLanguage: NoneClip: 65675044488
United States 3rd Armored Division vehicles drive towards Mosbach in Germany.
A rocket barrage and attack push off in Mosbach, Germany during World War II. United States 3rd Armored Division vehicles drive towards Mosbach. U.S. soldiers on an army truck with rifles and equipment. M5A1 light tanks, half-tracks, trucks and M8 armored cars drive on a dirt road outside the city. The convoy of armored vehicles drives past a country house.
Location: Mosbach Germany
Date: 1944, November 15Duration: 1 min 32 secSound: NoColor: MonochromeClip Type: UneditedLanguage: NoneClip: 65675044489
Soldiers of United States 18th Field Artillery Battalion load and fire multiple rocket launchers in Mosbach, Germany.
A rocket barrage and attack push off in Mosbach, Germany during World War II. Soldiers of United States 18th Field Artillery Battalion load multiple rocket launchers. A soldier operates a control set and a firing device. A soldier looks through a periscope. A row of rockets fired from the launchers.
Location: Mosbach Germany
Date: 1944, November 15Duration: 2 min 57 secSound: NoColor: MonochromeClip Type: UneditedLanguage: NoneClip: 65675044487
U.S. 1st Division convoy returns from front passes as U.S. 9th Division convoy waits in Mosbach, Germany during World War II.
U.S. 9th Division moves into U.S. 1st Division territory in Mosbach, Germany during World War II. A 2 ½ ton truck convoy loaded with U.S. 9th Division soldiers in the town. The soldiers in the trucks during a halt. A soldier works at his gun on a truck. 1st Division truck convoy returns from the front passes and 9th Division convoy wait to move up.
Location: Mosbach Germany
Date: 1944, December 5Duration: 2 min 22 secSound: NoColor: MonochromeClip Type: UneditedLanguage: NoneClip: 65675075059
Military Policemen direct U.S. 9th Division vehicles in U.S. 1st Division territory in Mosbach, Germany during World War II.
U.S. 9th Division convoy moves into U.S. 1st Division territory in Mosbach, Germany during World War II. MPs (Military Police) direct vehicles of 9th Division at an intersection. The vehicles move up on mountain road.
Location: Mosbach Germany
Date: 1944, December 5Duration: 1 min 3 secSound: NoColor: MonochromeClip Type: UneditedLanguage: NoneClip: 65675075060
Siehe auch: