Nationalsozialismus in Mosbach - Baden
: Rechtsextremismus und Neofaschismus : Anti-Semitismus : Anti-Ziganismus : Homophobie : Rassismus : Diskriminierung 

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HISTORISCHES:
NSDAP in Mosbach und Baden

Zuletzt aktualisiert am 28.01.2024 !

>>> PROTEST GEGEN RECHTS >>>
Aufforderungen und Anweisungen der seit Jahren beim Amtsgericht Mosbach tätigen KM-Rechtsanwältin aus Walldürn KONKRET an das Amtsgericht Mosbach vom 22.06.2022 unter 6F 202/21 und vom 12.11.2023 unter 6F 228/23, die Nazi-Jäger-Eingaben des KV amtsseitig EXPLIZIT NICHT zu benennen und amtsseitig EXPLIZIT NICHT zu bearbeiten und damit Deutsche Kolonialverbrechen, NS-Verbrechen und Rechtsextremismus, INSBESONDERE in der Region Mosbach-Baden, zu verschweigen, zu verleugnen und zu verharmlosen.
240121_202_21_PROTEST_gegen_RECHTS_blind.pdf (736.22KB)
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Aufforderungen und Anweisungen der seit Jahren beim Amtsgericht Mosbach tätigen KM-Rechtsanwältin aus Walldürn KONKRET an das Amtsgericht Mosbach vom 22.06.2022 unter 6F 202/21 und vom 12.11.2023 unter 6F 228/23, die Nazi-Jäger-Eingaben des KV amtsseitig EXPLIZIT NICHT zu benennen und amtsseitig EXPLIZIT NICHT zu bearbeiten und damit Deutsche Kolonialverbrechen, NS-Verbrechen und Rechtsextremismus, INSBESONDERE in der Region Mosbach-Baden, zu verschweigen, zu verleugnen und zu verharmlosen.
240121_202_21_PROTEST_gegen_RECHTS_blind.pdf (736.22KB)


1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach

Amtsgericht Mosbach: Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Amtsgericht_Mosbach#/media/Datei:Mosbach-kloster-amtsgericht1.jpg

Amtsgericht Mosbach
Hauptstraße 110
74821 Mosbach
Telefon:
06261 - 87 0
(Zentrale)
Telefax:
06261 - 87 460
(Zentrale Faxnummer)

NS- und Rechtsextremismus-Verfahren bei der Mosbacher Justiz:
AKTUELLE NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach u.a. seit 03.06.2022 >>>

Historische NS-Verfahren der Mosbacher Justiz >>>

Zuständigkeit des Amtsgerichts Mosbach in NS- und Rechtsextremismus-Verfahren >>>

Frühere außergerichtliche NS-Aufarbeitungen 2005 bis 2011 >>>

Frühere gerichtliche NS-Aufarbeitungen 2004 bis 2010 >>>

Nach Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg mit Beschluss vom 15.12.2022 - 6 S 1420/22 - unterliegt der Nationalsozialismus nicht der grundrechtlich geschützten Weltanschauungsfreiheit gemäß Art. 4 Abs. 1 GG.

Das Amtsgericht Mosbach hat jedoch seit dem 03.06.2022 eine gemäß § 158 StPO ordnungsgemäße Eingangsbestätigung mit den Benennungen der Konkreten Eingabedaten, der Konkreten Sachverhaltsbenennungen mit einer kurzen Zusammenfassung der Angaben zu Tatzeit, Tatort und angezeigter Tat, insbesondere zu beantragten NS- und Rechtsextremismusverfahren, bisher ausdrücklich und EXPLIZIT versagt und NICHT ausgestellt.

Auch für die beim Amtsgericht Mosbach beantragten Wiederaufnahmeverfahren und gerichtlichen Prüfungen in NS- und Rechtsextremismus-Angelegenheiten verweigert das Amtsgericht Mosbach ordnungsgemäße Eingangs- und Weiterbearbeitungsbestätigungen mit konkreten Sachverhaltsbenennungen.


Siehe dazu auch Umgang des Amtsgerichts Mosbach mit NS- und Rechtsextremismusverfahren >>>

Expertise der Forensischen Sachverständigen MA Antje C. Wieck aus Kitzingen zur Aufarbeitung von NS-Verbrechen und NS-Unrecht in der NS-Vergangenheitsbewältigung

Die HIER fallverantwortliche Richterin beim Amtsgericht Mosbach Marina Hess verfügt HIER unter 6F 9/22 und 6F 202/21 am 17.08.2022 EXPLIZIT, dass die gerichtlich beauftragte familienpsychologische Forensische Sachverständige für Familienrecht MA Antje C. Wieck, Praxis für KINDER- UND JUGENDLICHENPSYCHOTHERAPIE, Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, eine INHALTLICHE Sachverständigen-Auseinandersetzung mit der Dokumentations-Website "nationalsozialismus-in-mosbach.de" des Kindsvaters, Beschwerdeführers und Nazi-Jägers Bernd Michael Uhl durchführen solle (Siehe im Folgenden!), die diese Sachverständige Gutachterin HIER ABER AKTENKUNDIG NACHWEISBAR im anhängigen Verfahrenskomplex während ihren zwei gerichtlich bestellten Sachverständigengutachten von 2022 bis 2024 DANN ÜBERHAUPT NICHT durchführt.

UND DIES HIER EXPLIZIT AUCH NICHT bzgl. der DARIN KONKRET thematisierten nationalsozialistischen Verbrechen bis 1945 und deren juristischen, politischen und zivilgesellschaftlichen Aufarbeitungen in der NS-Vergangenheitsbewältigung seit 1945, insbesondere HIER auch in der lokalen-regionalen Fall- und Verfahrenszuständigkeit für Mosbach und für den Neckar-Odenwaldkreis.

Die HIER fallverantwortliche Richterin beim Amtsgericht Mosbach Marina Hess verfügt HIER unter 6F 9/22 und 6F 202/21 am 17.08.2022 EXPLIZIT bei der von ihr selbst gerichtlich beauftragten familienpsychologischen Forensischen Sachverständigen für Familienrecht MA Antje C. Wieck, Praxis für KINDER- UND JUGENDLICHENPSYCHOTHERAPIE, Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen eine Sachverständigen-Begutachtung bezüglich "der Notwendigkeit einer psychiatrischen Begutachtung" des Kindsvaters, Beschwerdeführers und Nazi-Jägers Bernd Michael Uhl "zur Beurteilung seiner Erziehungsfähigkeit" (Siehe im Folgenden!). UND DIES NACHDEM UNMITTELBAR ZUVOR das  erste gerichtlich beauftragte familienpsychologische Gutachten vom 07.04.2022 unter 6F 202/21 und 6F 9/22 sich für den perspektivischen Verbleib des damals anderthalb Jahre alten Kindes beim Kindsvater ausspricht. HIERBEI unterstellt die fallverantwortliche Mosbacher Amts-Familienrichterin Marina Hess im familienrechtlichen Zivilprozess dem Kindsvater, Beschwerdeführer und Bernd Michael Uhl eine mögliche angebliche psychische Erkrankung und eine damit einhergehende eingeschränkte Erziehungsfähigkeit auf Grund seiner konkreten Nazi-Jäger-Eingaben zu den seinerseits beim Amtsgericht Mosbach beantragten juristischen Aufarbeitungen von konkreten Tatbeteiligungen an NS-Verbrechen und NS-Unrecht 1933-1945 und deren mangelhaften juristischen Aufarbeitungen seitens der deutschen Nachkriegsjustiz seit 1945. UND DIES HIER insbesondere auch in der lokalen-regionalen Fall- und Verfahrenszuständigkeit bei NS-Verbrechen und NS-Unrecht in Mosbach und im Neckar-Odenwaldkreis sowie bezüglich dem Versagen der Mosbacher Nachkriegsjustiz seit 1945 bei deren juristischen Aufarbeitungen.

Amtsgericht Mosbach unterstellt Bernd Michael Uhl angebliche psychische Erkrankung auf Grund seiner Nazi-Jäger-Eingaben.

SIEHE DAZU AUCH:



1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers

Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten. Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel *** auf dieser Seite.


Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME ZU DEN OPFERN UND VERFOLGTEN EINEESEITS SOWIE ANDERERSEITS ZU DEN TÄTER*INNEN VON NAZI-VERBRECHEN UND DES NS-TERROR- UND VERNICHTUNGSREGIMES, auch in der NS-Vergangenheitsbewältigung nach 1945, auch in Mosbach und Baden, am Beispiel des Antragstellers von NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach in 2022 mit seinen jahrelangen Bemühungen um die außergerichtliche und gerichtliche Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.

2. Online-Artikel zur NSDAP in Mosbach- Baden


Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland

Mittwoch, den 27. Januar 1932.

2. Jahr. / Nr L2
Strahlender blauer Himmel leuchtet über dem Winkerhauch. Von allen Seiten eilen Nationalsozialisten nach unserem kleinen Ork. In allen Mienen Ernst und Trauer. Gilt es doch einen wackeren, treuen Kämpfer aus Adolf Hitlers brauner Schar, den SA-Mann Otto Weber von Mülben, den ein grausames Geschick infolge eines Unglücksfalles mitten aus seinem blühenden Leben und seiner Tätigkeit gerissen hat, zu Grabe zu geleiten. Es sollte ihm nicht mehr vergönnt sein, bis zum Ziel unseres Kampfes als guter Kamerad, der er immer war, mit uns zu marschieren. Die SA-Stürme 11, 13 und 25, die SS-Abteilungen Eberbach und Mosbach und viele Parteigenossen von überallher waren herbeigeeilt, um dem Toten das letzte Geleit zu geben. Nach der Einsegnung vor dem Hause und Vortrag von Chören des Gesangvereins Mülben und des Kirchenchors Strümpfelbrunn und eines Musikstückes des Fahrenbacher Posaunenchors bewegte sich «in unendlicher Zug unter dumpfem Trommelwirbel nach dem Friedhof. Voraus SA- und SS-Kameraden. Durch ein langes Spalier von SA und SS wurde der Tote nach seinem Grabe getragen, nochmals von seinen Kameraden mit erhobener Hand gegrüßt und nach einer ergreifenden Ansprache des Geistlichen unter dumpfem Trommelwirbel und gesenkter Fahne seinem Grabe übergeben. Der Führer des Sturmbannes 11/116 legte mit ehrenden Gedenk- und Abschiedsworten einen Kranz am Grabe nieder: ihm folgte mit Kranzniederlegung unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden die SA Fahrenbach, bei der er zuletzt stand, dann die Ortsgruppe Mosbach der NSDAP, und die SS-Mosbach, worauf auch der Bezirksleiter des Bezirkes Mosbach der NSDAP, mit Worten tiefer Trauer dem Toten einen letzten Gruß unter Riederlegung eines Kranzes widmete. Stumm grüßt die SA und SS ihren toten Kameraden, zum Zeichen, daß sie seiner nie vergessen werde. Wenn wir unser heiß ersehntes Ziel erreicht haben, wird auch immer ehrend des treuen und wackeren Kämpfers Otto Weber gedacht werden.
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)
vom Reichskriegerbund

Der Bundesführer, SS-Oberführer Oberst a. D. Reinhardt, hat anlässlich des Reichskriegertages bekanntgegeben, dass der frühere Landesverband Baden des Reichskriegerbundes wieder gebildet wird und am vergangenen Sonntag hat in Donaueschingen bereits der neue Gau, der mit Wirkung vom 1. Juli gegründet, getagt. Zum neuen Gauverband gehören die Bezirksverbände Karlsruhe, Offenburg, Donaueschingen, Freiburg, Lörrach Konstanz und Mosbach. Als Gauführer wurde der bisherige Bezirksführer von Freiburg, Oberstleutnant a. D. Knecht, bestimmt. Während dem ... Gauverband der nordbadische Bezirksverband Mosbach zugeteilt wurde, bleiben die ehemals zum Badischen Landesverband gebörenden Bezirksverbände Mannheim, Heidelberg und Wiesloch bei dem vor zwei Jahren aufgestellten Landesverband Kurpfalz.
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/

Gau Baden der NSDAP

1925
Bildung des Gaues Baden.
1940
Zum Gau Baden tritt das Elsaß.
1. 1. 1945
Der Gau Baden der NSDAP umfaßt die folgenden Gebiete:
Land Baden ohne:
die Gemeinde Allfeld (teilweise)1 - Landkreis Mosbach -, die Gemeinden Adelsreute, Burgweiler (teilweise)2und Wangen - Landkreis Überlingen - und die Gemeinde Schluchtern - Landkreis Sinsheim -,
vom Land Hessen die Stadt Wimpfen (teilweise)3 - Landkreis Bergstraße -,
vom Land Preußen die Gemeinden Gaisweiler (teilweise)4, Igelwies, Selgetsweiler (teilweise)5, Vilsingen (teilweise)6 und Thalheim - alle Landkreis Sigmaringen -,
vom Land Württemberg die Stadt Tuttlingen (teilweise)7 - Landkreis Tuttlingen - und die Gemeinden Berensfelden (teilweise)8 und Deubach - Landkreis Mergentheim -.
Sitz der Gauleitung ist Karlsruhe.
Gauleiter (Gau Baden):
- 25. 3. 1925: Robert Wagner in Karlsruhe.
http://www.territorial.de/

Siehe auch :


ROBERT WAGNER, GAULEITER, REICHSSTATTHALTER IN BADEN UND CHEF DER ZIVILVERWALTUNG IM ELSASS

12. Dezember 2014, von Marie Muschalek

Robert Wagner wurde am 13. Oktober 1895 in Lindach bei Eberbach am Neckar als Robert Heinrich Backfisch geboren. Später nahm er den Mädchennamen der Mutter an. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges brach er die von ihm begonnene Lehrerausbildung ab und meldete sich als Freiwilliger. Das Soldatendasein lag ihm: bäuerlich-kleinbürgerlich sozialisiert, aus protestantischem Hause, strebte er nach einer disziplinierten, einfachen sowie anständigen Lebensführung und nach ehrenhafter Pflichterfüllung. Innerhalb kürzester Zeit stieg er zum Leutnant auf und erhielt mehrere Auszeichnungen.
Das Ende des Krieges am 9. November 1918 empfand Wagner als „unglücklichste[n] Tag [seines] Lebens.“1 Statt die Lehrerausbildung wieder aufzunehmen entschied er Berufssoldat zu werden. Die deutsche Niederlage, das Ende der Monarchie und der von ihm als Schmach empfundene Versailler Vertrag markierten höchstwahrscheinlich den Beginn von Wagners Politisierung. 1923 nahm der damals 28-Jährige am Hitlerputsch teil, was zu seiner Entlassung aus der Reichswehr führte. Ohne Abitur, ohne abgeschlossene Ausbildung und ohne Beruf widmete sich Wagner von nun an ganz der „Bewegung“. In seiner badischen Heimat machte er sich an den Aufbau der NSDAP. 1925 betraute Hitler ihn mit der dortigen Gauleitung. Ab diesem Zeitpunkt sollte er beinahe unangefochten über zwei Jahrzehnte lang der mächtigste Vertreter des Nationalsozialismus in Baden, später auch im Elsass, sein.
Nach der Machtübertragung übernahm Wagner kurzerhand kommissarisch die politischen Geschäfte in Baden. Sogleich begann er mit der Gleichschaltung des Landes und der Verfolgung politischer Gegner. Ab Mai 1933 bekleidete er zusätzlich das staatliche Amt des Reichsstatthalters und war somit die vom Reich befugte Aufsichtsinstanz über die Landesregierung. Schließlich, im Juni 1940, nach dem schnellen Sieg der Wehrmacht über Frankreich, wurde Robert Wagner Chef der Zivilverwaltung im Elsass und er verlegte seinen Verwaltungssitz nach Straßburg.
Wagners Handeln war maßgeblich von seinem hohen Maß an Organisations- und Führungstalent als auch von seinem Sinn für Propagandaarbeit geprägt. Seine badische Interessenspolitik gegenüber dem Reich – besonders im Bereich der Wirtschaft – brachte ihm Rückhalt in der örtlichen Bevölkerung. Selbst seine rücksichtslose, aus tiefer antisemitischer Überzeugung geführte Vertreibungspolitik hatte zum Teil kalkulierende, auf Machtdemonstration zielende Elemente. Bereits im Oktober 1940 – also ein Jahr vor dem Beginn der planmäßigen Massendeportationen aus dem Reich – initiierte Wagner gemeinsam mit dem Gauleiter der Westmark, Josef Bürckel, die Abschiebung einer großen Zahl badischer, pfälzischer sowie elsässischer Jüdinnen und Juden in das südfranzösische Internierungslager Gurs. Deren geraubtes Vermögen ließ der auf Ordnung und Rechtschaffenheit beharrende Wagner akribisch verwalten und zu Gunsten des Landes Baden versteigern. Auch im Elsass bestimmten Wagners Ambitionen zum mustergültigen Nationalsozialisten seine Politik. Dort verfolgte er eine beispiellos rapide, einem antifranzösischen Kreuzzug gleichende Volkstumspolitik, mit der er die von Hitler vorgegebene Zehnjahresfrist zur Germanisierung des Elsass noch unterbieten wollte. Diese Politik hatte aber letztendlich einen gegenteiligen Effekt.
Nach dem Krieg, im April 1946, wurde Wagner für seine im Elsass begangenen Verbrechen vor ein französisches Militärgericht gestellt. Am 3. Mai 1946 verkündete das Gericht Wagners Todesurteil. Er wurde am 14. August 1946 um 5 Uhr morgens hingerichtet.
https://ns-ministerien-bw.de/

„MITARBEIT AM WERK UNSERES FÜHRERS“: EINE BIOGRAPHIE HERBERT KRAFTS ALS PUZZLETEIL ZUM VERSTÄNDNIS DER NATIONALSOZIALISTISCHEN HERRSCHAFT

3. August 2017, von Joey Rauschenberger

In seiner Rede auf einer Versammlung in der Odenwaldgemeinde Mülben am 24. August, also vor seiner Absichtsbekundung an Hitler, weniger hetzen, als überzeugen zu wollen, hatte Kraft noch unmissverständlich klargestellt: „Die Führer und die Macher des 9. November waren alle Juden und deswegen bin ich Antisemit“.[263] Derselben Rede hatte er auch noch vorangestellt, er könne „nicht so frei reden […], wie ich möchte, ich muß mir Zwang auferlegen.“[264]
Bisher der Öffentlichkeit unbekannt war die Tatsache, dass Kraft selbst für die Reichstagswahl 1930 als Kandidat aufgestellt war.[265] Da Kraft trotz des überwältigenden Wahlerfolgs von 18,33 % nicht in den Reichstag einzog, ist es anzunehmen, dass darin auch nie der Zweck der Übung bestanden hatte. Eher sollte ihm ein hinterer Listenplatz zugewiesen werden, um ihn pro forma zum Reichstagskandidaten erklären zu können und ihm so ein weiteres Werkzeug an die Hand zu geben, seine öffentliche Agitation für die Partei zu legalisieren. In Mülben schlachtete Kraft seine Eigenschaft als Listenkandidat dann auch nachdrücklich aus.[266]
[263] StAF F 110/ 1, 781, Außenstelle des Landespolizeiamts beim Bezirksamt Mosbach an den Herrn Landrat in Mosbach, fol. 216.
[264] Ebd., fol. 215.
[265] Ebd.; ebd., Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Gau Baden, Robert Wagner an das Kultusministerium.
[266] StAF F 110/ 1, 781, Außenstelle des Landespolizeiamts beim Bezirksamt Mosbach an den Herrn landrat in Mosbach, fol. 215. Er zitierte wörtlich aus dem Schreiben Remmeles, dass ihm „die Vorbereitung zu einer Wahl“ erlaubt sei und er genau das mit seiner Rede tue.
https://ns-ministerien-bw.de/

Siehe auch :


Chorverband Mosbach: 125. Jubiläum

Im Jahr 2003 feierte der Sängerkreis sein 125 jähriges Bestehen. Bei vielen Veranstaltungen und Aktivitäten zeigten die Sängerinnen und Sänger, dass die Sängerbewegung im Kreis keineswegs eingestaubt ist.
Nach dem 1. Weltkrieg entstand 1921 dann bei der Neueinteilung der Unterbünde im Badischen Sängerbund der „Sängergau Mosbach“. Dieser blieb als solcher jedoch nur 12 Jahre bestehen, bis nämlich 1933 auch die Sänger sich die Übernahme der Führung durch die NSDAP gefallen lassen mussten. Die Sängergaue wurden wieder neu eingeteilt und es wurde der „Sängerkreis Mosbach“ gegründet. Die Sänger in Mosbach waren aber nicht gewillt die heroischen Lieder, die die Führung vorgab einzustudieren und taten das Beste, nämlich Nichts. So überstand man die Zeit und 1949 gründete man die Sängerkreise Mosbach und Buchen.
https://www.chorverband-mosbach.de/Wirueberuns/125Jubilaeum/

ANFÄNGE UND AUFSTIEG DER NSDAP IN BADEN

16. Dezember 2014, von Manuel Neidig
Ein Jahr nach der Parteigründung der NSDAP im Februar 1920 in München traten die Nationalsozialisten auch in Baden hervor. Das früheste überlieferte Zeugnis ihrer Tätigkeit ist ein Versammlungsbericht von Mannheimer Nationalsozialisten vom 21. Februar 1921. Bis 1923 entstanden in Baden 19 Ortsgruppen und Stützpunkte. Nach dem reichsweiten Verbot der NSDAP in Zusammenhang mit dem Hitler-Ludendorff-Putsch wurde die Partei auch in Baden erst im Frühjahr 1925 wieder aufgebaut: Am 25. März 1925 gründete Robert Wagner in Karlsruhe den Gau Baden der NSDAP. Die organisatorische Ausbreitung der Partei erfolgte nun stetig: Laut Parteistatistik existierten 1928 bereits 68 Ortsgruppen und Stützpunkte in Baden, deren Anzahl sich bis 1932 auf 480 erhöhte. Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt 24.431 Personen aus Baden Mitglied der NSDAP.
Zu den prägenden Figuren der Aufbauphase der NSDAP in Baden zählten drei Personen, die nach der Machtübernahme 1933 in zentrale Staatsämter gelangten: der spätere Reichsstatthalter von Baden Robert Wagner, der als Teilnehmer am Hitler-Ludendorff-Putsch hohes Ansehen in der Partei genoss und als Gauleiter amtierte, der spätere badische Ministerpräsident und Wirtschafts- und Finanzminister Walter Köhler, der maßgeblich am Aufbau der Parteiorganisation in Nordbaden mitwirkte und 1931 als Wagners Stellvertreter in die Gauleitung aufstieg, sowie der spätere badische Kultusminister Otto Wacker, der zunächst in der Offenburger Ortsgruppe aktiv war und seit 1928 als Hauptschriftleiter der Karlsruher Parteizeitung „Der Führer“ die politische Propaganda der badischen NSDAP prägte. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionalorganisationen der NSDAP spielten Rivalitäten des Führungspersonals in Baden in der Aufbauphase keine große Rolle. Der Gau Baden galt auch deshalb als einer der vorbildlichen NSDAP-Gaue im Reich: straff organisiert und mit nur wenigen Personalwechseln auf der Führungsebene.
Die Organisationserfolge der badischen NSDAP schlugen sich kaum in landespolitischem Einfluss nieder. Der Grund hierfür war, dass die letzten Landtagswahlen in Baden vor der nationalsozialistischen Machtübernahme bereits 1929 stattfanden, also kurz vor dem Beginn des reichsweiten rasanten Aufstiegs der NSDAP. Bei diesen Landtagswahlen hatte die NSDAP sieben Prozent der Stimmen und sechs Sitze im Landtag im Karlsruhe erzielt. Die Fraktion war damit zu klein, um maßgeblichen Einfluss auf die parlamentarische Arbeit gewinnen zu können. Folglich zeichnete sich die politische Praxis der NSDAP im Landtag vor allem durch Provokationen aus. Politische Inhalte brachte die Fraktion selten auf die Tagesordnung; stattdessen wurde sie durch Lärmszenen und Beleidigungen auffällig. Es wurden Agitationsanträge gestellt, die allesamt die Arbeit des Landtags behindern sollten, und ihre Reden nutzten die nationalsozialistischen Abgeordneten häufig zu Angriffen auf das Parlament und die Regierung. Es ging also vorrangig um die Behinderung der politischen Arbeit im Landtag und weniger um die aktive Teilnahme an politischen Entscheidungen.
Deutlich ablesbar ist der Aufstieg der NSDAP in Baden an den Ergebnissen der Reichstagswahlen, bei denen die Regionalorganisation fast durchgehend etwas besser abschnitt als die NSDAP auf Reichsebene. Bei den Wahlerfolgen gab es allerdings besonders in der Anfangsphase des Aufstiegs eine große Diskrepanz zwischen Nord- und Südbaden, die durch die unterschiedliche Verteilung der Konfessionen im Land zu erklären ist.  In Nordbaden mit dem höheren protestantischen Bevölkerungsanteil fand die NSDAP rasch eine breite Wählerschaft und erhielt dort den Großteil ihrer Stimmen, während es ihr Südbaden mit seiner weit überwiegend katholischen Bevölkerung zunächst schwerer fiel, Wahlerfolge zu erzielen. Neben der Klientel der katholischen Zentrumspartei zeigte auch das Milieu der Arbeiterbewegung anfänglich eine deutliche Resistenz gegen die nationalsozialistische Wahlpropaganda, denn die NSDAP war in den mittleren und kleineren badischen Städten vergleichsweise deutlich erfolgreicher als in den Großstädten des Landes. Mit dem reichsweiten Durchbruch der NSDAP zur stärksten politischen Kraft bei den Wahlen von 1932 nivellierten sich diese Unterschiede jedoch.
Reichstagswahlen Stimmenanteile der NSDAP im Reich Stimmenanteile der NSDAP in Baden Differenz
Mai 1928 2,63 % 2,90 % +0,27 %
September 1930 18,33 % 19,24 % +0,91 %
Juli 1932 37,36 % 36,92 % -0,44 %
November 1932 33,09 % 34,09 % +1,00 %
März 1933 43,91 % 45,36 % +1,45 %
https://ns-ministerien-bw.de/


GESCHICHTE
Der Südwesten bis 1945

Nationalsozialismus
Die immer schlechter werdende wirtschaftliche Situation machte die Menschen empfänglich für radikale Parolen und einfache Lösungen. Besonders profitierten die extremen Rechten von der Stimmung. Adolf Hitlers NSDAP erreichte bei den Reichstagswahlen 1930 in Baden über 19 Prozent und in Württemberg, das wirtschaftlich etwas besser dastand, 9 Prozent. Im Reichstag wurde die NSDAP zweitstärkste Kraft.
Bei den Landtagswahlen 1932 wurde die NSDAP dann in Württemberg stärkste Kraft. Eine bürgerliche Regierungsbildung war nicht mehr möglich, so dass Staatspräsident Eugen Bolz nur mit Notverordnungen weiterregieren konnte. In Baden war 1929, vor dem Börsencrash, zuletzt gewählt worden. Bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 erreichten die Nationalsozialisten in Württemberg knapp 31 Prozent, in Baden 37 und im gesamten Reich knapp 38 Prozent.
In Berlin gab es schon lange keine stabile Regierung mehr. Am 30. Januar ernannte der 85-jährige Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Die Nationalsozialisten begannen umgehend damit, die Parlamente zu entmachten und einen zentralistischen Führer-Staat zu installieren. Die Regierungen in Stuttgart und Karlsruhe wurden abgesetzt und durch sogenannte „Reichskommissare“ ersetzt. Die Eigenständigkeit der Länder war Geschichte.
Die Opposition wurde brutal unterdrückt. Im Juli 1933 wurden alle Parteien außer der NSDAP verboten. Presse und Rundfunk wurden gleichgeschaltet, Gewerkschaften verboten, Bücher zensiert, politische Gegner verfolgt. Es begann das dunkelste Kapitel deutscher und damit auch südwestdeutscher Geschichte mit einem Angriffskrieg gegen den Rest Europas und der industriellen Massenvernichtung von Juden, Menschen mit Behinderung, Homosexuellen, Sinti und Roma, Kriegsgefangenen und politischen Gegnern in den Konzentrations-, Arbeits-, und Vernichtungslagern.
https://www.baden-wuerttemberg.de/

Siehe auch :


SCHREIBEN DES BADISCHEN INNENMINISTERIUMS AN DIE BEZIRKSÄMTER ÜBER DIE DURCHFÜHRUNG DES GLEICHSCHALTUNGSGESETZES VOM 19. JULI 1933

18. Februar 2016, von Miriam Koch
Nach Auflösung des Zentrums am 5. Juli 1933 stellte sich die Frage, was mit den Mandaten der Partei geschehen sollte. Das Verfahren in Baden wurde im Schreiben des Innenministeriums an die Bezirksämter vom 19. Juli 1933 festgehalten. Eine Parteineugründung kam für die Abgeordneten der aufgelösten Parteien nicht in Betracht, da dies durch das Gesetz über die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 untersagt wurde. Anders als die Abgeordneten der am 22. Juni 1933 verbotenen SPD sollten die Zentrumsvertreter ihre Mandate allerdings nicht automatisch verlieren. Für diejenigen Abgeordneten, die sich zur Mitarbeit im nationalsozialistischen Staat eigneten, wurde der Übertritt in die örtliche NSDAP-Fraktion in Aussicht gestellt, entweder als Hospitanten oder als Mitglieder.
Die Problematik bestand nun darin, die nicht mehr als Abgeordnete in Frage kommenden Mandatsträger zu entfernen, ohne dass dies zu stark den Charakter einer politischen Säuberungsaktion aufwies. Damit unterschied sich das Vorgehen von dem gegenüber den Arbeiterparteien, deren Vertreter in Baden seit März 1933 entweder verhaftet oder deren Mandate kurzerhand aberkannt worden waren. Als Lösung wurde ein dreistufiges Verfahren vorgeschlagen: Missliebige Zentrumsabgeordnete sollten zunächst zum freiwilligen Mandatsverzicht überredet werden. Sollten sich einzelne Abgeordnete dem verweigern und es zu Unstimmigkeiten kommen, sollte der zuständige Landrat mit dem Kreisleiter der NSDAP und einem Vertrauensmann des Zentrums in gemeinsamer Beratung eine Lösung finden. Bei Uneinigkeiten zwischen dem Landrat und dem Vertreter der NSDAP bezog das Innenministerium zum jeweiligen Fall Stellung. Falls eine Einigung auch dann nicht zustande kam, konnte der Innenminister das Gremium auflösen und durch Ernennung geeigneter Kandidaten neu bilden.
In der Praxis übten die örtlichen NSDAP-Organisationen und das Innenministerium Druck auf die Abgeordneten und Vertrauensmänner des Zentrums aus, um diese zu einem Einlenken zu bewegen. Beispielsweise wurde in Lörrach dem Vertrauensmann des Zentrums vom Innenministerium die Auflösung des Gemeinderats angekündigt, falls die nicht genehmen Zentrumsvertreter nicht freiwillig zum Mandatsverzicht gebracht werden würden.[1] Im Amtsbezirk Tauberbischofsheim verweigerten mehrere Zentrumsgemeinderäte ihren freiwilligen Rücktritt. Daraufhin löste der zuständige Landrat der Weisung Pflaumers entsprechend die betreffenden Gremien auf und bildete sie neu.[2]
[1] Neisen, Robert, Zwischen Fanatismus und Distanz, Lörrach und der Nationalsozialismus, Bötzingen 2013, S. 62.
[2] Braun, Joachim, Nationalsozialistische Machtübernahme und Herrschaft im badischen Amtsbezirk/Landkreis Tauberbischofsheim, Wertheim 2014, S. 56-60.
Quelle: GLA 380/7450.
https://ns-ministerien-bw.de/

ONLINE-AUSSTELLUNG 2021
„ANNONCIREN BRINGT GEWINN“

Die Geschichte der Tageszeitungen unserer Region ist - Mosbach und die umliegenden Gemeinden betreffend - auch eng mit dem Mosbacher Volksblatt verbunden. Das Blatt erschien ab dem 19. März 1892 und wurde auf Druck der Nationalsozialisten am 29. Februar 1936 eingestellt. Das Volksblatt verstand sich von Anfang an als Organ des politischen Zentrums und war damit stark christlich-konfessionell ausgerichtet.
Das Mosbacher Volksblatt gesellte sich neben zahlreiche „Verkündigungsblätter“ sowie die Badische Neckarzeitung (Odenwälder Bote). Das neue Blatt firmierte als Mosbacher Volksblatt - Allgemeiner Anzeiger für den Kreis Mosbach und enthielt von Anfang an als mehrseitige Gratisbeilage das „Illustrierte Unterhaltungsblatt“. Die Ausgaben erschienen zunächst dienstags, donnerstags, samstags und sonntags und war auch zum vierteljährlichen Abonnementspreis von 1,65 Mark als Postsendung erhältlich.
Die Geschichte der Zeitung ist untrennbar verbunden mit der Mosbacher Familie von Hermann Eiermann, die als Initiator, Herausgeber/Verleger agierte und in deren Druckerei die Zeitung produziert wurde. Im Zeitungsarchiv des Stadtmuseums sind nahezu alle Ausgaben in Form großer Jahresbände original erhalten und stehen auf Anfrage für Recherchen zur Verfügung.
Bereits im Geleitwort zur ersten Ausgabe, für dessen Titel sinnigerweise die Überschrift „Schon wieder ein neues Blatt!“ gewählt wurde, wird die neue Leserschaft um „thatkräftige Unterstützung“ gebeten. Neben der Aufforderung an die Bevölkerung, der Redaktion „alle wissenswürdigen Vorkommnisse aus der Gegend“ zukommen zu lassen, wird auch das „Abonniren, Correspondieren und Inseriren“ ausdrücklich erbeten. Betrachtet man den Werbungsteil in der knapp 44jährigen Geschichte des Blattes, so wurde insbesondere von der Anzeigenschaltung durchgehend rege Gebrauch gemacht.
Nicht nur die redaktionellen Berichte und Nachrichten des Mosbacher Volksblatts enthalten also Informationen zu verschiedensten Themen der überregionalen, regionalen und lokalen Geschichte. Auch die Anzeigen des Werbeteils, zeitgenössische Reklame und Annoncen, sind eine Fundgrube insbesondere für die Erforschung zur Lokalgeschichte. Geschäfts- und Betriebsgründungen oder -Umzüge, Beschreibungen und Abbildungen der beworbenen Produktpalette und Dienstleistungen, das Angebot von Gaststätten oder Hinweise auf Veranstaltungen vielfältiger Art - all diese Themen bilden sich in der Reklame ab und wir können sie wie Schaufenster des alltäglichen Lebens früherer Generationen betrachten.
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Mosbach: Nicht alle gehörten zur neuen "Volksgemeinschaft"

KZ-Gedenkstätte eröffnete Fotoausstellung "Gleichgeschaltete Heimat" - Wie die Diktatur den Alltag bestimmte
03.05.2013 UPDATE: 03.05.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Von Peter Lahr
Neckarelz. "Jahrzehntelang war der 1. Mai der Tag der Uneinigkeit ... und ein Tag des volks- und staatszerstörenden Klassenkampfs. Zum ersten Mal und für immer ist der 1. Mai Symbol der Volksgemeinschaft der unter Adolf Hitler geeinten Nation", schrieben Landrat Rothmund und NSDAP-Kreiszellenleiter Röth am 24. April 1933. Das Datum 1. Mai nahm die KZ-Gedenkstätte...
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Lörrach
Einst eine „Hochburg der Nazis“

Gottfried Driesch 09.05.2019 - 16:39 Uhr
Lörrach-Brombach - Bereits vor sechs Jahren hat der Historiker Robert Neisen aus Freiburg eine Forschungsarbeit zum Thema „Lörrach und der Nationalsozialismus“ vorgestellt. Jetzt befasst er sich mit der NS-Vergangenheit der Ortsteile. Ein erstes Zwischenergebnis für Brombach präsentierte er am Dienstag im Ortschaftsrat: Der Ortsteil sei eine Hochburg der Nationalsozialisten gewesen.
Neisen beginnt mit seinen Forschungen in den 1920er Jahren und beleuchtet das Verhältnis zwischen den Teilgemeinden, das für die Beziehungen während der NS-Zeit durchaus relevant ist. Die konfessionelle Struktur sei für die Ausbreitung der NSDAP sehr wichtig gewesen. Brombach sei mit rund 80 Prozent sehr evangelisch geprägt und damit anfälliger für die Ideologie der Nationalsozialisten gewesen als andere Orte.
Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erzielte die NSDAP in Brombach 56,1 Prozent der Stimmen. Die zweite starke politische Gruppierung sei die KPD gewesen, die rund 25 Prozent der Stimmen errang. Bereits im Juli 1932 war es in Brombach zu Schlägereien zwischen NSDAP- und KPD-Anhängern mit teils erheblichen Verletzungen gekommen.
Brombach habe durch Gewerbesteuern (Großmann und DAB) sowie seinen Gemeindewald damals gute Einnahmen erzielt. Darum strebte Hauingen eine Zusammenlegung der Gemeinden an, was Brombach entschieden ablehnte.
Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 wurde in Brombach laut Neisen relativ reibungslos der Fanatiker Josef Schmidberger von der NSDAP zunächst als stellvertretender Bürgermeister eingesetzt. Der republikanische Bürgermeister Franz Ehret habe dem nichts entgegengesetzt. Neisen schätzt die Zahl der Parteimitglieder in Brombach auf 500 – bei lediglich 2800 Einwohnern. Auch wenn Neisen gerne etwas anderes berichtete hätte, Brombach sei eine „Hochburg der Nationalsozialisten“ gewesen.
Schon bald seien die wichtigsten Stellen in der Gemeindeverwaltung mit „Alten Kämpfern“ besetzt worden, obwohl sie nicht über die entsprechenden Qualifikationen für die Posten verfügten. Dies selbst gegen die Vorbehalte der Kommunalaufsichtsbehörden – Bezirksamt und badisches Innenministerium – die an der fachlichen Eignung der Bewerber zweifelten. Immer wieder sei Josef Schmidberger durch den Lörracher NS-Bürgermeister und NSDAP-Kreisleiter Reinhard Boos gestützt und geschützt worden.
Ganz anders sei das im Ortsteil Haagen gewesen, wo sich Bürgermeister Gümpel laut Neisen heftig gegen seine Absetzung wehrte.
Vermutlich aufgrund der Verlegung der Rüstungsfirma Teves nach Brombach wurde der Ort am 24. Februar 1945 von einem Fliegerangriff getroffen und bombardiert. Dabei entstanden Schäden an der Firma und an rund 40 Wohnhäusern. Sieben davon wurden total zerstört. Haagen und Hauingen blieben hingegen von Fliegerangriffen verschont.
Zur Verfolgung von Juden, Sinti und Roma sowie Homosexuellen hat Robert Neisen bisher keine Anhaltspunkte gefunden. In Brombach haben laut seinen Recherchen zu dieser Zeit aber auch keine jüdischen Bürger gelebt.
Zu den Themen Luftschutz und Kriegsvorbereitung, Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen, Reglementierung des täglichen Lebens und der direkten Kriegseinwirkung will Neisen noch weitere Informationsquellen sichten.
Wichtigste Quellen seien das Gemeindearchiv Brombach, das Staatsarchiv Freiburg und das Generallandesarchiv Karlsruhe. Die Ergebnisse seiner Forschungen sollen im April 2020 in Form eines „Lörracher Hefts“ veröffentlicht werden.
https://www.verlagshaus-jaumann.de/


2.1 Online-Artikel zur NSDAP

München und der Nationalsozialismus

Donnerstag, 30. März 2023, 10:00 Uhr
NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, 80333 München
Als Gründungsort der NSDAP ist München wie keine andere Stadt mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Die Ausstellung "München und der Nationalsozialismus" im NS-Dokumentationszentrum dokumentiert die NS-Geschichte der Stadt.
Wie kam Adolf Hitler, der Führer einer antidemokratischen und rassistischen Partei, an die Macht? Warum scheiterte die Demokratie? Was führte zu Ausgrenzung, Krieg und Massenmord? Kann man aus der Katastrophe des Nationalsozialismus lernen? Diese Fragen beschäftigen Historiker*innen seit Jahrzehnten. Sie sind nach wie vor ebenso aktuell wie wichtig. Sie gehen uns alle etwas an.
Wer nach Antworten sucht, kann sie in München finden, wo der Nationalsozialismus entstanden ist. Das NS-Dokumentationszentrum setzt sich mit der Vergangenheit Münchens auseinander und erklärt den Nationalsozialismus am historischen Ort.
Warum München?
Auf rund 1000 qm vermittelt die Ausstellung München und der Nationalsozialismus fundiertes historisches Wissen über die Gründung und den Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Sie wirft dabei die Frage auf: „Was hat das mit mir zu tun?".
Geschichte trifft auf Gegenwart
Wechselnde künstlerische Interventionen und Ausstellungen eröffnen neue Perspektiven auf die Geschichte und greifen aktuelle gesellschaftspolitische Themen vor dem historischen Hintergrund auf.
Mit Fotografien, Dokumenten und Texten sowie Filmprojektionen und Medienstationen zeigt die Ausstellung, wie der NS-Staat und dessen Ausgrenzungs- und Verfolgungspolitik funktionierte, aber auch mit welchen Angeboten und Lockungen er sich eine breite Unterstützung in der Bevölkerung sicherte. Ausgewählte Biografien von Täter*innen, Opfern und Mitläufer*innen sowie Menschen, die Widerstand geleistet haben, beleuchten deren Motive und Handlungsspielräume. Der Zweite Weltkrieg hatte Auswirkungen auf ganz Europa: Die Ausstellung nimmt die Situation in München und auch die Beteiligung von Münchner*innen an NS-Verbrechen in den besetzten Gebieten in den Blick. Schließlich führt die Ausstellung über den Zusammenbruch des Regimes 1945 hinaus und blickt auf die Nachgeschichte des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart.
Die großen Fenster ermöglichen den Blick auf Gebäude und bauliche Überreste aus der NS-Zeit, die das NS-Dokumentationszentrum umgeben, wie beispielsweise den ehemaligen ‚Führerbau‘ und die Sockel der NS-‚Ehrentempel‘. Die authentischen und historischen Orte werden so zu einem Teil der Ausstellung.
Für einen Rundgang anhand der 33 großformatigen Schwerpunkttafeln benötigt man circa 1,5 Stunden. Sie bieten einen chronologisch aufgebauten Überblick über die wichtigsten Themen der NS-Geschichte Münchens. Wer mehr Zeit mitbringt, findet an den Leuchttischen weitere Inhalte, um verschiedene Themen zu vertiefen.
https://www.regioactive.de/


Siehe auch:




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