Frühere gerichtliche und strafrechtliche
Aufarbeitungen des Antragstellers
zur NS-Thematik
2004 bis 2010 und ab 2022
Zuletzt AKTUALISIERT am 27.03.2023 !
Amtsgericht Mosbach | NS- und Rechtsextremismus-Verfahren bei der Mosbacher Justiz: Historische NS-Verfahren der Mosbacher Justiz >>> Zuständigkeit des Amtsgerichts Mosbach in NS- und Rechtsextremismus-Verfahren >>> Umgang des Amtsgerichts Mosbach mit NS- und Rechtsextremismusverfahren >>> |
Das Amtsgericht Mosbach hat jedoch seit dem 03.06.2022 eine gemäß § 158 StPO ordnungsgemäße Eingangsbestätigung mit den Benennungen der Konkreten Eingabedaten, der Konkreten Sachverhaltsbenennungen mit einer kurzen Zusammenfassung der Angaben zu Tatzeit, Tatort und angezeigter Tat bisher ausdrücklich und explizit versagt und NICHT ausgestellt. Siehe dazu auch Umgang des Amtsgerichts Mosbach mit NS- und Rechtsextremismusverfahren >>>
Der Antragsteller von Verfahren zur Aufklärung- und Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen beim Amtsgericht Mosbach ab dem Jahr 2022 hat sich bereits früher in gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen im Zeitraum von 2004 bis 2010 öffentlich nachweisbar engagiert.
Seiteninhalt:
- NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers - NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach seit 2022
- 2010 - KZ-Schändung Auschwitz
- 2009 - Ermordung von Bewohnern des Bergdorfes Sant‘ Anna di Stamezza/Italien
- 2009 - John Demjanjuk, Mitglied der SS-Hilfstruppen in Nazi-Konzentrationslagern
- 2009 - KZ-Wächter Martin Hartmann
- 2006 - Franz Stockinger, SS-Schütze und Angehöriger der 16. SS-Panzergrenadierdivision
- 2005 - Staatsanwaltschaft Bonn, verschwundene Akten zur NS-Euthanasie
- 2005 - SS-Mediziner und Pathologe Hans Klein
- 2004 - Dr. Franz Schlegelberger, Staatssekretär im Reichsjustizministerium und kommissarischer Justizminister
- 2004 - Hans Münch, Lagerarzt im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz
- Stellungnahme der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen aus Kitzingen zu den Früheren gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen von 2004 bis 2010 des Antragstellers von NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers
In der Verfügung des Amtsgerichts Mosbach unter 6F 9/22 vom 17.08.2022, teilt das Amtsgericht Mosbach die Rechtsauffassung mit, dass es nicht Aufgabe des Gerichts sei, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, was entgegen der Rechtsaufassung des baden-württembergischen Justizministeriums unter JUMRIX-E-1402-41/878/4 vom 20.06.2022 sowie entgegen der Rechtsauffassung des Urteils am 28.06.2022 beim Landgericht Neuruppin mit der Verurteilung eines 101-jährigen KZ-Wachmannes wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.500 Fällen steht.
Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten.
Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel *** auf dieser Seite.
Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 die forensische Sachverständige aus Kitzingen ausgehend von einem Beispiel aus 2008, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME zu den Früheren gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen von 2004 bis 2010 des Antragstellers von NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.
2.) 2010 - KZ-Schändung Auschwitz
Am 04.01.2010 teilt die Staatsanwaltschaft Kassel unter 1612 UJs 85188/09 dem Antragsteller mit, dass sie in der Sache des gestohlenen Schriftzuges „Arbeit macht frei“ am Eingangstor des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz nicht zuständig sei, weil dieser Diebstahl an der NS-Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Nazi-KZs auf polnischem Staatsgebiet mit Auftraggebern aus Schweden durch polnische Gruppen durchgeführt worden sei.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
Auschwitz wartet nach Diebstahl auf Original-Schriftzug
AFP Deutschland
Nach dem spektakulären Diebstahl des Schriftzugs "Arbeit macht frei" vom Tor des früheren NS-Konzentrationslagers Auschwitz ermittelt die polnische Staatsanwaltschaft gegen einen zunächst unbekannten Auftraggeber aus dem Ausland. In der Gedenkstätte herrscht nach der Verhaftung der Diebe Erleichterung. Zum 65. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung am 27. Januar soll das Original des menschenverachtenden Symbols wieder an seinem alten Platz hängen.
3.) 2009 - Ermordung von Bewohnern des Bergdorfes Sant‘ Anna di Stamezza/Italien
Unter 1 Js 79109/02 und Di.B. 7/09 nehmen die Staatsanwaltschaft Stuttgart am 04.02.2009, unter 22 Zs 1008/09 die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart am 13.03.2009 sowie unter 1 Js 79109/02 und E-1402.2009/335 das Justizministerium Baden-Württemberg am 27.10.2009 Stellungnahme zu den offiziellen Beantragungen und Forderungen des Antragstellers die laufenden Ermittlungsverfahren wegen der Ermordung von Bewohnern des Bergdorfes Sant‘ Anna di Stamezza/Italien im Rahmen der Aufklärung und juristischen Aufarbeitung von Deutschen Wehrmachtsverbrechen und von SS-Panzergrenadierregimentern mit Massakern an der Zivilbevölkerung u.a. von Frauen und Kindern unter dem Nazi-Regime zu beschleunigen.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
Das zweite Trauma: Trailer - Deutsche Besatzung in Italien am Beispiel von Sant'Anna di Stazzema
didactmedia
Die Medienbox „Deutsche Besatzung in Italien – am Beispiel Sant´Anna di Stazzema“ bringt ein wenig bekanntes Kapitel des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus nahe. Die didaktische DVD umfasst 12 Themenfilme zwischen 3 und 15 Minuten Länge. Neben Filmen wie „Zerbrechen der Achse Rom–Berlin“ oder „Kriegsverlauf ab 1943 in Italien“ wird über Widerstand, Partisanenkampf und dessen Bekämpfung sowie exemplarisch über das Massaker von Sant´Anna di Stazzema informiert.
Ein weiterer Filmbeitrag beschäftigt sich mit Struktur und Fanatismus der SS-Einheiten vor Ort. Strafverfolgung der Kriegsverbrechen und juristische Aufarbeitung in Italien und Deutschland sind weitere Themen. Schließlich wird auf die Entschädigungsfrage und die Rolle Italiens im Zweiten Weltkrieg eingegangen.
Weitere Filmangebote widmen sich der Traumatisierung und dem Schweigen, dabei hätte vielen Angehörigen ein Schuldspruch ohne Strafe der Täter genügt.
Für alle Themenbereiche stehen auf der didaktischen DVD Zusatzmaterialien und Arbeitshilfen zur Verfügung.
Zusätzlich enthält die Medienbox zwei DVDs mit den 72-minütigen Dokumentarfilmen „Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant´Anna di Stazzema“ und „Il secondo trauma“ als italienische Version für den bilingualen Unterricht oder als muttersprachliches bzw. herkunftssprachliches Angebot.
Nähere Infos und zu bestellen bei: www.didactmedia.eu
Arbeitseinsatz in Sant'Anna di Stazzema
Die AnStifter
Dokumentation des AnStifter-Arbeitseinsatzes im Vorfeld des 70. Jahrestags des NS-Massakers vom 12. August 1944 im norditalienischen Sant'Anna di Stazzema.
4.) 2009 - John Demjanjuk, Mitglied der SS-Hilfstruppen in Nazi-Konzentrationslagern
Unter 45 Js 3/08 leitet die Staatsanwaltschaft Dortmund am 16.02.2009 die Strafanzeige des Antragstellers gegen den Ukrainer John Demjanjuk wegen Mord und Beihilfe zu Mord auf Grund seiner Tätigkeiten als Mitglied der SS-Hilfstruppen in Nazi-Konzentrationslagern an die Staatsanwaltschaft München weiter. Und dies noch vor Einleitung des Auslieferungsverfahrens. John Demjanjuk wurde in 2009 von der USA an die BRD ausgeliefert und als erster nicht-deutscher NS-Befehlsempfänger vor ein deutsches Gericht gestellt und am 12.05.2011 durch das Landgericht München wegen Beihilfe zum Mord an 28.060 Menschen verurteilt.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
27.11.2009 - Beihilfe zum Mord - Der Fall John Demjanjuk | Politik Direkt
DW Deutsch
John Demjanjuk wird vorgeworfen in fast 30.000 Fällen Beihilfe zum Mord geleistet zu haben,als KZ-Wächter im polnischen Vernichtungslager Sobibor. Ende November steht er in München vor Gericht. Einer der Nebenkläger ist Kurt Gutmann. Seine Mutter und sein älterer Bruder Hans wurden in Sobibor ermordet. Für den Prozess gegen Demjanjuk mobilisiert der schwerkranke Gutmann noch einmal all seine Kräfte.
Nazi-Jäger Klarsfeld begrüßt geplanten Prozess gegen Demjanjuk
AFP Deutschland
Der bekannte französische Nazi-Jäger Serge Klarsfeld hat den geplanten Prozess gegen den KZ-Wächter John Demjanjuk in Deutschland begrüßt. Demjanjuk stehe für alle KZ-Bewacher, die den Holocaust in die Tat umgesetzt hätten, sagte Klarsfeld der AFP in Paris. Ersten Untersuchungen zufolge ist der 89-Jährige haftfähig; die für einen Prozess entscheidende Frage der Verhandlungsfähigkeit ist aber noch nicht geklärt.
Mutmaßlicher NS-Kriegsverbrecher Demjanjuk vor Gericht
AFP Deutschland
Auftakt für einen der wohl letzten großen NS-Kriegsverbrecherprozesse: Vor dem Landgericht München II. muss sich der 89-jährige John Demjanjuk jetzt wegen Beihilfe zum Mord an 27.900 Juden im Vernichtungslager Sobibor verantworten. Demjanjuk sei ungerechtfertigt aus den USA nach Deutschland "zwangsdeportiert" worden, sagte Verteidiger Ulrich Busch am ersten Verhandlungstag. Er stellte Befangenheitsanträge gegen Gericht und Staatsanwaltschaft.
Fünf Jahre Haft für John Demjanjuk - trotzdem kommt er...
euronews (deutsch)
Fünf Jahre Haft - so lautet das Urteil gegen John Demjanjuk, beteiligt am Völkermord der Nazis an den Juden.
Das Landgericht in München ließ ihn aber trotzdem nach der Verhandlung frei: wegen seines hohen Alters und der schon absolvierten zwei Jahre Untersuchungshaft. Eine weitere Zeit im Gefängnis sei nicht verhältnismäßig, Fluchtgefahr bestehe nicht: Der Haftbefehl wurde aufgehoben.
27.11.2009 - The Case of John Demjanjuk | People & Politics
DW News
John Demjanjuk faces charges of aiding and abetting almost 30,000 cases of murder committed when he was a guard at Sobibor concentration camp in Poland. His trial is being held in Munich at the end of November. One of the joint plaintiffs is Kurt Gutmann. His mother and his older brother Hans were murdered in Sobibor. Gutmann is seriously ill,but he is mustering all his strength for the trial.
29.01.2020 - Historians: Sobibor death camp photos may feature Northeast Ohio's John Demjanjuk
WKYC Channel 3
Demjanjuk, once accused of being Treblinka's Ivan the Terrible, may be the subject of photos from another Nazi death camp.
The Right Wrong Man: John Demjanjuk and the Last Great Nazi War Crimes Trial
AmherstCollege
Join Lawrence Douglas, the James J. Grosfeld Professor of Law, Jurisprudence and Social Thought, for a discussion of his new book, named a New York Times Editor’s Pick and described by The Wall Street Journal as “masterful.”
5.) 2009 - KZ-Wächter Martin Hartmann
Unter 3 AR 338/09 gibt die Generalstaatsanwaltschaft Hamm am 02.03.2009 seine Stellungnahme bezüglich der Überprüfung der Ermittlungsverfahrens 45 Js 2/08 an das Justizministerium NRW ab im Rahmen des Petitionsverfahrens beim Landtag NRW Pet.-Nr. i.3/14-P-2008-16466-01, das der Antragsteller selbst eingeleitet hat, um seine eigens initiierten Ermittlungsverfahren vom 03.03.2008 ausgehend von seiner eigenen Strafanzeige gegen den KZ-Wächter Martin Hartmann wegen Mordes und Beihilfe zum Mord auf Grund dessen Mitgliedschaft in SS-Totenkopfverbänden und dessen Tätigkeit in einem Nebenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen offiziell überprüfen zu lassen.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
6.) 2006 - Franz Stockinger, SS-Schütze und Angehöriger der 16. SS-Panzergrenadierdivision
Weiterleitungsbestätigung der Staatsanwaltschaft Kassel unter 1612 Js 13781/07 vom 17.11.2006 sowie Eingangsbestätigung der Staatsanwaltschaft München unter 115 Js 11160/06 vom 15.05.2007 in vom Antragsteller beantragten Strafverfahren gegen den SS-Schütze und Angehörigen der 16. SS-Panzergrenadierdivision, Franz Stockinger, wegen Mordes aufgrund der Tatbeteiligung an Kriegsverbrechen in Italien bei der Aktion Marzabotto, bei der laut erfolgreichem Einsatz-Tagesbericht der Wehrmacht 718 Tote erwähnt werden. Weil es der SS-Kompanie nicht gelingt, Partisanen zu fassen, erschiessen die SS-Männer der 1. Kompanie aus Rache 52 Frauen und Kinder in anderen Häusern.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
Das Massaker von Marzabotto [Folge 28]
Historia Universalis – Der Geschichtspodcast
In dieser Folge berichtet Elias von einem Massaker im italienischen Marzabotto während des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 1944 wütete dort die 16. SS-Panzer-Grenadier-Division mehrere Tage lang und hinterließ eine Spur der Vernichtung. Wie es dazu kam und welche Folgen es für die Beteiligten gab wird euch in dieser Episode erzählt.
Wollt ihr mehr zum Thema erfahren, so empfehlen wir euch folgende Werke:
- Gentile, Carlo: Walter Reder. Ein politischer Soldat im “Bandenkampf”, in: Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard (Hrsg.): Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien, Darmstadt 2004, S. 188–195.
- Gentile, Carlo: “Politische Soldaten”. Die 16. SS-Panzer-Grenadier-Division “Reichsführer-SS” in Italien 1944, in: Quellen und Forschung aus italienischen Archiven und Bibliotheken, 2001, S. 529–561.
- Gentile, Carlo: Marzabotto 1944, in: Ueberschär, Gerd R. (Hrsg.): Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, Darmstadt 2003, S. 136–146.
- Kunz, Wolfgang: Der Fall Marzabotto. Die Problematik d. Kriegsverbrechens, Würzburg 1967.
- Schreiber, Gerhard: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien. Täter, Opfer, Strafverfolgung, München 1996.
- Staron, Joachim: Fosse Ardeatine und Marzabotto. Deutsche Kriegsverbrechen und Resistenza. Geschichte und nationale Mythenbildung in Deutschland und Italien (1944-1999), Paderborn 2002.
7.) 2005 - Staatsanwaltschaft Bonn, verschwundene Akten zur NS-Euthanasie
Weiterleitungsbestätigung der Staatsanwaltschaft Kassel unter 1612 Js 10450/05 vom 17.03.2005 sowie Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft Bonn unter 500 Js 38/05 vom 05.04.2005 in vom Antragsteller beantragten Strafverfahren gegen den Leitenden Oberstaatsanwalt in Bonn wegen Strafvereitelung im Amt „durch das Verschwindenlassen der 15 Aktenbände im Nazi-Euthanasieverfahren in 1987“ mit der Begründung, dass selbst wenn es ausreichend Anhaltspunkte geben würde, in diesem Falle eine Verjährung der Delikte eingetreten und eine Aufnahme von Ermittlungsverfahren nicht in Betracht kommen würde.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
8.) 2005 - SS-Mediziner und Pathologe Hans Klein
Weiterleitungsbestätigung der Staatsanwaltschaft Kassel unter 1612 Js 19825/05 vom 06.06.2005, sowie Bearbeitungsmitteilung der Staatsanwaltschaft Heidelberg unter 10 Js 11056/05 vom 08.06.2005, sowie Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe unter ZS 1083/95 vom 06.07.2005, sowie Oberlandesgericht Karlsruhe unter 2 Ws 196/05 vom 27.09.2005, sowie Bundesverfassungsgericht unter 2 BvR 1990/05 vom 08.06.2006 in vom Antragsteller beantragten Strafverfahren wegen Strafvereitelung im Amt durch Angehörige der BRD-Justiz in den Verfahren gegen den SS-Mediziner und Pathologen Hans Klein, der nach Kriegsende juristisch nicht belangt wurde, sondern nach Kriegsende ab 1961 an der Universität Heidelberg als Professor lehrte und 1965 Abteilungsvorstand am Heidelberger Institut für Gerichtliche Medizin wurde, bevor er am 21.11.1984 verstarb. Klein obduzierte Kinder in der Kinderfachabteilung der Städtischen Nervenklinik für Kinder und Jugendliche Wiesengrund (Berlin-Wittenau), die im Rahmen der Kinder-Euthanasie ermordet wurden. Im Januar 1945 nahm Klein in der Klinik SS-Sanatorium Hohenlychen Untersuchungen an den Lymphknoten von 20 jüdischen Kindern vor, die zuvor Opfer der TBC-Versuche des Mediziners Kurt Heißmeyers im KZ Neuengamme waren. Diese Kinder wurden dann in der Nacht zum 21. April 1945 am Hamburger Bullenhuser Damm zur Vertuschung des eigenen Verbrechens im Zuge der Kriegsendphasenverbrechen erhängt.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
9.) 2004 - Dr. Franz Schlegelberger, Staatssekretär im Reichsjustizministerium und kommissarischer Justizminister
Am 15.12.2004 teilt die Staatsanwaltschaft Kassel unter 1612 UJs 49062/04 dem Antragsteller zu seiner „Strafanzeige vom 10.12.2004 wegen Beteiligung von deutschen Richtern, Staatsanwälten, Gerichtspräsidenten und Ministerialbeamten an Nazi-Verbrechen, Massenmord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" mit, dass sie in der Sache des Dr. Franz Schlegelberger, Staatssekretär im Reichsjustizministerium und kommissarischer Justizminister in der Zeit des Nationalsozialismus, wegen des Vorwurfes Beihilfe zum Mord das Verfahren für erledigt aufgrund seines Versterbens am 14.12.1970 erklärt und Ermittlungen ablehnt. Das Verfahren gegen ermittlungsberechtige und verhandlungsberechtigte Angehörige der BRD-Strafjustiz, die keine Verfahren gegen Schlegelberger aufnehmen und durchführt wird hier zunächst nicht weiter geführt. Anhaltspunkte für bis 1970 lagen vor, wie u.a. Einberufung und Leitung der Schlegelberger-Konferenz am 23. und 24. April 1941 unter Teilnahme der höchsten Juristen des NS-Staates ein zur Information und Anweisung der Teilnehmer über bereits angelaufene, offiziell aber geheimgehaltene Praktiken der sog. „Euthanasie“ im Sinne der NS-Ideologie. Beteiligung Schlegelbergers im Fall der Ermordung des Hamburger Juden Markus Luftglass, mit der Überstellung von Luftglass im Oktober 1941 an die Geheime Staatspolizei zur Exekution, nachdem sich der Führer Adolf Hitler über ein seiner Meinung zu mildes Urteil von zweieinhalb Jahren Gefängnis wegen Eidiebstahl beschwert hatte. Schlegelbergers Zusammenarbeit mit dem Staatssekretär im Reichsjustizministerium Roland Freisler bei der Polenstrafrechtsverordnung aus 1941 mit der Todesstrafe bei „deutschfeindlicher Gesinnung“. Schlegelbergers offizieller Vorschlag aus 1942, dass Halbjuden sterilisiert werden sollten. Der starke Anstieg von Todesurteilen in Schlegelbergers Amtszeit.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
Nuremberg Trial Day 193 (1946) Franz Schlegelberger Direct Dr. Egon Kubuschok
RobertHJacksonCenter
On Aug. 2, 1946, Dr. Egon Kubuschok, counsel for the Defense of the Reich Cabinet, called Franz Schegelberger, State Secretary of the Reich Ministry of Justice for over 11 years. He was the leading defendant in the Justice Case (Case Number 3). He testified that he was not informed of the Nuremberg Laws of 1935 until they were enacted.
Nuremberg Trial Day 202 (1946) Dr. Franz Schlegelberger Cross Robert Kempner
RobertHJacksonCenter
On Aug. 2, 1946, Robert Kempner, American Associate Trial Counsel, cross examined Dr. Franz Schlegelberger, State Secretary of the Reich Ministry of Justice. Of note, he was the leading defendant in the Justice Case. He discussed his role in sterilization of the Jews. He was Reich Cabinet witness.
19. April 2021 - "80 JAHRE DANACH - Das „Haus der Flieger“ und die „Euthanasie“-Verbrechen
Abgeordnetenhaus von Berlin
Am Montag, 19. April 2021, um 18.00 Uhr erinnerte das Abgeordnetenhaus von Berlin und die Stiftung Topographie des Terrors mit der Veranstaltung „80 Jahre danach. Das ‚Haus der Flieger‘ und die ‚Euthanasie‘-Verbrechen“ im digitalen Rahmen an die Juristenkonferenz vom April 1941. Der TV-Sender ALEX Berlin hat die Veranstaltung aus dem Plenarsaal auch live ins Fernsehen übertragen.
Im April 1941 wurde das heutige Abgeordnetenhaus, damals „Haus der Flieger“ genannt, zum Schauplatz einer Konferenz, die beispielhaft für die Mitwirkung der Justiz an der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft steht. Auf Initiative des amtierenden Justizministers Franz Schlegelberger waren mehr als 100 Personen im ehemaligen Plenarsaal des schon Jahre zuvor aufgelösten Preußischen Landtags zusammengekommen. Darunter befanden sich Generalstaatsanwälte, die Präsidenten der Oberlandesgerichte sowie höchste Richter und Ministerialbeamte. Vor Ort wurden sie über die seit Anfang 1940 unter dem Tarnnamen „Aktion T 4“ praktizierte Ermordung von psychisch kranken, behinderten oder sozial ausgegrenzten Menschen informiert. 80 Jahre später möchten das Berliner Abgeordnetenhaus und die Stiftung Topographie des Terrors daran denken, um die Spuren dieser dunklen Geschichte nicht zu überdecken und an das Schicksal der Verfolgten und Ermordeten zu erinnern.
Die Veranstaltung beginnt mit einem einleitenden Gespräch zwischen dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland und der Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors Dr. Andrea Riedle. Das Programm besteht aus Gesprächen, einem Vortrag und einer Lesung. Zu Gast waren: Kulturwissenschaftler und freier Autor Christoph Schneider, Schauspieler Franziskus Claus, Fachärztin für Psychiatrie und Medizinhistorikerin Prof. Dr. Maike Rotzoll, Professor i. R. für Straf- und Strafprozessrecht Prof. Dr. Dr. Ingo Müller und Sigrid Falkenstein, die Autorin des Buches „Annas Spuren. Ein Opfer der NS-‚Euthanasie’“. Die Moderation übernimmt der Rechtsexperte und Journalist Frank Bräutigam.
20.04.2021 - #AGHauspost: Die Juristenkonferenz vom April 1941 (Folge 15)
Abgeordnetenhaus von Berlin
Zwischen 1936 und 1945 wurde das heutige #AGH als Offizierskasino benutzt, nachdem #HermannGöring das Gebäude zum „Haus der Flieger“ umbauen ließ. Der Plenarsaal des schon Jahre zuvor aufgelösten Preuß. Landtags wurde seinerzeit als Fest- und Tanzsaal genutzt. Am 23. und 24. April 1941 wurde er zum Schauplatz einer Juristenkonferenz, die das Schicksal hunderttausender psychisch kranker, behinderter oder sozial ausgegrenzter Menschen besiegeln sollte.
Die Konferenz steht beispielhaft für die Mitwirkung der Justiz an der NS-Gewaltherrschaft und deren "Euthanasie"-Verbrechen. 80 Jahre danach wollen wir u. a. auch mit dieser #AGHHauspost-Folge an das Schicksal der Verfolgten und Ermordeten erinnern
10.) 2004 - Hans Münch, Lagerarzt im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz
Rückmeldungen der Staatsanwaltschaft Kassel unter 1612 Js 4587/04 am 28.01.2004; sowie der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Frankfurt am Main unter 61/50 Js 31738/98 am 19.02.2004; sowie der Generalstaatsanwaltschaft beim OLG FFM unter 2 Zs 10/04 vom 19.04.2004; sowie des OLGs Frankfurt am Main unter 3 WS 589/04 vom 08.06.2004; sowie des Bundesverfassungsgerichtes unter 2 BvR 1473/04 vom 13.12.2004; sowie des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte Application no. 23914/05 UHL v. Germany vom 04.05.2005; an den Antragsteller in den Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen SS-Untersturmführer Dr. med. Hans Wilhelm Münch wegen Verdachts des Mordes (NSG im KL Auschwitz) auf Grund der Beschwerde des Antragstellers, dass die zuständigen BRD-Strafermittlungsbehörden nicht ausreichend ordnungsgemäß und vollständig, nicht ausreichend umfassend und rechtzeitig sowie nicht ausreichend beschleunigt vor dem Versterben des Nazi-KZ-Arztes Hans Münch im Jahr 2001 ermittelt hätten bezüglich : seiner Tätigkeiten als Lagerarzt im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz mit Experimenten an jüdischen Frauen aus Block 10 im Stammlager Auschwitz und im KZ Dachau mit Malaria-Experimenten an Menschen sowie der Beteiligung an Menschenversuchen, die zum Tod der Versuchspersonen geführt haben sowie an der Beteiligung des Abkochens von Menschenfleisch zu Bouillon, um Nährböden für Rheumaforschungen zu gewinnen; Beteiligung am Rampendienst; Beteiligung an Selektionen innerhalb des Lagers; den öffentlichen rassistischen Äußerungen aus 1998, dass Gaskammern die einzige Lösung für Sinti und Roma gewesen seien.
Siehe dazu folgende YouTube-Videos:
GERMANY/POLAND: FORMER AUSCHWITZ DOCTOR HANS MUENCH (V)
AP Archive
(17 Oct 1998) German/Nat
A retired German physician has defended the work he did for Nazi doctor Joseph Mengele in the Auschwitz concentration camp during the Second World War.
Bavarian prosecutors said they began examining Hans Muench, 87, two weeks ago after a magazine quoted him as saying that gassing Jews at Auschwitz spared them from having to suffer longer from deadly diseases that were rampant in the camp.
Muench says there was much controversy between him and Mengele and that he didn't agree with everything he did.
SOUNDBITE: (German)
"The court has proven that I protected people from the gas chambers. Experiments were carried out even though they were unnecessary and then the people were sent to Birkenhau."
SUPER CAPTION: Dr. Hans Muench
SOUNDBITE: (German)
"I had nothing against Mengele when we were in Auschwitz, but I had many arguments with him, although not in this area of the experiments."
SUPER CAPTION: Dr. Hans Muench
HistoryChannelOnYoutube
Zeuge Hans Wilhelm Münch
22. VERHANDLUNGSTAG 02.03.1964
1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
»Strafsache gegen Mulka u.a.«, 4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main
22.Verhandlungstag, 2.3.1964 und 23. Verhandlungstag, 5.3.1964
Vernehmung des Zeugen Hans Wilhelm Münch
Quelle: https://www.auschwitz-prozess.de/zeug...
Hermann Langbein: Tätertypen in Auschwitz
zeitzeugen-portal
Der ehemalige KZ-Häftling Hermann Langbein stand als Häftlingsschreiber vor allem mit SS-Ärzten in Kontakt. Er spricht über die unterschiedlichen Tätertypen unter den Medizinern.
Dr. Hans Münch: The Good Man of Auschwitz
12. Stellungnahme der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen aus Kitzingen zu den Früheren gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen von 2004 bis 2010 des Antragstellers von NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
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Siehe auch: